Traditionsunternehmen mit unterschiedlichen Abteilungskulturen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Lohn kommt stets pünktlich. Sehr hohe Arbeitsplatzsicherheit. GAV. Fairness bzgl. Überstunden. Die Firma ist bestrebt, sich kontinuierlich weiter zu entwickeln und treibt unterschiedliche Projekte voran. Firma fördert Mitarbeitende durch interessante interne Weiterbildungsangebote.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangelnde Feedbackkultur - Feedback zur persönlichen Arbeit findet vor allem bei Mitarbeitergesprächen und den Mitarbeiterumfragen oder im "Notfall" statt, aber nicht institutionalisiert im Arbeitsalltag wo es benötigt wäre. Patriarchalische konservative Kultur. Altersabhängiger Lohnanstieg - demotiviert junge Leute die gerne viel Leisten.
Verbesserungsvorschläge
Akzeptanz fördern für die Unterschiedlichkeiten der Abteilungen und aktives Diversity-Management. Führungs-, Rollen- und Verantwortungsstrukturen besser klären. Mehr Büros oder Einführung und aktive Unterstützung von Work smart durch Topmanagement. Sitzungen "on target": Mehr kurze, gut vorbereitete Sitzungen oder Rapporte mit klaren Zielen (Sitzungsguide?). Transparentere Kommunikation innerhalb der Firma, auch bzgl. bevorstehenden Change-Projekten oder unangenehmen Themen.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist von der Abteilung abhängig - manche haben eine offen konstruktive, andere haben eine Lästerkultur ohne offenes Feedback.
Bzgl. Betrieb merkt man, dass es keine Einigkeit darüber gibt, ob man nun die Firma klar strukturieren möchte oder die "Vielvölkerkultur", welche aufgrund der z.T. stark unterschiedlichen Abteilungskulturen, Berufsgattungen und Vorgesetzten besteht, anerkennen, schätzen lernen und leben will. Das Ganze wirkt deshalb desorientiert und es gibt wiederholt Doppelspurigkeiten und Reibungsverluste.
Kommunikation
In manchen Belangen, vor allem in Change-Prozessen, wird nicht transparent oder rechtzeitig kommuniziert. Auch hier gibt es Abteilungsunterschiede.
Kollegenzusammenhalt
Findet man die Personen, die gleich Ticken wie man selbst, dann ist es toll bei der BLS zu arbeiten. Zusammenhalte gibt es auch innerhalb einzelner Berufsgruppen.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich und gemäss GAV möglich gleitende Arbeitszeiten zu haben, Homeoffice und %-Tage. Ist aber in Realität abhängig von dem Team, in welchem man arbeitet. Bei manchen Teams ist es problemlos möglich %te zu arbeiten. In anderen Teams gibt es die ungeschriebene Regel dass man morgens spätestens um 08:00 da sein sollte, sonst gilt man als "unproduktiv". Homeoffice-Tage sind Chef-abhängig und werden von langjährigen Mitarbeitenden kritisch betrachtet ("Ach morgen hast du ja frei" "Nein, %-Tag, ich bin durchaus permanent erreichbar."). Telefonische Erreichbarkeit während freien Tagen und Ferien wird in manchen Teams und Positionen von anderen Mitarbeitenden erwartet.
Sehr gut ist das Anrechnen der gleisteten Überstunden, die werden vollumfänglich entgolten oder können als Freitage bezogen werden, was bei anderen Arbeitgebern nicht möglich ist.
Vorgesetztenverhalten
Auch hier kann man Glück haben. Tendenziell sind die Chefs konservativer Natur und orientieren sich, aufgrund mangelnder Strukturen, Sicherheit oder Ausbildung nach "Oben". In Überforderungssituationen erhalten die VG keine passende Unterstützung.
Interessante Aufgaben
Das ist eine individuelle Perspektive. Meine Aufgaben waren interessant, entsprachen jedoch wiederholt nicht meinen Kompetenzen.
Gleichberechtigung
Es ist eine patriarchalisch geführte Firma. Ausser im HR und der Unternehmenssteuerung gibt es keine Frauen in höheren Führungsfunktionen. Auch im Lower Management nur wenige Frauen. Es gibt kein Frauenförderungsprogramm.
Umgang mit älteren Kollegen
Man schätzt das Knowledge der älteren Mitarbeitenden und möchte sie möglichst lange und bei guter Gesundheit behalten (Altersabhängiger Lohnanstieg, mehr Ferien).
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsplätze in den Büros sind ergonomisch einstellbar und gut ausgerüstet. Es gibt einige Grossraumbüro-Landschaften, in welchen es sehr laut werden kann. Die Gebäude sind gut gelüftet und geheizt, Reperaturen werden rasch durchgeführt. Es gibt zu wenige Sitzungszimmer.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gute Sozialleistungen. IdR wird versucht erkrankte Mitarbeitende wieder einzugliedern, es gibt ein Case Management.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Sozialleistungen sind hervorragen. Der Lohn für ältere Mitarbeitende im operativen Bereich und Führungspositionen ebenfalls. Für junge gut ausgebildete Personen ist die Anstellung gemäss GAV nicht interessant, da der Lohn altersabhängig und nicht leistungsabhängig ist. Das kann stark demotivieren.
Image
Das Image der Firma ist gut. Es ist ein verlässlicher Arbeitgeber, der konservative Werte lebt.
Karriere/Weiterbildung
Teilweise möglich. Karriere innerhalb der Firma hängt stark von Sympathien ab. Firma bietet gutes internes Weiterbildungsangebot an, welches aber in den meisten Fällen nicht übertragbar ist sondern sehr spezifisch für die Bahnwelt. Individuelle Weiterbildung wird bis 5'000.- CHF unterstützt ohne sich verpflichten zu müssen, sofern die persönl. Weiterbildung den Firmeninteressen entspricht. Das ist sehr grosszügig.