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Firmengruppe 
Liebherr 
Österreich
Bewertung

Hier ist man in vielerlei Hinsicht arm dran ...

1,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Forschung / Entwicklung bei Liebherr-Werk Nenzing GmbH in Nenzing gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es ist gut so etwas einmal erlebt zu haben. Umso mehr kann man einen anderen guten Arbeitgeber schätzen und wieder die Motivation aufbringen sich beruflich zu begeistern und persönlich weiterzuentwickeln.

Außerdem wirkt das Unternehmen wie eine Klebefalle für Mitarbeiter die aus persönlicher oder fachlicher Sicht in keinem anderem Umfeld unterkommen können. Umso mehr sich hier sammeln, desto besser ist es für die Firmen in der Umgebung.

Ich bedanke mich herzlich an der Bereicherung meines Arbeitslebens durch diese ärmlichen Zustände bei der Liebherr-Werk Nenzing GmbH! ;)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Es geht schneller aufzulisten, was man gut finden kann :)

Verbesserungsvorschläge

Das schöne ist, dass die Missstände bereits seit Jahren bekannt sind. Es gab zahlreiche Mitarbeiter, die ihre Kündigungsgründe ausführlich in schriftlicher oder mündlicher Form der Personalabteilung und Führungskräften kundgetan haben – siehe auch diverse Kununu-Bewertungen in der Vergangenheit. Auch wenn die meisten Gründe sehr ähnlich sind, fühlt sich niemand bemüßigt, Veränderungen in Gang zu setzten.
Mein Verbesserungsvorschlag ist endlich anzufangen vor der eigenen Tür zu kehren und beispielsweise Führungspositionen, die durch die falschen Personen ausgefüllt werden, neu zu besetzten. Dies würde dazu führen, dass nicht wie aktuell ambitionierte Entwicklungsingenieure resigniert vom Unternehmen kündigen, sondern die richtigen Personen „gegangen“ werden – wünschenswert ist dies in allen Führungsebenen!

Arbeitsatmosphäre

Man wird sich wohl schwer tun, irgendwo sonst eine vergleichbar ärmliche Arbeitsatmosphäre vorzufinden. Es fängt damit an, dass die meisten Kollegen versuchen, möglichst ohne ein freundliches Wort am Morgen zum Platz zu schleichen. Danach wird eifrig nach Möglichkeiten gesucht, wie man den Tag möglichst arbeitsschonend verbringen kann. Manche Kollegen scheinen nur bei ausgedehnten Kaffeepausen, Internetsurfen oder beim täglichen Telefonat mit der Familie aufzublühen – frei nach dem Firmenmotto: One passion, many opportunities.
Von der beworbenen Leidenschaft für Technik der Mitarbeiter ist leider nur in Einzelfällen etwas zu spüren. Es entsteht viel mehr der Eindruck einer trägen Behörde. Besonders bei neuen Mitarbeitern wird darauf wert gelegt, dass sie sich in den behördlichen Ablauf schnell einfinden. Jegliche Motivation wird einem schnell ausgetrieben und neue Vorschläge werden von Vorgesetzten ignoriert – Hauptsache der Amtsschimmel kann in all seiner Trägheit galoppieren!

Kommunikation

Die Kommunikation zwischen den Kollegen ist das Einzige bei dem man nicht arm dran ist. Diese findet äußerst ausgiebig statt. Das Tolle daran ist, dass man so auch von Kollegen aus anderen Abteilungen alle wichtigen Neuigkeiten über das eigene Arbeitsumfeld erfährt. Ansonsten erfährt man organisatorische Nachrichten aus seiner eigenen Abteilung erst mit ein paar Wochen Verspätung und Nachrichten aus der höheren Führungsebene teilweise gar nicht. Dabei habe ich immer das Zitat eines Teamsleiters vor Augen: „es ist besser, wenn ihr nicht so viel wisst“.
Diese Art und Weise der Kommunikation ist auch nicht weiter verwunderlich, da in jeder Führungsebene in vergleichsweise hoher Zahl Kommunikationstalente anzutreffen sind.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist innerhalb einer Ebene in den Abteilungen akzeptabel – Ausnahmen sind Kollegen, die dem Englischen oder dem Deutschen nicht mächtig sind. Die meisten Mitarbeiter sind im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemüht bei Fragen zu unterstützen. Der Zusammenhalt zwischen verschiedenen Abteilungen ist nicht gegeben. An dessen Stelle stehen Schuldzuweisungen und mangelnder Informationsfluss zu Projektthemen. Auch Vorgesetzte nehmen es sich heraus – vor allem ohne disziplinarische Führungsverantwortung – nach unten zu treten.

