Der Schein trügt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Karrieremöglichkeiten für junge, ambitionierte Einsteiger.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vetterli-Wirtschaft und Seilschaften.
Verbesserungsvorschläge
Systeme auf das Minimum beschränken und dafür sorgen, dass sie auch funktionieren und eine echte Entlastung für die Mitarbeitenden sind.
Walk the talk: Die Werte vorleben und leben. Auf dem Papier nützen sie nichts.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist stark durch die unterschiedlichen Bewertungssysteme geprägt. Man bemüht sich um einen positiven Umgang, man weiss nie, wann man von wem bewertet wird. Leider kommen dadurch Ehrlichkeit und Offenheit zu kurz, man hält lieber den Mund und redet über einander, anstatt miteinander. Natürlich sucht man auf der Homepage Mitarbeitende mit Ecken und Kanten. Aber wehe, man hat dann mal welche: Entweder man versucht diese abzuschleifen oder aber man riskiert eben wegen dieser Ecken und Kanten den Job zu verlieren. Meinungen, die nicht dem Mainstream entsprechend, sind eigentlich nicht wirklich erwünscht.
Kommunikation
Die Firmen Kommunikation ist umfangreich und detailliert. U.U. kann man auch von der Informationsflut erschlagen werden und hat Mühe, die Spreu vom Weizen zu trennen. Innerhalb der Teams hängt die Qualität der Kommunikation stark vom jeweiligen Vorgesetzten ab. Leider habe ich es so erlebt, dass Kommunikation und Information eine Holschuld des Mitarbeiters war.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Bereich war jeder sich selbst der nächste. Siehe auch Arbeitsatmosphäre. Man tat gut daran, nicht allzu sehr aufzufallen bzw. den Kollegen ein Stück weit nach dem Mund zu reden.
Work-Life-Balance
Natürlich muss man in einem solchen Geschäftsmodell viel arbeiten. Das weiss man, wenn man in der Beratung arbeitet. Ich fand es befremdlich, dass bereits im Arbeitsvertrag stand, dass man ab Assistant Manager Stufe 200 Mehrstunden p.a. "erwartet" (also ohne zeitliche Kompensation). Diese Mehrstunden wären dann durch ein entsprechendes Gehalt abgegolten, was nicht stimmt. Vergessen wird dabei allerdings, dass die Anzahl der Mehrstunden durchaus auch bonusrelevant sind …. ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte die unfähigsten Vorgesetzten in meinem bisherigen Berufsleben. Man sollte niemanden dazu verdonnern, Teams zu leiten, wenn offensichtlich ist, dass dieser oder diese noch nicht einmal Grundanstand beherrscht. Viele Seilschaften. Hilfst Du mir, helfe ich Dir. Fahre ich Dir nicht an den Karren, hacke ich Dir auch kein Auge aus.
Interessante Aufgaben
Auf meiner Management Stufe viel zu viel Basisadministration, stupides Füttern von irgendwelchen Systemen, die wieder abgelöst werden, bevor sie richtig funktionieren. Für die eigentlichen interessanten Aufgaben bleibt wenig Zeit, es sei denn, man arbeitet gerne 7*24.
Arbeitsbedingungen
Grossraumbüros. Keine Privatsphäre. Keine bis zu wenig Rückzugsmöglichkeiten. Teilweise sehr lärmig, viele haben einfach den Telefonkopfhörer auf, damit sie sich konzentrieren können. Ansonsten schönes, repräsentatives Gebäude. Kaffee und Tee gratis. Sehr nette Reception.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Schwer zu beurteilen. Mir kam es vor, dass vieles gemacht wird, weil es andere Firmen auch machen und sich auch gut auf der eigenen Website macht.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Vergleich zu Mitbewerbern klar schlechter. Diejenigen, die in corporate functions arbeiten, verdienen sogar einiges weniger. BU und NBU Versicherung wird in den ersten 5 Jahren z.B. nur hälftig gezahlt.
Image
Ruf ist besser als die Realität.
Karriere/Weiterbildung
Man muss lange dabei sein, um in den Genuss zu kommen.