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Vorstellungsgespräche

Verbesserungsvorschläge

Mit diesem menschenverachtenden Satz begann das 2. Bewerbungsgespräch.

Doch reden wir zunächst einmal über Runde 1: Das Erstgespräch fand online statt. Dabei waren zwei Teilnehmerinnen zugegen. Es war ein Standard-Vorstellungsgespräch (Fragen: Wer sind Sie und was machen Sie? Wie sind Sie auf uns gekommen? Wer sind wir? Was machen wir? Wer ist unsere Zielgruppe? etc.). Wenige Tage danach kam dann eine Einladung zum zweiten Gespräch. Dieses Mal vor Ort.

Runde 2: Ein spannender Ort. Mitten in einem Landschaftspark (Lichtenberg). Alles ist sehr provisorisch. Kein Empfang. Auf die Klingel reagierte niemand. Durch eine Zufallsbegegnung im Flur wurde ich dann meiner Gesprächspartnerin angekündigt. Diese erbat sich noch einige Minuten. Ich wurde dann von dem sehr netten Mitarbeiter in ein Büro geleitet. Dort saßen schon zwei weitere Mitarbeiterinnen, die ebenfalls Teilnehmerinnen des Gesprächs waren. Die einladende Partei kam einige Minuten später. Wenige Minuten danach traf dann der Geschäftsführer ein. Dieser begann mit dem Satz aus der Überschrift. Nach meiner Vorstellung wurden Fragen gestellt: Was war das Verrückteste, was Sie jemals gemacht haben? Was macht Sie aus? Was würde Ihr ehemaliger Chef über Sie sagen? Über was unterhalten Sie sich in der Pause? Über was unterhalten Sie sich gar nicht? Beschäftigen Sie sich außerhalb der Arbeit mit Ihrem Fachgebiet? Etc. An einem Punkt schien das Gespräch dann gekippt zu sein, da der Geschäftsführer (laut eigener Aussage) in einigen Bereichen komplett andere Ansichten hat als ich. Als ich ihn nach seinen Ansichten fragte, wurde die Frage ohne Antwort quittiert. Generell war er sehr darum bemüht, den eigenen Werdegang sowie Qualifikationen in den Vordergrund zu stellen, um Kompetenzen zu demonstrieren. Das wurde dann irgendwann sehr unangenehm, da es prahlerisch wirkte. Nachfragen auf seine Fragen wurden gar nicht oder nur wortkarg und allgemein beantwortet. Aus den wenigen Antworten ließ sich jedoch herausfiltern, dass man die Zielgruppe nicht wirklich verstanden hat. Es wurde auch sehr viel Wert darauf gelegt zu betonen, dass ein hohes Tempo bei der Arbeit wichtig sei. Woran das liegt, kann sich nach kurzer Google-Recherche jeder selbst ausrechnen. Der Geschäftsführer wirkte unvorbereitet und verließ das Gespräch dann auch bald. An und abschließend wurden noch einige Allgemeinschauplätze abgehandelt und ich wurde freundlich zum Ausgang geleitet.

Der Recruiting-Prozess des Unternehmens ist für 2024 und trotz des Unternehmenszwecks sehr klassisch und damit antiquiert. Hier könnte man sich durch den Besuch einiger HR-Seminare sicher auf einen aktuelleren Stand bringen, wenn das denn gewünscht ist.

Das Unternehmen präsentiert sich online als Global Player, ist aber noch in den Kinderschuhen.