Work-Life-Balance

Auf der Work-Seite stehen vor allem Stress und eine schlechte Arbeitsatmosphäre. Diese mündet auf der Life-Seite in der Regel in zwei Szenarien. Entweder wird man vollkommen passiv und sitzt die Zeit wie ein Beamter in der Behörde ab. Nach Arbeitsschluss beginnt für diesen Personen der eigentliche Teil des Lebens.
Das 2. Szenario tritt ein, wenn man seine Integrität bewahren will, was sich wiederum deutlich auf die persönliche Gesundheit niederschlagen muss. Entsprechend schnell versuchen Mitarbeiter, auf die das zweite Szenario zutrifft, aus dem Unternehmen zu fliehen. Falls dieser Versuch scheitert, wird schnellstmöglich Szenario 1 angestrebt.
Da darf es einen nicht wundern, dass sich schon halbe Abteilungen aufgelöst haben und seitdem händeringend versucht wird, wie bei einem sinkenden Schiff die Löcher zu stopfen.

Beim Thema Urlaub wird der Mitarbeiter auch unter Druck gesetzt. Es wird versucht 2 Wochen über Weihnachten und 2 Wochen Urlaub im August als Betriebsferien vorzuschreiben – das wird als Entgegenkommen des Mitarbeiters gegenüber der Firma verkauft. Als Gegenleistung darf die verbleibende Woche Urlaub dann großzügigerweise frei gewählt werden.

Vorgesetztenverhalten

Bei den Führungskräften ist das Unternehmen besonders arm aufgestellt. Man sieht sich konfrontiert mit einem Bollwerk aus Eigennützigkeit, vollkommener fachlicher Überforderung und teilweise menschlichen Abgründen. Es gibt auch Vorgesetzte, die sich damit brüsten bereits eine zweistellige Zahl an Leute über die Jahre „verschlissen“ zu haben. Die Anzahl der Leute, die aus ihrem Team gekündigt haben, wissen sie schon nicht mehr genau.
Die gewissen Führungskräfte sind bereits in der Personalabteilung und höheren Führungskräfteebenen gut bekannt. Maßnahmen werden trotzdem keine Ergriffen, wahrscheinlich gilt auch hier der Leitspruch „damit haben wir gute Erfahrungen gemacht, das machen wir auch weiterhin so“. Das ist insbesondere verwunderlich, da allgemein großes Erstaunen und Betroffenheit herrscht, wenn nach kurzer Zeit schon wieder jemand kündigt, was aber eigentlich schon zur Routine geworden sein sollte.
Da die Personalabteilung nach eigenen Angaben Schwierigkeiten hat, passende Leute nach Nenzing zu holen, versetzt es einen schon in Erstaunen, dass nichts gegen solche Mitarbeitermahlwerke unternommen wird. Ganz im Gegenteil werden immer weitere Hierarchieebenen eingebaut.

Interessante Aufgaben

Denkbar wären viele, bisher wurden nur noch nie jemandem welche zugeteilt. Diese Ideenarmut und -desinteresse ist für DEN Marktführer erstaunlich.
Der Arbeitsalltag besteht aus meist gleichartigen Fließbandaufgaben. Wer diese schnell und gut nach Schema F abfertigt, darf als Belohnung noch mehr davon abarbeiten. Dabei scheint es auch Vorgesetzte nicht zu stören, einen Mitarbeiter im Team 5 Aufgaben gleichzeitig bearbeiten zu lassen und im Gegensatz dazu andere Mitarbeiter sogar nach Arbeit fragen müssen. Diese Arbeitsrösser halten auch die Abteilung am laufen – es wird ihnen gerade so viele Zuckerstücke angeboten, dass sie einem Wechsel nicht zielgerichtet nachgehen.

