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F. 
Hoffmann-La 
Roche 
AG
Bewertung

Grösstenteils guter Arbeitgeber leider mit ein paar unfähigen Managern (RMD, Roche Molecular Diagnostics)

3,0
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2016 im Bereich Forschung / Entwicklung bei Roche Diagnostics International Ltd in Rotkreuz gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Sehr sehr viele - fast unüberblickbar viele - Möglichkeiten was Weiterbildung, Coaching, Betreuung etc. angeht.
Sehr sicherer Arbeitsplatz sofern man interner Mitarbeiter ist.
Moderner und komfortabler Arbeitsplatz.
Gute Bezahlung.
Interessanter, vielseitiger und vor allem sehr abwechslungsreicher Job.
Internationales Team.
Roche als Arbeitgeber ist wirklich sehr bemüht, das Richtige zu tun und seine Angestellten zu unterstützen. Man merkt das auch täglich. Die Umsetzung der guten Vorsätze scheitert manchmal, aber das liegt dann eher an den Individuen als am Arbeitgeber.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

"Amerikanisiserung" der Arbeitskultur mit Fokus auf die Erfolge und auf einstudierte Aufführungen.
"Ellbögelen" an der Tagesordnung.
Sehr viele externe Mitarbeiter (contractors), was zu einer gewollten Zweiklassen Anstellung führt.

Verbesserungsvorschläge

Man sollte keine Angst mehr davor haben auch Leute aus Management Positionen zu entlassen, wenn klar wird, dass sie einen schlechten Job machen.
Kommt wieder darauf zurück eine Kultur zu pflegen, die die Angestellten anspricht. Jeden Agendapunkt eines Meetings zu beklatschen wird vor allem von der jungen, europäischen Belegschaft nur belächelt und das Management wird weniger und weniger respektiert.
Fairness sollte grösser geschrieben werden.

Arbeitsatmosphäre

Ich kann nur für meine Abteilung (in RMD) sprechen, aber ich fand, dass kaum Anerkennung gezeigt wurde, trotz den Systemen, die spezifisch dafür eingeführt wurden (Belohnungssysteme mit finanziellem Anreiz, etc.). Eine Feedback Kultur wird zwar offiziell gefördert, aber kaum umgesetzt. Zu meiner Zeit musste ich auch feststellen, dass konstruktive Kritik oft nicht gut und zum Teil mit negativen Konsequenzen "angenommen" wird. Ich denke aber, das hängt stark vom Individuum und nicht vom Arbeitgeber selbst ab.
Was in Bezug auf Fairness falsch läuft, ist die grosse Menge an externen Mitarbeitern (contractors), die beschäftigt werden. Anscheinend ist das in der Industrie heutzutage normal, aber es schafft ein Zweiklassensystem der Mitarbeiter. Der Kampf um eine interne Anstellung schafft unnötige Konkurrenzkämpfe. Auch sonst befindet man sich konstant im Konkurrenzkampf mit seinen Arbeitskollegen - wer bekommt die Beförderung oder mehr Lohn? Wer bekommt eine bessere Jahresbewertung? - was der Atmosphäre extrem abträglich ist.
Ich denke, das liegt vor allem daran, dass hauptsächlich Studienabgänger oder sonst sehr junge Leute eingestellt werden. Diese tendieren dazu, sehr ehrgeizig an ihrer Karriere zu feilen.
Falls man gut in diesem Umfeld klar kommt, eröffnet dies einem aber auch die Chance selber schnell voranzukommen. Für mich war es aber sehr unangenehm, da ich lieber ein Gefühl von "gemeinsam an einem Strang ziehen" habe, als dieses ständige "Ellbögelen".

Kommunikation

Informationen über Ergebnisse etc. fliessen tatsächlich reichlich. Und eine offene Fragekultur wird gefördert. Sollte man also mal nicht alle benötigten Infos haben, wird vom Mitarbeiter erwartet, dass er sich diese durch selbstständiges Fragen selber holt. Dabei ist aber jeder sehr hilfsbereit.
Die Kommunikation wurde in der letzten Zeit leider auch sehr "amerikanisiert". Das heisst, dass man in Abteilungsmeetings sehr viel Zeit damit verbringt, Erfolge aufzulisten (ohne den einzelnen Mitarbeitern zu danken oder sie zu erwähnen) und diese vom Team dann beklatschen zu lassen.
Die wirklich spannenden und hilfreichen Infos bekommt man eher ausserhalb von Meetings, zum Beispiel bei einem Kaffee mit dem Abteilungsleiter. Wer in RMD also Karriere machen möchte, sollte sich gut mit den Vorgesetzten verstehen.

