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Drei 
Österreich
Bewertung

Großraumbüros, kaum Weiterbildungsmöglichkeiten, wenig kompetentes Personal aufgrund schlechter Bezahlung

2,5
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei Hutchison Drei Austria GmbH in Wien gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es gibt eine ausgezeichnete Kantine mit günstigen Preisen, Mitarbeiterparkplatz oder alternativ Öffi-Jahreskarte sowie einen schönen Garten zum Relaxen im Sommer. Mitarbeiterhandy kann privat genutzt werden. Die aktuelle Hardware (Laptop, PC) ist besser als in den meisten Unternehmen. Wenn man Glück hat, gibt es einige tolle Teams, die super zusammenarbeiten und versuchen, in der Firma etwas weiterzubringen (die Chance es schlecht zu erwischen, ist aber deutlich höher und die Anzahl guter Mitarbeiter ist immer stärker im Sinken begriffen).

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die auf den ersten Blick modernen Büros sind riesige Mitarbeiter-Lagerhallen, in denen oft 50 und mehr Mitarbeiter in einen Raum gesteckt werden. Teils unerträgliche Lärmbelastung, die konzentriertes Arbeiten unmöglich macht. Es gibt leider kaum überdurchschnittliche Mitarbeiter in der IT, der Großteil sitzt seinen 9-to-5-Job ab. Der Bedarf wäre aber riesig, da der Zustand der Systeme erbärmlich ist. Allerdings fehlt es dafür an entsprechender Bezahlung und an interessanten Aufgaben, und es wird nichts getan, gute Mitarbeiter zu halten oder sie in ihrer Weiterentwicklung in der Firma zu unterstützen. Man ist mehr mit Grabenkämpfen um die eigenen Pfründe beschäftigt. Das Konkurrenzdenken zwischen den Abteilungen ist extrem. Der Großteil neuer Mitarbeiter kommt aus unseren östlichen Nachbarländern, weil kaum noch ein Österreicher für das Gehalt und in einem derart langweiligem und veralteten IT-Umfeld arbeiten möchte. Und seien wir uns ehrlich: gute Mitarbeiter aus diesen Ländern finden bereits dort einen gut bezahlten Job.

Verbesserungsvorschläge

An nichts mangelt es mehr als an fähigem Personal, ganz besonders in der IT. Leider schafft man es nicht einmal, die wenigen bestehenden, guten Mitarbeiter zu halten, weil man ihnen weder von der gehaltlichen noch von der Karriereperspektive her irgendetwas bietet. Auf den Gängen ist es ein running gag dass man in dieser Firma niemals eine Gehaltserhöhung bekommt. Die neue "Expertenkarriere" ist ebenso ein Witz unter Kollegen und nichts, das irgendjemandem eine Perspektive gibt. Aber es ist nicht nur das Gehalt: die IT ist festgefahren in vorsintflutlichen Systemen, weil frisches Blut und Innovationskraft fehlt, und Veränderung als Feind gesehen wird und jeder nur darauf bedacht ist, seine eigenen Felle nicht davonschwimmen zu lassen. Sie ist ein riesiger, lahmer Karren, völlig überbesetzt mit durchschnittlichem Personal, das sich gegenseitig im Weg steht.

Arbeitsatmosphäre

Ich bin zum Glück in einem relativ harmonischen Team gelandet, doch der Arbeitsalltag ist besonders in der IT von politischen Manövern und Konkurrenzdenken geprägt. Es ist eine 50/50 Chance ein menschlich tolles oder bescheidenes Team zu erwischen.

Kommunikation

Man versucht über fast schon zu viele Meetings recht kommunikativ zu sein. Gleichzeitig wird durch viel völlig unnötige Geheimniskrämerei und Rudelbildung in Projekten vieles davon wieder zu Nichte gemacht. Hier funktioniert das obere Management deutlich besser als das mittlere oder untere.

Kollegenzusammenhalt

Auch hier gilt: es gibt eine 50/50 Chance in der IT, es gut oder schlecht zu erwischen. IT-übergreifend wird allerdings ausschließlich gegeneinander statt miteinander gearbeitet, jeder will seine Pfründe sichern. Entsprechend endet der Zusammenhalt meistens da, wo das jeweilige Team aufhört.

