Wenig aussagekräftige Vorstellung des Arbeitgebers
Verbesserungsvorschläge
Es wurden Standardfragen zur ausgeschriebenen Stelle gestellt, einschließlich einfacher Fragen, die erkennen liessen, welches fachliches Niveau erwartet wird. Wissenschaftliche Berufserfahrung spielte keine Rolle entgegen der Angaben aus dem Ausschreibungstext, genauso wenig wie interdisziplinäres und aktuelles Fachwissen. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf überfachliche Qualifikationen gelegt (Loyalität zu Führungskräften, Arbeits- und Reisebereitschaft). Auch scheinbar nebensächliche Formalien wie die genaue Bezeichnung einzelner Fachgruppen des Hauses waren wichtig. Ich war über die überraschend schnelle Besetzung der Stelle mit einem Gegenkandidaten nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Weil so ein Fazit bei mir ungewöhnlich ist, habe ich diese Bewertung geschrieben.
Bewerbungsfragen
- Wie würden Sie mit einer schwierigen Teamsituation in unserem Hause umgehen?
- Erzählen Sie bitte kurz etwas zu Ihrem Lebenslauf! Was machen Sie jetzt? Warum haben Sie sich bei uns beworben?
- Es wurden vorformulierte fachliche Fragen gestellt, die auf das Abprüfen von Abiturwissen aus der gesuchten Fachrichtung abzielten und nicht dem geforderten wissenschaftlichen Niveau aus dem Stellenprofil entsprachen. Wenn Fragen oft auch noch unklar formuliert waren, konnte das einen berufserfahrenen Kandidaten schon etwas aus dem Konzept bringen und zu einer Gegenfrage verleiten. Ein fachlicher Dialog entwickelte sich so nicht, was auch von den Führungskräften nicht erwünscht war, trotz der großzügigen 90 Minuten Zeit für das Interview. Bei den wenigen fachlich anspruchsvolleren Fragen gab es überhaupt keine Probleme, passgenau zu antworten. Insgesamt entstand bei mir leider der Eindruck, es ginge um eine Stelle für Berufsanfänger. Es ist aber bestimmt gut für jemand, der nach dem Studium oder nach allererster Erfahrung im öffentlichen Dienst einen sicheren Sachbearbeiter-Job vor Ort sucht.