Verknöcherter bürokratischer, hierarchischer Betrieb, der junge motivierte Menschen verheizt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann sich seine 60h Woche frei einteilen. Man arbeitet in einer wissenschaftlichen Umgebung und kann jeden Tag etwas dazu lernen und spannende Entdeckungen machen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Junge Mitarbeiter werden ausgenutzt und verheizt. Leistung zählt weniger als Vitamin B. Gerade jüngere Mitarbeiter sind machtlos und werden von Machtmenschen mit Professorentitel (aber sehr oft ohne Führungsqualifikationen) benutzt. Mitarbeiter werden bevorzugt in befristeten Dienstverhältnissen gehalten und nicht mehr verlängert, sobald ein fixes Dienstverhältnis angeboten werden müsste. Leistung irrelevant. Ich kann jungen Wissenschaftlern nur raten so schnell wie möglich weg zu gehen, solange sie noch jung und familiär flexibel sind.
Oberflächlich wird sehr viel für Gleichberechtigung getan. Aber de facto gibt es kaum Plätze im Betriebskindergarten und keine Krippe. Alles muss privat geregelt werden. Die allermeisten Machtpositionen sind mit Männern besetzt, sexistisches Gerede ist an der Tagesordnung und wird nicht sanktioniert.
Verbesserungsvorschläge
Echte Mitbestimmung durch Einbindung der zahlreichen befristeten Mitarbeiter. Umsetzung des österreichischen Arbeitsrechts, ohne dauernde Umgehungsversuche. Leistungsbezogene Auswahl von Mitarbeitern, anstatt bürokratische Eckpunkte abarbeiten. Betriebskindergarten und Krippe, die Vollzeitarbeit ermöglichen (mit ausreichend Plätzen, nicht für 20 Lotteriegewinner).
Entmachtung der Professorenkurie und Wiedereinführung der alten paritätischen Besetzungspolitik für interne Gremien (1/3 Prof, 1/3 Mittelbau, 1/3 Studenten) und wenn wir schon dabei sind 50% Frauen überall.
Arbeitsatmosphäre
Verknöcherte Strukturen, ständige Jobunsicherheit und Angst, keinerlei echte Wertschätzung.
Kommunikation
wichtige Entscheidungen werden schlecht kommuniziert, es wird von oben herab regiert
Work-Life-Balance
Keine Zeiterfassung, 60 Stunden Woche wird von Wissenschaftlern erwartet, Kinder sind mit der in der Wissenschaft geforderten Mobilität kaum vereinbar.
Vorgesetztenverhalten
Unloyal, man wird als ersetzbar betrachtet, weil immer neue Wissenschaftler nachkommen
Gleichberechtigung
oberflächlich ja. Aber wenn man Mutter wird, merkt man, wie schnell man zum Mitarbeiter 3. klasse degradiert wird. Sexistische Kommentare der alten männlichen Führungsriege sind die Norm
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind unbefristet und daher unantastbar.