Autoritäre Führung, vergiftetes Betriebsklima
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schon unter der Führung der Unternehmensgründer waren die Strukturen gewöhnungsbedürftig – aber Mitarbeiter und Führung verbanden die Liebe und das Verständnis zum Produkt. Mit der Übernahme der Macht durch Finanzinvestoren ab 2013/2014 verschlechterten sich die Bedingungen jedoch radikal. Innerhalb kurzer Zeit wurden mehrere Geschäftsführer verschlissen und eine ganze Riege langjähriger, verdienter Mitarbeiter auf unwürdige Weise aus ihren Positionen gedrängt. Überlebt haben dieses Aussieben nur wenige, ganz besonders "anpassungsfähige" Mitarbeiter.
Allgemein herrscht hier eine Kultur des Misstrauens. Auf sogenannten "Townhall-Meetings" verkündet die Unternehmensleitung ganz offen, dass "wer nicht 150 Prozent Leistung" bringe doch besser gehen solle. Alles andere wäre doch "Schad' um die Zeit".
Offiziell möchte man auch kein "Fingerpointing" dulden. Doch dies gilt offenbar nur für Mitarbeiter außerhalb der Geschäftsführung. Diese nutzt das offiziell geächtete Fingerpointing selbst als wichtigstes Führungsinstrument, stellt Mitarbeiter bei Fehlern in großen Runden oder E-Mail-Verteilern an den Pranger oder spielt diese gegeneinander aus.
Teilzeitarbeitende sind hier nicht gerne gesehen. Insbesondere Müttern wird nicht zugetraut, dass sie als Leistungsträgerinnen für die Firma in Frage kommen – das spricht die Unternehmensleitung nicht nur ganz offen aus, sondern praktiziert es auch. Frauen haben seit dem Wechsel an der Firmenspitze so gut wie gar nichts mehr zu sagen. Im Gegensatz zu früher wird nunmehr kaum noch eine Abteilung von einer Frau geführt.
Fazit: Das künstlerisch-feinsinnige Außenbild hat leider gar nichts mit dem konservativen, von Rücksichtslosigkeit geprägten Inneren zu tun. Es geht bei Avenso nicht darum, sich als Unternehmen nachhaltig weiterzuentwickeln. Man arbeitet allein darauf hin, die Firma bei nächster Gelegenheit mit dem höchsten zu erzielenden Gewinn weiterzuverkaufen. Dieses Ziel ist allein bestimmend, nichts anderes zählt. Kein Wunder, dass dabei alles, was man unter einer respektvollen Zusammenarbeit versteht, komplett auf der Strecke bleibt.
Arbeitsatmosphäre
Unerträgliches Betriebsklima. Misstrauen, Respektlosigkeit und Ignoranz prägen die Athmosphäre.
Kommunikation
... es wird verlautbart, was die Unternehmensführung gerne sehen oder hören möchte.
Kollegenzusammenhalt
Wird durch die Unternehmensführung erfolgreich verhindert.
Work-Life-Balance
Es herrscht eine reine Präsenzkultur. Wer viel da ist, tut viel für die Firma. Teilzeitmitarbeiter sind bei Avenso ein Auslaufmodell. Erstaunliche Häufung von langfristigen Erkrankungen mit folgendem Unternehmensausstieg.
Vorgesetztenverhalten
Intrigen und persönliche Herabsetzungen sind an der Tagesordnung.
Interessante Aufgaben
... hängen von den Launen der Unternehmensführung ab.
Gleichberechtigung
Männerseilschaften prägen die Szenerie.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt fast keine älteren Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Zwar ganz schöner Ausblick über die Stadt, doch aus Spargründen enges Zusammensitzen in teils Großraumbüros.
Wenige, besonders anpassungsfähige Führungskräfte residieren etwas komfortabler.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt- und Sozialbewusstsein bewegen sich im Minusbereich.
Gehalt/Sozialleistungen
Extreme Gegensätze im Gehaltsgefüge.
Image
Viel Schein, wenig Sein: Nach außen gibt man sich modern und schick. Im Inneren herrschen jedoch absolut rückschrittliche Strukturen.
Karriere/Weiterbildung
Es werden in der Regel keinerlei Weiterbildungen angeboten.