Sinkendes Schiff
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Lohn wird pünktlich bezahlt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unternehmenskultur und Organisation.
Verbesserungsvorschläge
Es braucht wieder eine Strategie. Das Umfeld wird wegen dem Kostendruck immer anspruchsvoller, der Konkurrenzdruck nimmt ebenfalls zu. Das Spital war seit seiner Gründung noch nie so schlecht aufgestellt wie jetzt. Ich wünsche dem neuen Direktor, dass er das Ruder herumreissen kann, bevor die letzten guten Leute, die an Bord geblieben sind, auch noch gehen und das Schiff auf Grund läuft.
Arbeitsatmosphäre
Kurz zusammengefasst: wie auf einem sinkenden Schiff, wo niemand weiss, was der Kapitän überhaupt will.
Kommunikation
Wenn überhaupt, dann per E-Mail. Wichtige Informationen erfährt man aus der Gerüchteküche oder beiläufig über eigene Kanäle.
Kollegenzusammenhalt
War früher ok, heute schaut jeder nur noch für sich selber, jedenfalls im Kader. Beim Personal ist der Zusammenhalt zum Teil noch gut.
Work-Life-Balance
Es läuft derart viel schief, dass man mit dem Ausbügeln von Fehlern kaum mehr nachkommt. Das ist besonders ärgerlich, weil es eigentlich nicht sein müsste. Dass in einem Spital viel und unregelmässig Arbeit anfällt, weiss man und kann damit leben.
Vorgesetztenverhalten
Keine Strategie ersichtlich, hüst-und-hott. Auch das oberste Kader hat kaum mehr Entscheidungsbefugnisse, zunehmend wird alles von der Konzernleitung in Zürich gesteuert und vorgegeben. Was zählt, ist wahrscheinlich einzig der kurzfristige Profit. Kurzfristig doppelt unterstrichen, denn längerfristig ist das kontraproduktiv. Kosten senken, vor allem beim Personal, nichts mehr investieren, Leistungen zusammenstreichen: das kann keine Strategie sein. Hohe Personalfluktuation auch in den obersten Chargen, die letzte Direktorin hat nach anderthalb Jahren gekündigt. Das Personal wird verheizt und viele gute Leute sind gegangen oder haben innerlich gekündigt und warten nur noch auf die erste Gelegenheit, um abzuspringen.
Die Konzernleitung in Zürich interessiert sich in keiner Weise für das Personal in Bern, für die ist man ein Kostenfaktor, mehr nicht.
Interessante Aufgaben
Leider kaum mehr. Er sollen vorwiegend von Zürich vorgegebene Abläufe umgesetzt werden, eigentlich nur noch Mikromanagement und kaum Entscheidungsbefugnisse. Projekte werden so aufgegleist, dass sie zum Voraus zum Scheitern verurteilt sind, was mit wenig Aufwand und mit Einbezug der Stakeholder vermieden werden könnte. Das ist dann extrem unbefriedigend für die involvierten Personen.
Gleichberechtigung
Ist ok.
Umgang mit älteren Kollegen
Ist ok. Erfahrene Leute werden bei Neubesetzungen von Stellen aber überwiegend durch unerfahrenes, günstigeres Personal ersetzt.
Arbeitsbedingungen
In die Jahre gekommene Infrastruktur, in die schon lange nichts mehr investiert wurde. Kein Budget vorhanden. IT funktioniert z. T. nicht, resp. ist extrem langsam.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird nicht speziell gefördert.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt unter Branchendurchschnitt. Sozialleistungen sind ok.
Image
Das Spital hatte früher einen exzellenten Ruf. In den letzten 5 Jahren wurde dieser völlig zerstört. Viele gute Ärzte sind abgesprungen, Patienten und zuweisende Ärzte sind unzufrieden. Man hat versucht, sich auf einige wenige besonders profitable Bereiche zu fokussieren, was aber nicht funktioniert, da spezialisierte Medizin nur betrieben werden kann, wenn die gesamte Behandlungskette und alle Disziplinen im Haus vorhanden sind. Das wird auch von aussen so wahrgenommen und schlägt sich in den Fallzahlen nieder. Ausser in die Renovation des Eingangsbereiches wurde seit Jahren nichts mehr investiert. Das widerspiegelt die Gesamtsituation: aussen hui und innen pfui.
Karriere/Weiterbildung
Kaum Karrieremöglichkeiten. Alles wird zunehmend von Zürich aus zentral gesteuert. Weiterbildung wird nur auf dem Papier unterstützt.