Gleichberechtigung

Zu meiner Zeit wurden neuen Mitarbeitern fragwürdigerweise in den ersten zwei Monaten freiwillige Überstunden von 15 h pro Monat aufgezwungen, die am Monatsende automatisch vom Stundenkonto abzogen werden und nicht vergütet werden. Das sagt einiges über den gesehenen Wert zwischen Neueinsteigern und Alteingesessenen aus …

Fairerweise muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass mir im Allgemeinen nicht aufgefallen ist, dass männliche oder weibliche Mitarbeiter unterschiedlich im Alltag oder den Projekten behandelt werden. Einzelne schwarze Schafe, die sich beim Verhalten und Sprücheklopfen besser zurücknehmen sollten, gibt es in jedem Unternehmen. Davon ausgehend würde ich aber keinen Rückschluss auf die Unternehmenskultur ziehen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen mit langer Betriebszugehörigkeit richten sich oft in eigene Königreiche ein. Von Vorgesetzten wird allerdings allzu oft vergessen, dass diese noch auf der Landkarte existieren. Da die älteren Kollegen den erfolgreichen Absprung nicht geschafft haben, scheint das ihre bevorzugte Methode zu sein, bis zur Pension durchzuhalten.
Eingestellt werden vor allem Berufsanfänger, die noch keine Erfahrung in anderen Firmen sammeln konnten. Ambitionierte berufserfahrene Bewerber haben in meiner Zeit im Rahmen des Schnuppertages meist erkannt, dass das Unternehmen nicht der richtige Arbeitgeber für Berufserfahrene ist.

Arbeitsbedingungen

Die Qualität im Unternehmen ist i. A. niedrig. Bei neu eingestellten Mitarbeitern wird Hardware traditionellerweise oft Wochen zu spät bereitgestellt. Laptops waren auch nach zwei Jahren Pandemie überall außer in gewissen Abteilungen bei Liebherr zu finden. Dadurch wird auch aktiv verhindert, dass Homeoffice in Anspruch genommen wird. Einen Rechner und zwei Bildschirme im Werksverkehr für einzelne Tage in der Woche zu transportieren, war für die meisten Mitarbeiter dann doch kein willkommener Ausgleichssport.
Bei den bereitgestellten softwaretechnischen Mitteln wurde entgegen der Einstellpolitik nicht auf Quantität gesetzt. Durch die je nach Projektlage hohe Zahl an Benutzern entstehen dadurch Wartezeiten, die schlimmer sind als in einem Wartezimmer in der Erkältungssaison.
Die Büroarbeitsplätze befinden sich im Großraumbüro. Es gibt keine klassischen Arbeitsinseln, man sitzt innerhalb eines Bereichs mit dem Rücken zueinander. Das prägt die Arbeitsatmosphäre. Ohne hohen Zwischenabtrennungen entsteht leicht ein hoher Lärmpegel durch Telefonaten und einem europäischen, slawischen u. asiatischen Sprachenmix. Noisecancelling Kopfhörer sollten situationsbedingt bereitgestellt werden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Umweltbewusstsein ist im Unternehmen eher ein Lippenbekenntnis. In den Büros erfolgt z.B. nicht einmal eine Mülltrennung zwischen Restmüll und Biomüll. Diese Trennung wurde anscheinend bewusst nicht gewollt, da erst vor kurzem neue Müllinseln in dieser Weise in den Kaffeeküchen aufgestellt wurden. Auch das Werksgelände gleicht einer Betonwüste. Bis auf einen kleinen Grasstreifen vor der Kantine ist jede Fläche versiegelt. Vor allem im Sommer ist dieser Zustand kaum Auszuhalten.

Soziale Aktionen sind mir vom Unternehmen keine bekannt. Es gibt ab und zu Schülerbesichtigungen, aber das dient ja eher dem Recruiting neuer Arbeitskräfte.