Work-Life-Balance

Freie Zeiteinteilung und Mobile Working lassen eine halbwegs gute Work-Life-Balance zu. Leider gibt es auch hier je nach Abteilung dramatische Ungleichbehandlungen was Mobile Working betrifft. Manche dürfen es überhaupt nicht nutzen, andere sind gleich regelmäßig 1 oder gleich 2 Tage die Woche nicht im Haus.

Vorgesetztenverhalten

Die IT manövriert sich zur Zeit von vergangenen Sackgassen in neue. Dabei koppelt sich das Management zusehends von den Mitarbeitern ab. Es soll agil gearbeitet werden, und doch wird bei Projekten zusehends nach dem "Wasserfallprinzip" geführt. Viel Geheimniskrämerei, teils dramatische Fehlentscheidungen und Misskommunikation an die Teams, die diese dann ausbaden dürfen.

Interessante Aufgaben

Ein technologisch hoffnungslos veraltetes Unternehmen versucht gerade verzweifelt, den Weg in die Moderne zu finden. Wer interessante Aufgaben auf Höhe der Zeit sucht, ist hier völlig falsch. Unkomplizierte, vorwärtsdenkende Projekte werden durch Grabenkämpfe und religiös geführten Plattformdiskussionen erstickt. Wer einen anspruchslosen 9-to-5 IT-Job sucht, ist hier richtig. Wer interessante Aufgaben in einem innovativen Umfeld sucht, ist hier falsch.

Gleichberechtigung

Ist so weit in Ordnung, mir wären keine gröberen Ungleichbehandlungen aufgefallen.

Umgang mit älteren Kollegen

Mir ist nichts negatives, aber auch nichts besonders positives aufgefallen. Man könnte fast sagen: sie werden nicht besonders unterstützt, aber "geduldet".

Arbeitsbedingungen

Fürchterliche Großraumbüros, teils mit 50 und mehr (!) Mitarbeitern in einem Raum. Obwohl das bei der Modernisierung der Zentrale völlig beabsichtigt war, hat man komplett auf ein Lärmmanagement in den Büros vergessen. Es ist laut, es ist chaotisch, es gibt leider auch bei den Kollegen keine Disziplin, Diskussionen nicht mitten im Büro auszutragen. Klima und Heizung funktionieren überhaupt nicht, ständig ist es zu kalt oder zu warm, und ich bin da im Grunde unempfindlich. Alles schaut supermodern aus, aber es ist die arbeits- und produktivitätsfeindlichste Umgebung, in der ich jemals meinen Job verrichten musste. Wer kann, sucht sich einen anderen Arbeitgeber.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Man versucht hie und da ein bisserl was, das meiste ist aber PR oder wird schlicht Mitarbeitern umgehängt. HR hat wenig bis gar kein Sozialbewusstsein.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Einstiegsgehalt ist zwar nicht völlig mies und meist mehr oder weniger über KV, aber die Firma erhöht das Gehalt der Mitarbeiter nie wieder, selbst wenn ihnen zusätzliche Aufgaben anvertraut werden. Für mich war es erschütternd zu sehen, wie viele gute Mitarbeiter gegangen sind, weil sie nach einigen Jahren keine entsprechende Entlohnung bekommen haben. Sozialleistungen sind nicht existent (ich sage nur: zur Mitarbeiterpensionskasse zahlt die Firma 2 €/Monat dazu, eine Alibiaktion sondergleichen).

Image

Die Firma bemüht sich sehr, über PR und "Employer Branding" ein gutes Image zu haben. Zum Teil schafft man es damit, die Realität besser aussehen zu lassen, als sie ist.

Karriere/Weiterbildung

Wer Karriere will, geht woanders hin. In den flachen Strukturen haben es sich bereits alle schön bequem gemacht und tief eingegraben. Wenig Chancen auch auf eine Fachkarriere, zumal gerade auch noch die ohnehin schon lächerliche Senior-Stufe abgeschafft wurde und durch ein am Arbeitsmarkt noch wertlosere "Expertenkarriere" ersetzt wurde, die natürlich bestenfalls mehr Aufgaben und Verantwortung bringt, aber mit keinem Euro mehr entlohnt wird (außer man landet unter KV). In dieser Firma weiß man, wie man auch die wenigen fähigen Mitarbeiter zielgerichtet in die Kündigung treibt.

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