Spannende Arbeit, miserables HR und HR-Kultur
Arbeitsatmosphäre
Je nach Standort existiert eine sehr gute Zusammenarbeit in den Teams. Durch das Band arbeiten bei PwC interessante, motivierte Persönlichkeiten. Leider versucht der Hauptstandort Zürich immer mehr, den anderen Standorten alles vorzuschreiben und in jede Entscheidung reinzureden.
Kommunikation
Viel zu viele Newsletter, dadurch gehen wichtige News schnell unter (vermutlich gewollt). Grundsätzlich wird immer viel versprochen, hintendurch wird dann alles uminterpretiert. Praktisch jährlich überarbeitete Lohnsysteme, Beförderungssysteme etc. Man weiss bis zur Endabrechnung/Beförderung nicht, was die neuen Systeme wirklich bedeuten. Die Änderungen bedeuteten schlussendlich jedes Jahr eine deutliche Verschlechterung (insb. Lohnkürzungen).
Beispiel: vom Arbeitgeber geforderte Arbeitswegzeit musste ab 2018 (?) auf einen separaten Jobcode erfasst werden (Versprechen: Solche Zeit ist bezahlt, zuvor erst nach 1.5h Arbeitswegzeit, was sich als arbeitsrechtwidrig erwies). Per Jahresende wurde dieser Reisezeit-Saldo einfach auf null gesetzt (Begründung: es handelt sich nicht um "valuable time").
Anderes Beispiel: Wegfall des Bonus und Erhöhung des Fixlohns in den tieferen Gehaltsstufen (Versprechen: es wird genau gleich viel ausbezahlt; Realität: -5% des Bonus)
Nachfragen beim HR werden sehr langsam beantwortet oder man bekommt ein: "Ich weiss das auch noch nicht" PwC entwickelt sich grundsätzlich zu einem sehr unpersönlichen, hinterlistigen Arbeitgeber, was sehr schade ist.
Kollegenzusammenhalt
Super Teams, solange keine internen Stabsstellen ins Spiel kommen.
Work-Life-Balance
Überstunden gegen 500h/Jahr werden Standard und grundsätzlich erwartet. Von den Vorgesetzten wird aktiv kommuniziert, dass die Zeiterfassung bewusst falsch erfasst werden soll, um das Arbeitsgesetz zu umgehen (maximal erlaubte Arbeitsdauer an einem Tag, Arbeitsverbot an Sonn- und Feiertagen). Ich kenne viele Mitarbeiter, die deswegen eine Schattenbuchhaltung ihrer Zeitsaldi führen und die "unerlaubten" Arbeitsstunden erst mehrere Monate später erfassen können, wenn der Arbeitsanfall mal wieder unter 12.5h/Tag liegt.
In den HR-Analysen zeigt sich dann: Arbeitsgesetz wird von allen eingehalten, keiner arbeitet zu viel. HAHAHAHA
Vorgesetztenverhalten
Es gibt viele gute Vorgesetzte. Diese sind aber auch nur gut, weil sie einen in Ruhe lassen. Je höher der Grad, desto rücksichtsloser und unanständiger (oberflächlich ist man natürlich immer der beste Kumpel).
Interessante Aufgaben
Durchs Band sehr interessante Arbeit, spannende Kunden und Projekte. Sehr schnelle Aufstiegsmöglichkeiten und dadurch immer wieder neue Verantwortlichkeiten.
Gleichberechtigung
Jeder wird tendenziell gleich gut/schlecht behandelt. In den letzten 2 Jahren ist aber immer deutlicher geworden, dass Frauen bewusst zulasten der Männer bevorteilt werden (insbesondere bei Beförderungen). In einem internen Equal-Salary-Audit wurde dies durch die externe Auditorin als bewusstes Ziel von PwC auch bestätigt.
Umgang mit älteren Kollegen
Die gehen freiwillig oder werden Partner.
Arbeitsbedingungen
sehr schlechte, fehleranfällige und langsame IT-Umgebung, sehr schlechte Work-Life-Balance, winzige Notebook-Bildschirme
Gehalt/Sozialleistungen
Die Vergütung ist im Verhältnis zu den Aufgaben und Verantwortlichkeiten eher tief. Aufgrund des Personalmangels werden die Aufgaben und Verantwortlichkeiten in immer tiefere Gehaltsstufen gedrückt (was wiederum interessante neue Arbeiten ermöglicht, aber der Lohn entspricht dann nicht der Leistung). Was früher ein Manager geleistet hat, wird heute von einem Associate 2 / Assistent Manager erwartet (Lohnunterschied ca. TCHF 20). Es lohnt sich gehaltstechnisch, nach wenigen Jahren Erfahrung bei PwC einen neuen Job zu suchen (Gehaltsentwicklungen von ca. +30% beim neuen Job sind ab jeden Jobgrade bis Manager absolut realistisch). Oder man strebt eine interne Partnerkarriere an, die wiederum sehr hohe Gehälter ermöglicht.
Image
PwC geniesst einen hervorragenden Ruf und arbeitet aktiv daran, diesen nicht zu verlieren.
Karriere/Weiterbildung
Man wird finanziell und mit Arbeitszeit stark unterstützt in der Karriereplanung und bei der Wahl von Weiterbildungen. Allen Vorgesetzten ist es auch sehr wichtig, dass jeder die Möglichkeit von Weiterbildungen hat und nutzt. TOP!