Gehalt/Sozialleistungen

Hier ist man beim Gehalt buchstäblich arm dran. Einstiegsgehälter als Entwicklungsingenieur liegen bei ca. 45k – 48k € brutto. Das liegt auf dem Niveau, dass ein ausgebildeter Konstrukteur ohne Studium verdient (s. Kununu-Gehaltsbewertungen Liebherr Nenzing). Wenn man nach einer Gehaltserhöhung von 250 € brutto fragt, wird diese mit der Begründung abgelehnt, dass alle in der Abteilung ungefähr das gleiche verdienen sollen. Extrem sinnvoll, wenn man die Erfahrung u. Leistung von Neueinsteigern und mehrjährigen MA vergleicht. Alternativ wird einem auch gerne Erpressung vorgeworfen oder erklärt: „Das ist ein schwäbisches Unternehmen, hier arbeitet man nicht um reich zu werden“. Damit steigen Gehälter langsam nach dem Kollektivvertrag (verpflichtend). Wer kann wechselt also schnellstmöglich innerhalb von Vorarlberg oder nach FL, die Schweiz oder Deutschland. Alle mir Bekannten haben damit ihr Gehalt auf gleicher Position um min. 20 – 80 % gesteigert. Solche finanziellen Perspektiven können heutzutage nur noch Ostdeutsche, Leute aus dem mittleren Osten oder Schwellenländer locken. Die stört es auch nicht, wenn Sie sich dann nur eine WG zusammen mit Studenten aus FL leisten können...

Image

Man gibt sich gern als Firma von Welt, als zukunftsweisend und modern. Man will an den „Baumaschinen der nächsten Generation“ forschen, besitzt allerdings die Struktur und das Mindset aus der vorletzten Generation. Tools für Projektmanagement und Entwicklung, die in anderen Unternehmen schon lange Stand der Technik sind, sind hier Führungskräften scheinbar völlig unbekannt. Der strenge hierarchische Aufbau gleicht einer Manufaktur des 19. Jahrhunderts.
Auch intern schlägt sich die Kluft zwischen dem Außenimage und der glanzlosen Realität nieder. Wie bereits beschrieben, wird nach Möglichkeit schnellstmöglich wieder aus dem Unternehmen gewechselt. Diejenigen, die nicht so leicht wechseln können, weil sie Familiär angebunden sind, ober ihnen der Fahrweg aus den hintersten Ecken des Montafons zu weit ist, versuchen sich das Leben durch Arbeitsvermeidungsstrategien so einfach wie möglich zu machen.
Eine starke Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen gibt es nicht - man lebt von unerfahrenen Absolventen, die im Rahmen ihres Studiums noch kein anderes Unternehmen von innen gesehen haben und daher keine Bewertung von professionellen Entwicklungsstandards vornehmen können.

Karriere/Weiterbildung

Zu meiner Zeit bekam man eine jährliche Weiterbildung im Rahmen der benutzten Software. Diese gab es nur, weil sie vom Softwarelieferanten kostenfrei inkludiert war. Das wiederum bedeutet, dass es zu bestimmten Themen limitierte Plätze gibt und die Mitarbeiter wahllos darauf verteilt wurden. Gerade bei Absolventen wären Schulungen zu fachspezifischen Themen oder Softwareanwendung zu Beginn des Arbeitsverhältnisses relevant, die im Studium nicht vertieft behandelt werden. Durch das Konstrukt mit den Schulungen werden diese oft erst nach mehreren Jahren Betriebszugehörigkeit gewährt. Bis dahin wird erwartet, dass dieses Defizit von Kollegen aufgefangen wird, die selbst teilweise fachlich fragwürdige Kenntnisse besitzen.

Karrierechancen für junge Mitarbeitende sind faktisch nicht vorhanden. Das hierarchische Spinnennetz ist dabei immer gleichförmig aufgebaut. Geht eine Führungskraft in Pension wird derjenige Nachfolger, der es am längsten im Team ausgehalten hat und bedingungslose und umfassende Vasallentreue geleistet hat.
Im Unternehmen gibt es keine Definitionen für Fach- oder Projektleiterlaufbahnen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebherr Corporate HR Marketing, Mitarbeiterin HR-Marketing
Liebherr Corporate HR MarketingMitarbeiterin HR-Marketing

Vielen Dank für Ihre umfangreiche Bewertung. Diese wurde an Ihren Standort weitergeleitet, wo Sie derzeit geprüft wird. Wir bedauern es, dass Sie Ihre Zeit bei Liebherr so wahrgenommen haben und wünschen Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute!

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