Keine Luft zum Atmen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die nach außen vermarkteten Werte werden im Innenverhältnis leider nur unzureichend gelebt. Die Führungskultur der Spitze zeichnet sich durch mangelnde Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern aus. Respektlosigkeiten bis hin zu - teils systematischen - verbalen Herabwürdigungen gehören zum Alltag. Wobei es jeden jederzeit treffen kann. Das ist für alle, aber besonders für diejenigen, die gerade im Fokus stehen, belastend. Hierdurch wird "Duckmäusertum" gefördert und offene Kommunikation erschwert.
Hinzu kommt eine unübersichtliche Anzahl von häufig nicht nachvollziehbaren Regeln für Mitarbeiter, die Kontrollen unterliegen. Ständig muss man befürchten, gegen eine Vorschrift zu verstoßen, beispielsweise, weil die Bluse nicht der vorgeschriebenen Armlänge entspricht oder die Hose aus verbotenen Stoff besteht. Es gibt Kollegen mit dem Auftrag, "Verfehlungen" bei der Führung zu melden. Das verursacht Unsicherheit und kann außerdem inquisitorische Personalgespräche oder Gruppenzurechtweisungen zur Folge haben. Dabei hält sich die Führungsspitze selbst nicht konsequent an die eigenen Vorgaben, es herrscht also das Gegenteil von "Führen durch Vorbild".
Dies alles führt zu einer angespannten Atmosphäre und nimmt die Luft zum Atmen.
Dauerhaft überleben kann nur, wer sich dem System bedingungslos unterordnet oder in eine innere Immigration geht. Mitarbeiter, die den Mut aufbringen, das System zu kritisieren, sich nicht konform verhalten oder die es verlassen, werden von der Führungsspitze pauschal so hingestellt, als seien sie den Veränderungsprozessen und der Modernität des Verbandes nicht gewachsen. Nicht selten werden solche Mitarbeiter auch "bestraft", indem ihnen zum Beispiel Verantwortung entzogen wird, indem sie von Projekten, Gremien, Veranstaltungen und Informationen ausgeschlossen werden oder indem sie einfach keine Karriere machen - natürlich immer unter einem sachlich begründeten Vorwand.
Die Fluktuation in den letzten Jahren spricht indes für sich!