Kollegenzusammenhalt

Es herrscht ein Informationskrieg. Wer auch immer etwas weiss, was andere nicht wissen, ist im Vorteil. Und das ist spürbar. Dabei muss es nicht mal um etwas Projekt bezogenes gehen, sondern es kann sich auch einfach um irgendein Gerücht drehen.
Trotzdem findet man schnell Anschluss, da viele Leute aus Deutschland (und dem sonstigen Ausland) dort arbeiten und ihren Freundeskreis in der Firma aufbauen. Und es gibt viele Feierabend Aktivitäten und die Grüppchen unternehmen gerne etwas ausserhalb der Arbeit. Man findet immer jemanden mit dem man eine Kaffeepause machen und sich gut unterhalten kann.
Die Grüppchenbildung hat leider auch zur Folge, dass es zu einer lebhaften Gerüchteküche, Mobbing und Intrigen kommt.

Work-Life-Balance

Dieser Punkt wird offiziell ganz gross geschrieben. Niemand darf zu viel arbeiten und man kann sogar gezwungen werden Ferien zu machen, wenn man zu viele Überstunden macht.
Überstunden werden vom Mitarbeiter eher erbeten, als aufgezwungen. Manchmal kann es nötig werden, wenn ein Projekt in eine heisse Phase kommt, aber auch dann wird Mehrarbeit nur verlangt mit dem expliziten Versprechen, dass man diese Stunden bald wieder abbauen kann.
Es ist aber auch schon vorgekommen, dass einzelne Mitarbeiter - natürlich nie aus dem Kader - ihre Ferien streichen mussten, da sie in eine stressige Zeit fielen. Auch hier ist wieder die schlechte Planung und Organisation der Projektleitung schuld, aber zu so einem Extrem kam es nur sehr selten.
Ansonsten gilt die 40h Woche und Ferien können auch sehr kurzfristig bezogen werden. Die Gleitarbeitszeiten werden grosszügig genutzt - manche Mitarbeiter beginnen morgens um 6Uhr, andere erst um 10Uhr. Keiner wird da verurteilt solange man seine Arbeit macht. Obwohl manchmal schon ein böses Wort fällt, wenn jemand wegen seiner Nutzung der Gleitarbeitszeit gerade dann nicht verfügbar ist, wenn man das selber gerne hätte.
Um Familien wird sich speziell gut gekümmert - eigene Kinderbetreuung, Möglichkeit zum kurzfristigen Homeoffice, Pensumreduktion wenn nötig, etc.

Vorgesetztenverhalten

Diese Bewertung bezieht sich ausschliesslich auf meine eigenen direkten Vorgesetzten. Ich weiss auch aus persönlicher Erfahrung, dass andere Vorgesetzte definitiv eine viel bessere Bewertung verdienen.
Ich hatte das Pech unter jemandem zu arbeiten, mit dem ich mich überhaupt nicht verstand und der mir gegenüber auch nicht sehr wohlwollend eingestellt war.
Im Gespräch mit Teammitgliedern (mit demselben Vorgesetzten) wurde mein Eindruck bestätigt.
Wenn man Glück hat, und für jemanden anders arbeiten darf, trifft man auf Menschen, die wissen, wie man einen modernen, jungen Mitarbeiter führt, fördert und unterstützt. Die Meinung von Mitarbeitern wird oft gehört und wenn sinnvoll auch miteinbezogen.

Interessante Aufgaben

Die Arbeitsbelastung ist definitiv nicht gerecht aufgeteilt. Gewisse Leute können wochenlang Youtube schauen und bekommen keine Aufgabe, während andere Überstunden machen müssen. Das liegt an schlechter Planung und Organisation seitens des Managements. Aber wenn man sich wehrt, kann man seine Situation verbessern auch ohne befürchten zu müssen, gefeuert zu werden. Das junge Team traut sich das allerdings selten, weil man ja internalisiert werden will. Wenn man um Hilfe bittet, wird einem in der Regel auch gerne ausgeholfen.
Man wird regelmässig über aufkommende neue Projekte in Kenntnis gesetzt und darf auch gerne sein Interesse bekunden. Wenn möglich wird man dann entsprechend eingesetzt. Es wird sehr wohl darauf geachtet, dass die Fähigkeiten jedes Mitarbeiters sinnvoll genutzt werden, aber auch, dass dessen Interessen bedient werden. Ich denke, da versucht man durchaus sein Möglichstes, leider kann oft keine Rücksicht auf Wünsche genommen werden da die Arbeit halt nun mal gemacht werden muss und generell immer zu wenige Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

