Kommentar zu Offiziellen Stellungnahmen der Bank
Gut am Arbeitgeber finde ich
Image des Unternehmens, sehr gute Sozialleistungen (v.a. Kantine)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
extreme politische Verflechtung; für Einstellung und Karriere ist Qualifikation weiterhin nur zweitrangig, viel wichtiger bleiben Kontakte; bei vielen Mitarbeitern würde ich mir einen stärkeren Blick über den Tellerrand - nicht nur fachlich, sondern auch privat - wünschen (Die Welt endet nicht an den oberösterreichischen Landesgrenzen!)
Verbesserungsvorschläge
nehme die Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Abteilungen als sehr gut wahr; abteilungsintern jedoch schlecht (wenige intrigante Personen, welche das Klima zerstören); Konflikte (abteilungsintern oder zwischen Abteilungen) werden weiterhin wenig sachlich geführt, es zählt nach wie vor das Recht des Stärkeren (wer ist besser vernetzt und hat den höherrangigen Fürsprecher), es zählt nach wir vor die eigene Befindlichkeit (Recht zu bekommen) stärker als das größere Ganze
Gleichberechtigung
Möchte hier eine Anmerkung zu den Offiziellen Stellungnahmen der HR-Abteilung der RLB OÖ zu einigen Bewertungen - welche ich übrigens inhaltlich bestätigen kann - abgeben.
Diese Offiziellen Stellungnahmen behaupten, dass die Unternehmenskultur der RLB OÖ derart ist, dass in Bezug auf Einstellung in der Bank bzw. Karriere innerhalb der Bank weder Geschlecht, noch Parteipolitik oder gute Kontakte ein Rolle spielen, sondern vor allem die persönliche und fachliche Kompetenz relevant sind.
Es stimmt zwar, dass sich in dieser Hinsicht durch die neue Führung in den letzten Jahren Einiges zum Positiven geändert hat - schlimmer als unter der alten Führung konnte es allerdings auch nicht werden -, aber man ist noch weit davon entfernt, dass es wirklich hauptsächlich um die fachlichen Kompetenzen geht. Dazu wäre es nämlich notwendig gewesen, die alten, über Jahre gewachsenen, Seilschaften innerhalb der Bank stark abzuschwächen (so naiv, dass dies auszuschalten wäre bzw. dass es in irgendeinem Unternehmen ausschließlich um die fachliche Kompetenz geht, darf man ohnehin nicht sein). In den Führungspositionen sitzen jedoch noch immer - sofern sie nicht in Pension gegangen sind - die gleichen Personen und viele dieser Führungspersonen, wie übrigens auch die neu hinzukommenden Führungskräfte, oder deren Partner üben eine politische Funktion aus (Bürgermeister, Gemeinderat, ehrenamtliche Tätigkeit für Partei bei Wahlkämpfen) aus. Und natürlich sind alle nur bei der gleichen Partei, es ist schließlich in Österreich auch kein Geheimnis, dass Raiffeisen einer Partei extrem nahe steht.
Für einen Eintritt in die Bank, Karriere innerhalb der Bank oder auch nur einen internen Wechsel benötigt man daher weiterhin gute Beziehungen politischer und/oder privater Natur. Ich kenne einige Fälle, wo Personen, welche für ihre Tätigkeit eindeutig überqualifiziert waren, innerhalb der RLB OÖ, sogar innerhalb des Raiffeisenkonzerns Oberösterreich, z.B. von der RLB OÖ in eine Raiffeisenbank, nicht wechseln durften, weil der bisherige Vorgesetzte, teilweise nur aus rein persönlichen oder machtpolitischen Gründen (Wer ist der Stärkere, Antipathie), dies nicht zugelassen hat und der potentielle neue Vorgesetzte dann - um die guten Beziehungen zum Vorgesetzen-Kollegen, mit welchem man zukünftig ja noch zusammenarbeiten muss, nicht zu belasten - dann auf die Einstellung des Mitarbeiters verzichtet hat.
Die Rolle der Personalabteilung in diesen Fällen ist leider immer dieselbe gewesen: Bei dem Erstgespräch mit den jungen, sehr objektiven und engagierten, Kollegen der Personalabteilung - vor allem ein Kollege hat dabei einen sehr positiven Eindruck hinterlassen – und dem Gespräch mit dem möglichen neuen Vorgesetzten verläuft zunächst immer alles gut und vielversprechend. Wenn sich allerdings der bisherige Vorgesetzte weigert, seinen Mitarbeiter ´freizugeben´, werden auch in der Personalabteilung die Führungskräfte involviert, und die entschieden in den meisten mir bekannten Fällen für den bisherigen Vorgesetzten, womit wir wieder bei den sattsam bekannten Seilschaften wären. Der Betriebsrat ist bei solchen Geschichten – auch unter der neuen RLB-Führung – übrigens weiterhin relativ machtlos. Und für den Mitarbeiter, welcher dann in seiner alten Abteilung, in welcher er nun das Image eines Wechselwilligen und Whistleblowers hat und dementsprechend behandelt wird, weiterhin eine Tätigkeit ausübt, für welche er meist überqualifiziert ist, bleibt dann mittelfristig nur die Option der Kündigung.
Kurz gesagt: Wechsel innerhalb der Bank werden nach wie vor wenig nach rationalen Gesichtspunkten (Qualifikation) entschieden, sondern auch weiterhin über (macht)politische Spielchen und persönliche Befindlichkeiten(Seilschaften, Freund-/´Feind´schaften).
P.S. für die Personalabteilung der RLB OÖ, welche möglicherweise auch meine Stellungnahme wieder mit einer Offiziellen Stellungnahme und der Einladung zu einem persönlichen Gespräch versehen wird: Wenn ich mir zu 100% sicher sein könnte, dass meine kritischen Anmerkungen sachlich im Sinne einer Verbesserung der Unternehmenskultur behandelt werden würden, würde ich einem persönlichen Gespräch sehr offen gegenüber stehen. Da ich dies aufgrund der mir bekannten Ereignisse jedoch leider nicht vermuten kann, – ich rechne im Gegenteil mit einem leider häufig angewandtem Dirty Campaigning meiner Abteilung sowie negativen Auswirkungen für meine weitere berufliche und private Laufbahn –, muss ich diese Einladung leider ausschlagen. Zudem liegen beim Betriebsrat ohnehin genügend von Betroffenen gut dokumentierte derartige Fälle über die immer gleichen Abteilungen und v.a. Personen auf, welche genug Potential für Verbesserungsmöglichkeiten bieten würden (im Übrigen auch über viele Fälle von unfairen Behandlungen).