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Credit 
Suisse
Bewertung

Angstkultur

2,8
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Finanzen / Controlling bei Credit Suisse in Zürich gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gute Rahmenbedingungen, sehr viel Potential vorhanden, fantastische Leute (solange deren Bewertung und Bonus nicht von einem abhängen).

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Teilweise zu viele Häuptlinge im Verhältnis zu den Indianern. Die Sozialkompetenz gewisser Führungskräfte lässt extrem zu wünschen übrig. Kontrollieren und Manipulieren scheinen wichtiger zu sein, also Mitarbeiter zu motivieren und zu fördern. Es herrscht eine Angstkultur und ein starkes hierarchisches Denken.
Kein Shift zur New Economy spürbar, man krallt sich lieber am altem Zopf der Formal Economy fest. Wenn nicht bald einmal ernsthaft ein Turnaround in eingeleitet wird in Richtung Digitalisierung und Kundenmehrwert, dann wird der Tank untergehen. Der Formalitätenwahn hat astronomische Höhen erreicht. Wie viele Arbeitsstunden pro Jahr wahrscheinlich nur schon durch Papier drucken, ausfüllen, zig mal korrigieren, zig mal hin und herschicken draufgehen? Es kostet Multimillionen und in manchen Fällen die Gesundheit pflichtbewusster Leute. Die Pedanterie übersteigt sogar diejenige der Armee in Adminbereichen. Kundenberater müssen bald eine Turnhalle pro Team mieten für den ganzen Papierkram, falls die Geschäfte einmal anziehen oder wieder neue Regulierungswellen anstehen. Ich bin Mitarbeiter aber seit einigen Jahren selber auch Kunde. Mir wollte man Produkte andrehen, die schlechter und teurer sind, als wenn ich es selbst mache. Natürlich setzt man dann die etwas besseren Verkäufer auf einen an. Wenn extern nicht mehr viel zu holen ist, holt man es sich halt intern.

Verbesserungsvorschläge

Bonikultur abschaffen, ganz einfach. Boni sind einfach nur Gift für das Arbeitsklima und schlussendlich vor allem für all die Kunden. Wenn ein Arzt ein Umfallopfer wieder auf die Beine stellt, erhält er ja auch keinen Bonus. Warum sollen den Banker einen Bonus erhalten, wenn z.B. ein Kunde in einen bankeigenen Fonds investiert, der wahrscheinlich erst noch schlechter ist, als jeder ETF oder Fonds von bekannteren Anbietern? Der Banker wird dafür belohnt, dass ein Kunde der Bank praktisch einen Gefallen macht? Der Leser sollte spätestens jetzt wissen, dass ich auf der Arbeit mit diesem "kundenorientierten Denken" schon zig Mal Stress mit meinen Chefs hatte:).

Gehalt/Sozialleistungen

Auf den unteren Stufen ist die Kollegialität absolut top, viele Leute werden Freunde fürs Leben. Auch die Arbeitseinstellung und das Potential sind oft bemerkenswert. Leider ist oft schon bei der nächst höheren Stufe damit Schluss. Dort sitzen teilweise Leute, die es nach 15-20 Jahren zwangsläufig nach oben gespült hat. Oben formieren sich Gruppierungen und Seilschaften, Distanz nach unten wird mit allen Mitteln bewahrt. Innovation und selbständiges Agieren werden subtil untergraben durch Kontrolle und Manipulation. Vorgesetzte agieren leider zu oft nur als Befehlsempfänger. Neuere talentierte, kreative und unternehmerisch denkende Leute werden mundtot gemacht, hingehalten, versetzt oder gefeuert. Es wird Perfektion und Gehorsam erwartet. Lob und Anerkennung ist nur den mittleren und oberen Rängen vorbehalten. Vorgesetze verhalten sich nicht vorbildlich, teilweise extrem ignorant, unsachlich und betriebsblind. Ich habe so viele Kündigungen erlebt in wenigen Jahren, top Leute sind gegangen, die heute teilweise in hohen Positionen sitzen, selbständig sind oder von der Branche dermassen angewidert sind, dass sie ganz etwas anderes machen. Gem. Experten verlassen Mitarbeiter nicht Firmen, sondern Chefs. Es könnte so gut sein hier, wenn die Hierarchie sehr flach oder praktisch nicht existent wäre und eine offene Kultur auch von unten nach oben gelebt würde.


Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Kollegenzusammenhalt

Work-Life-Balance

Vorgesetztenverhalten

Interessante Aufgaben

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Arbeitsbedingungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Image

Karriere/Weiterbildung

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