Gleichberechtigung

Speziell in meiner Abteilung sind vor allem Frauen in Führungspositionen. Ich hatte nie das Gefühl als Frau benachteiligt gewesen zu sein.
In anderen Abteilungen war das aber anders. In Gesprächen musste ich leider erfahren, dass es zu klassischer Diskriminierung kam von Frauen in einem von Männer dominierten Team. Aber auch da handelt es sich um Einzelfälle und Roche versucht mit entsprechenden Massnahmen - wie Sanktionen oder Coaching - die Situation für alle Beteiligten zum Guten zu wenden. Die interne Beschwerdestelle und die Ansprechpartner für psychologische Probleme sind extremst engagiert und versuchen tatsächlich zu helfen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Mitarbeiter werden als Wissensträger sehr geschätzt. Ob sie deswegen eine spezielle Behandlung erfahren, weiss ich aber nicht. Jedenfalls besteht keine Gefahr, dass sie überraschend gefeuert werden, solange sie sich nichts ganz Grobes zuschulden kommen lassen (wie zB. Diebstahl).
Soweit ich weiss, dürfen auch ältere Mitarbeiter Weiterbildungen durchführen im gleichen Mass wie jüngere Mitarbeiter.
Eingestellt werden aber eher Leute, die dem Alter des momentanen Teams entsprechen. Wohl aus Angst, dass sie sich nicht einfügen können oder etwas gegen die doch recht jungen Vorgesetzten haben könnten. Oder es liegt daran, dass Studienabgänger eben billiger zu haben sind. Leider sind die Teams so vom Alter her überhaupt nicht divers.

Arbeitsbedingungen

Man bekommt alles, was man braucht. Einen zweiten Bildschirm? Kein Problem. Regelmässiges Update der Hardware? Wird automatisch ins Rollen gebracht. Etc.
Grossraum Büros können ziemlich lärmig oder aktiv (Nerf-Gun-Fights) werden, je nach Abteilung. Entweder kapselt man sich dann dadurch ab, dass man das versucht mit Musik aus Kopfhörern auszublenden, oder man verlangt Ruhe. Die Kopfhörer darf man sich aussuchen und auf Firmenkosten kaufen. Ruhe zu verlangen braucht ein wenig Mut, aber jeder ist sehr verständig und versucht zu helfen. Im schlimmsten Fall verschanzt man sich in einem Meetingraum, den man leicht für sich reservieren kann.
Es ist natürlich kein Google Office, aber die Arbeitsplätze sind dennoch sehr modern und angenehm. Es hilft natürlich, dass es Gratis Mineralwasser und Kaffee/Tee/Heisse Schokolade gibt.

Gehalt/Sozialleistungen

Ich denke, in meiner Abteilung sind die Löhne sehr grosszügig. Wenn ich daran denke, was wir für das Geld geleistet haben, wurden wir eher überbezahlt.
Allgemein betrachtet verdient man aber durchschnittlich in der Roche und die weiteren finanziellen Leistungen stocken das Gehalt nochmals etwas auf - aber nur wenn man interner Mitarbeiter ist. Mitarbeitergewinnbeteiligungen, Boni, subventionierte Aktien und Rekachecks, etc.
Trotzdem ist eine ständige Diskussion am laufen darüber, wer mehr Lohn bekommt und welche Abteilung besser bezahlt. Die meisten haben das Gefühl zu wenig zu bekommen.

Karriere/Weiterbildung

Es werden sehr viele Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten. Man muss sich meist selber anmelden dafür und Interesse bekunden, aber in den meisten Fällen darf man mindestens einmal im Jahr eine kostspielige Weiterbildung besuchen.
Wie hilfreich diese Weiterbildungen auf dem generellen Arbeitsmarkt sind - im Vergleich zur Firmen interen Karriere - kann ich leider nicht beurteilen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Vielen Dank für Ihre aufschlussreiche und differenzierte Rückmeldung.
Mit Freuden haben wir von Ihren positiven Erfahrungen in den Bereichen "Work-Life Balance“, "Arbeitsbedingungen", "Gehalt / Sozialleistungen" und "Kommunikation " gelesen. Jedoch bedauern wir es, dass Sie insbesondere beim Thema "Vorgesetztenverhalten“ keine guten Erfahrungen gemacht haben. Wir sind davon überzeugt, dass jeder Mitarbeitende bei Roche einen grossartigen Leader verdient; jemand der inspiriert und die Teamarbeit fördert. Aus diesem Grund wurden im Jahr 2012 die sogenannten “Leadership Commitments” formuliert. Sie setzen klare Erwartungen für heute und morgen. Ziel ist, die Wichtigkeit von guten Führungskräften bei Roche zu fördern und zu betonen.

Bei Roche nehmen wir die sichtbaren und unsichtbaren Unterschiede der Menschen an – wie zum Beispiel Alter, Geschlecht, körperliches Vermögen, Nationalität, sexuelle Orientierung, Kultur, Lebenserfahrung, Arbeits- oder Denkweise, Fähigkeiten, Vorlieben oder Bedürfnisse. Wir verpflichten uns, ein integratives Umfeld zu schaffen, in dem unterschiedliche Vorstellungen offen ausgetauscht werden können und in dem sich jeder Einzelne geschätzt und respektiert fühlt.

Deshalb ist uns Ihre Meinung wichtig.

Für die Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute.

Romana Kaspar
Head of Attraction, Sourcing and Hiring Roche Diagnostics International AG

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