War eine sehr gute Firma bis zur Übernahme durch Carlyle
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt und Sozialleistungen waren zu meinem Zeitpunkt aus gut. Wie es heute ist, keine Ahnung, aber wahrscheinlich aufgrund des Sparens nicht besser.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kurzfristige Gewinnmaximierung und Zahlenoptmierung um jeden Preis. Aber typisch US-Investor, damit an der Börse zum Höchstpreis verscherbelt werden kann. Mitarbeiter sind "Human Resources" mit Betonung auf "Resources", also beliebig austausch- und abbaubar. Was auch die ganzen Personalreduzierungen zeigen.
Verbesserungsvorschläge
Sich auf alte Werte besinnen, wobei das nicht mehr gehen wird da in Investorenhand bzw. bald an der Börse
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war, trotz zum Teil sehr stressigen Phasen, gut. Die Kollegen haben sich gegenseitig unterstützt. Aber schon die übernächste Hierarchieebene hatte nicht wirklich eine Ahnung was ablief.
Generell war aber damals schon eine Atmosphäre der Angst im Unternehmen spürbar, insbesondere unter den Führungskräften. Es hingen auch doch des Öfteren rote Infozettel am schwarzen Brett wer von den Führungskräften den Job "gewechselt" hat oder in den wohlverdienten Ruhestand geschickt wurde.
Kommunikation
Trotz Unternehmenszeitschrift und "Communications"-Abteilung war die Kommunikation gerade ausreichend. Aus anderen Abteilung kam nicht wirklich was durch und vom mittlerem Management aufwärts waren Informationen sehr spärlich. Am besten funktionierte der Flurfunk.
Kollegenzusammenhalt
Zu meiner Zeit (bis 2017) war der Zusammenhalt unter Kollegen gut. Zumindest in meiner Abteilung
Work-Life-Balance
Gleitzeit war möglich und sehr flexibel. Allerdings gab es auch öfters sehr spontane Dienstreisen (Freitag erfahren dass Sonntags geflogen wird...). Am Anfang waren den Überstunden keine Grenzen gesetzt (hatte im ersten Jahr als ich anfing etwa 270 Überstunden)
Vorgesetztenverhalten
Sehr gemischt, der eine Teamleiter war hervorragend, sowohl fachlich als auch menschlich. Der Andere sehr cholerisch, wenn alles gut lief waren es "wir", wenn was nicht so gut lief natürlich das persönliche Unvermögen des Mitarbeiters.
Im mittlerem und oberen Management fast alle unter aller Kanone. Opportunismus, Blenderei und Ar...kriecherei. Für die eigentlichen Themen war kei nInteresse vorhanden. Wenn Troubleshootings anstanden, schnell abwiegeln udn ja nicht nach oben kochen lassen.
Interessante Aufgaben
Naja, ging so. Bemusterungen mit Standardprozessen, Alibi-Einführung von 5S. Spannend waren die Inbetriebnahmen beim Kunden und komischerweise die Trouble-Shootings
Gleichberechtigung
Was Gehaltsstufen anging war es meiner Ansicht nach ausgeglichen, allerdings waren Frauen in Führunspositionen die Seltenheit
Umgang mit älteren Kollegen
Wer nicht performt der fliegt... Egal welches Alter, aber hauptsächlich die älteren und teureren Mitarbeiter
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren befriedigend. Nötiges Material war da, allerdings z.T. umständliche Beschaffung. Homeoffice war nicht erwünscht obwohl theoretisch möglich (Laptop, VPN...). Man könnte ja die Firma betrügen...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein ist vorhanden gewesen. Sozialbewusstsein? Besser sage ich nichts dazu. Ein Unternehmen dass solche massiven Gewinne einfährt und dabei Leute abbaut ist weder sozial noch sonst irgendwas. Schäbig ist vielleicht das richtige Wort. Alles andere wird glaube ich bei Kununu zensiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt und Sozialleistungen waren aufgrund des Tarifvertrags mit der IG BCE soweit in Ordnung. Ich war zufrieden damit.
Image
Das Image bei den Kunden ist zu meiner Zeit in Ordnung gewesen, was aber an den guten Mitarbeitern vor Ort lag. Die Produkte waren vergleichbar mit der der Konkurrenz mit all Ihren Stärken und Schwächen.
Karriere/Weiterbildung
Bis zur Übernahme durch Carlyle waren hochwertige Schulungen mindestens einmal im Jahr die Regel. Danach nur Alibi-Schulungen, natürlich intern... Das spart Kosten.