Geiz ist geil, oder eine Perle geht vor die Hunde
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die niedergeschriebenen Butting-Werte finde ich sehr gut, leider werden sie nicht gelebt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
. Merkwürdiges Führungsverständnis, so gehören beispielsweise Abmahnungen zu den in Stellenausschreibungen aufgeführten Aufgaben einer Führungskraft, wohingegen Motivation ausdrücklich nicht dazugehören soll.
. Dankbarkeit soll hier nur eine Richtung haben, von unten nach oben.
. Mit der Wertschätzung, der Grundlage der Firmenwerte, ist es ähnlich. Immer soll der Mitarbeiter in ‚Vorleistung‘ gehen. Originalzitat: „Menschen, die zum Wohl des Unternehmens beitragen, bringen wir Wertschätzung entgegen, …“. Nicht etwa Wertschätzung für jeden Menschen.
Verbesserungsvorschläge
. Es wäre gut, die viel zitierten Butting-Werte nicht nur verbal zu äußern und wieder und wieder inflationär aufzuschreiben, sondern sie auch zu leben (es sind eigentlich eh nur Selbstverständlichkeiten). Auf der Arbeitsebene klappt das eigentlich auch ganz gut, je höher in der Hierarchie, desto schlechter wird es leider.
. Fair bleiben in Verhandlungen; z.B. nicht nur von den Mitarbeitern Flexibilität bzgl. der Arbeitszeiten fordern, sondern diese Flexibilität dann auch fair entlohnen.
. Arbeitgeberattraktivität ist ein super Ziel, es genügt aber nicht, ein solches Ziel niederzuschreiben. Fragt die Mitarbeiter. (Leider wird sich inzwischen niemand mehr ehrlich äußern)
. Nicht Kontrolle als Führungshilfsmittel einsetzen, sondern den Mitarbeitern Vertrauen entgegenbringen.
. Kritik ernst nehmen und mit den Kritikern die Probleme besprechen. Die Ja-Sager bringen das Unternehmen nicht weiter.
• Ich bin mal auf die Kommentierung (Ausreden) der Personalabteilung gespannt.
Arbeitsatmosphäre
Wird leider nicht besser. Auf der Arbeitsebene aber generell noch ganz gut. ‚‚Nach oben‘ wird es immer etwas zäher, da z. B. ehrliche, offene Kritik nicht sachlich angenommen und diskutiert wird.
Kommunikation
Schon immer ein Problem und auch als solches erkannt, es wurde aber, selbst mit externer Hilfe, noch keine Lösung für eine Besserung gefunden.
Kollegenzusammenhalt
Überwiegend gut; wird ‚nach oben‘ immer schlechter.
Work-Life-Balance
Wird leider auch immer schlechter. Neuen Mitarbeitern werden 40-Stunden-Verträge angeboten, ohne zu erwähnen, dass z.Z. noch 36 Stunden der Standard ist. Ganztägiger Überstundenabbau gehört überwiegend der Vergangenheit an. Es wird immer wieder eine flexible Arbeitszeit von den Mitarbeitern erwartet/gefordert, ohne aber faire Gegenleistungen zu bieten.
Vorgesetztenverhalten
Auch sehr unterschiedlich, von sehr gut bis ganz mies. Vieles wird direkt in der Geschäftsführung entschieden, so dass z.B. gute Vorhaben des unteren Managements von der GF abgeblockt werden. Gute Ideen oder gar kritische Ansätze sind zwar angeblich gerne gesehen, haben aber de facto kaum eine Chance. Das führt dazu, dass immer häufiger Verbesserungsideen gar nicht geäußert werden.
Problembewältigung besteht z.B. aus der Suche eines Schuldigen und dessen Bestrafung. Fehleranalyse und Ergreifen von Maßnahme zur Vermeidung? Das gehört vielleicht eher zu den Verbesserungsvorschlägen.
Meine Abteilung, die IT, ist hier vorbildlich aufgestellt! Hoffentlich hält er durch.
Interessante Aufgaben
Natürlich gibt es auch hier viel Tagesgeschäft, aber es gibt sicherlich auch viele herausfordernde, technisch anspruchsvolle Aufgaben.
Gleichberechtigung
Zwischen Männlein und Weiblein herrscht Gleichberechtigung, ansonsten ist der Nasenfaktor ein stark spaltender Faktor
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr unterschiedlich. Die altgedienten Mitarbeiter (20 und mehr Jahre Betriebszugehörigkeit) haben noch viele Goodies: 36-Stunden-Wochen, gute Bezahlung, Altersteilzeit, Betriebsrente. Vieles davon gibt es nicht mehr. Goodies gibt es aber immer nur nach dem Nasenfaktor, fällt jemand in Ungnade, so wird auch er entsorgt.
Arbeitsbedingungen
Überwiegend ordentlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Geredet wird darüber viel, Solaranlagen gibt es z.B. nicht bzw. nur bei Förderung, Mülltrennung erfolgt nur bis zum Container.
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr unterschiedlich. Es wird versucht, die oft sehr guten Bezahlungen langgedienter Mitarbeiter bei den Neuen einzusparen. Auch über die Bezahlung wird oft ‚ganz oben‘ entschieden, wo die Arbeitsleistung eines Mitarbeiters gar nicht beurteilt werden kann. Die Einschätzung von Gruppen- oder Abteilungsleitern haben oft wenig Einfluss; hier wird der Nasenfaktor ganz großgeschrieben.
Für die meisten Mitarbeiter gibt es Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
13 Jahre ohne jegliche Erhöhung geht gar nicht! Das sind real …% weniger; ich mag das gar nicht ausrechnen. Vorsicht bei Vertragsformulierungen „Allgemeine Entgelterhöhungen … gelten nicht für diesen Vertrag“.
Image
Es wird sich sehr um ein gutes Image bemüht und viel über Werte geredet. Leider fehlt es besonders an der Basis der Butting-Werte, der Wertschätzung. Auch die viel zitierte Dankbarkeit soll immer nur eine Richtung haben.
Die vielzitierte Butting-Familie besteht leider nur aus handverlesenen Ja-Sagern, prämienberechtigt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt durchaus Möglichkeiten zur Weiterbildung. So wird z.B. eine Studienförderung angeboten. Auch andere interessante Weiterbildungsmaßnahmen werden angeboten. Leider bestimmt hier viel der Nasenfaktor, wer in den Genuss kommt.