Unterirdisch
Verbesserungsvorschläge
Das Gespräch war für mich sehr unangenehm. Es fing schon damit an, dass die Stoppuhr des iPhones gestellt wurde, mit den Worten "Wir haben exakt 45 Minuten einzuhalten". Weiter ging es dann mit dem Hinweis, dass es von großem Vorteil wäre, wenn ich den größten Redeanteil in diesem Gespräch hätte. Soweit so gut. Als ich gefragt wurde, wie ich mir die zu besetzende Stelle vorstelle und meine Vorstellung kundtat, wurde seitens des Fachbereich Vertreters kopfsenkend geschmunzelt. Meine Gegenfragen, wie denn ein typischer Tagesablauf aussehen würde, wurde mit den Worten "Also, einen typischen Tagesablauf gibt es hier gar nicht" abgetan. Seitens des Personalers wurde die Frage gestellt, was denn meine erste Tat wäre, wenn ich die Stelle bekäme. Als ich die Antwort gab, dass ich dies nach einer Einarbeitung vermutlich besser beantworten könnte, wurde mir mitgeteilt, dass andere Bewerber hier bei weitem konkreter Vorstellungen hätten. Wie bereits eingangs erwähnt, hatte ich die Frage zu konkreten Aufgaben bereits gestellt, jedoch ohne eine konkrete Antwort zu erhalten. Einen Bewerber, welcher sich in einem Vorstellungsgespräch sowie schon in einer "besonderen" Situation befindet, auch noch so zu werten und sogar dadurch zu verunsichern, ihn mit anderen zu vergleichen geht in meinen Augen gar nicht – Profis würden dies hinter verschlossen Türen ausleben. An diesem Punkt war Bayer 04 Leverkusen als neuer potenzieller Arbeitgeber auch für mich mehr als uninteressant geworden. Als ich noch zu Zielen der Abteilung befragt wurde und diese Frage ebenfalls schmunzelnd an den Herren der Fachabteilung stellt und dieser mir diese Frage leider auch nur sehr unkonkret beantworten konnte, fragte ich mich tatsächlich nach seiner Rolle in diesem Gespräch. Bei der Verabschiedung wurde ich seitens des Personalers ordentlich verabschiedet, was ich von dem Herren der Fachabteilung, welcher mir die Hand gab ohne mich eines Blickes zu würdigen, nicht behaupten kann. Wäre es nicht zu der Absage seitens Bayer gekommen, hätte ich die Position auch abgelehnt, denn einen Vorgesetzten ohne Respekt und Wertschätzung möchte ich nicht täglich sehen. Ich sehe hier großen Bedarf bei einer Nachschulung zur Führung von Bewerbungsgesprächen.