Jammern auf hohem Niveau
Arbeitsatmosphäre
Der Groove ist sicher nicht mehr so voller Hoffnung und Euphorie wie noch vor einigen Jahren angesichts vieler Transformationen und Re-Organisationen, aber die Atmosphäre ist im Vergleich zu anderen Grossfirmen überwiegend sehr angenehm, offen, herzlich und positiv.
Kommunikation
Trotz der langsamen Wege und Prozesse funktioniert das gut und fast immer Empfängergerecht. Wir leiden eher an Kommunikationsüberfluss, was aber in der heutigen Zeit überall der Fall ist und jeder für sich selbst den richtigen Weg finden muss, zu den Informationen zu kommen die er/sie benötigt. Oft wird wichtiges noch per Mail geschickt, was persönlich gesagt werden müsste. Da sind aber v.a. wir Führungskräfte gefordert das wirklich wichtige den Mitarbeitenden mitzuteilen.
Kollegenzusammenhalt
Wie es in den Wald rein schallt, so schallt es auch wieder heraus. Ich habe durchwegs positive Erfahrungen gemacht. Man kann sich aufeinander verlassen und auch das ein oder andere Fest feiern, wenn etwas erreicht wurde. Es ist ein "wir" Gefühl da und es wird v.a. auf Mitarbeiter-Ebene gut gepflegt. Unter Management-Kollegen lässt das manchmal etwas zu wünschen übrig, aber auch das ist im normalen Rahmen und wenn's drauf an kommt, findet man auch hier Rückhalt.
Work-Life-Balance
Wenn man seinen Job gern macht, erlegt man sich gern mehr auf als man eigentlich müsste. Das Unternehmen macht sehr viel bzgl der Work-Life-Balance, auch kostenlose Angebote dafür gibt es zu Hauf, welche man in anderen Unternehmen vergebens suchen würde. Jeder muss selbst wissen, wieviel er sich zumutet und das auch selbst managen. Die Möglichkeiten sind alle da. Vereinzelt gibt es dennoch auch Ausfälle durch Überlastung und ich würde mir wünschen, dass diese früher erkannt werden könnten und Vorgesetzte mit gutem Beispiel voran gehen.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten unterscheidet sich massiv in den verschiedenen Bereichen. Das mittlere Management ist in der Transformation sehr stark mit sich selbst beschäftigt. Wertschätzung der Teams und deren Teamleiter lässt zum Teil zu wünschen übrig.
Interessante Aufgaben
An Kreativität und Handlungsspielraum mangelt es gewiss nicht, und somit ist der Aufgabenbereich immer so spannend wie man ihn für sich gestaltet. Ich könnte mehr als ein Arbeitsleben in der Firma verbringen und würde immer noch neue interessante Aufgaben finden. Ich denke hier wurde in den letzten Jahren ein gewaltig positiver Schritt gemacht. Wem es bei uns an interessanten Aufgaben mangelt, der ist vielleicht in der falschen Funktion und sollte sich intern nach etwas neuem umschauen. Spannende neue Möglichkeiten gibt es zur Genüge!
Gleichberechtigung
Es gibt Modelle für Väter als auch Mütter, es werden auch ausländische Bewerber möglichst gleichberechtigt behandelt, aber wirkliche Gleichberechtigung erhält man nur durch ein gutes Netzwerk. Und das ist nur über einen längeren Zeitraum möglich aufzubauen. Die Gleichberechtigung bzgl der Löhne als auch des Geschlechts ist nicht genügend "institutionalisiert" d.h. es steht zwar geschrieben, aber in der Realität tragen wir alle unsere Vorurteile und Denkstrukturen. Das wird sicher noch ein weiter Weg.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich kenne keine Fälle in denen ältere Kollegen auf Grund ihres Alters entlassen wurden. Das allgemeine Gerücht dass man bei Entlassungen vor allem ältere Kollegen entlässt, habe ich noch nicht selbst mitbekommen und kann es daher nicht bestätigen. Aus meiner Sicht gehen wir sehr fair mit den älteren Kollegen um, aber ich sehe auch dass einige ältere Kollegen durch fehlende oder einseitige Führung sehr festgefahren sind und Probleme haben, wenn man ihnen nun nach Jahrzehnten des ewig selben Jobs sagt, sie seien nicht mehr gut genug. Die angeblich vielen Jungen die nachkommen, sehe ich nicht, und nur wenige mit dem Biss und der Erfahrung vieler Kollegen. Es ist eher tragisch mit anzusehen, dass die älteren Generationen nun bald in Pensionierung gehen und man nur wenig qualifizierte junge Informatiker findet, die sich ebenso engagiert mit unseren sehr komplexen Problemen auseinander setzen. Dementsprechend gehen wir mit unseren älteren Kollegen aus meiner Sicht sehr sorgsam um. Denn die gehen wirklich irgendwann mal in die Rente. Stichwort: Fachkräftemangel
Arbeitsbedingungen
Absolut fantastisch. Ich habe in meiner langen Laufbahn selten etwas besseres erlebt! Von Fringe Benefits über Arbeitsmittel bis hin zu Home Office. Da sind wir wirklich weit vorn und die meisten die hier mal bei Swisscom gejammert haben und zu einer anderen Firma gegangen sind, wissen mittlerweile was es bedeutet auf hohem Niveau zu jammern wenn man Skype sich einmal in der Woche verschluckt hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Top. Give-and-Grow als Beispiel ist eins der vielen guten Beispiele.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehälter so sagt man sind überdurchschnittlich. Das variiert sehr stark in und zwischen den Bereichen, aber insgesamt ok.
Image
Der Swisscom fehlt es momentan an einem echten personifiziertem "Innovator" - die Kraft dafür hätten wir, den Mut auch. Das Image von Swisscom ist per se personifiziert, aber die Galionsfigur fehlt. Mitarbeitende identifizieren sich gern mit Swisscom, wenn sie einem echten Leader folgen können, der für das steht, was in ihren Herzen brennt. Swisscom ist ein starker brand und da möchte man als Mitarbeitender stolz darauf sein können und dürfen.
Karriere/Weiterbildung
Kenne keinen Arbeitgeber der mehr dafür ausgibt und interessante Angebote intern als auch extern unterstützt.