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Deutsch-Niederländische 
Handelskammer
Bewertung

Vielleicht für Berufsanfänger gut

2,0
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Den Haag ist eine tolle internationale Stadt. Die Internationalität, das Netzwerk - das bleibt. Die niederländisch-deutschen Wirtschaftsbeziehung sind ein Stabilitätsanker in Europa. Als Handelskammer, die in beide Richtungen agiert, ist die DNHK im Prinzip eine gute und sinnvolle Einrichtung - und auch, wenn ich mit der Organisation eine große Enttäuschung verbindet, will ich ihr nicht absprechen, dass sie hin und wieder gute Sachen macht. Und es wäre auch unfair gegenüber den beseelten und engagierten Menschen, die es auch dort gibt, alles schlecht zu reden. Es war eine persönlichkeitsbildende Zeit, auch wenn mir vieles nicht gefallen hat. Und auch, wenn ich mir im Wesentlichen nichts vorzuwerfen habe, gibt es immer ein paar Learnings für das weitere Leben.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die DNHK hat mich mit großen Versprechen gelockt und mich enttäuscht. Ich wurde bei der DNHK von meinem Team von der ersten Minuten an aktiv boykottiert und schnell fallen gelassen. Das Desaster begann damit, dass sich schon an meinem ersten Arbeitstag alle meine Bürokollegen heimlich in die Mittagspause verdrückt haben und keiner gefragt hat, ob ich mitkommen wolle. Trotz zahlreicher Bemühungen, mich selbst zu integrieren, merkte ich schnell, dass ich nicht willkommen war. Wie ich später erfuhr, gab es schon Widerstände gegen mich, bevor ich den Job angetreten habe. In den Niederlanden ist es offenbar üblich, dass Teammitglieder ihren neuen kollegen beschnuppern dürfen, bevor man gemeinsam entscheidet, dass er ins Team kommt. Bei mir konnte dieses Verfahren nicht eingehalten werden, weil man mich schnell verpflichten wollte und das in der Kürze der Zeit nicht machbar war.

Die ersten beiden Monate verliefen so chaotisch, dass selbst ein begabter Manager wohl ein halbes Jahr dafür gebraucht hätte, die losen Enden in ein stimmiges Gesamtkonzept zu überführen.

Es gab keine systematische Einarbeitung, ich musste ständig Informationen selbst einfordern, wurde teilweise nicht unterstützt und bekam ständig zu hören, was bei meinem Vorgänger lief, was seit seinem Weggang nicht mehr lief und was man von mir erwartet.

Nach nur zweieinhalb Monaten dann wurde ich damit überrascht, dass man mir mitteilte, dass meine für unbefristete Zeit anbgekündigte, nur "pro forma befristete" Position nicht fortgesetzt wird. Konkrete Gründe: keine. Nur der Gesamteindruck, dass ich nicht haltbar sei. Eine Moderation seitens der Führung des Hauses hat nicht stattgefunden. Ich hätte eigentlich gedacht, dass man Rückkhalt bekommt, wenn man grundlos unfreundlich empfangen, ignoriert und ausgegrenzt wird. Für mich war aber klar: Ich wollte die DNHK nicht als Mobbingopfer verlassen.

Ich habe es deshalb für ein Zeichen von Anstand gehalten, meinen Stuhl nicht freiwillig zu räumen und ich bin einvernehmlich noch ein Jahr geblieben, auch um zu zeigen, dass ich mich nicht einfach so abservieren lasse. Man hat mir in dieser Zeit auch Unterstützung bei meiner weiteren beruflichen Entwicklung zugesagt - die aber nicht kam. Also habe ich sie auf eigene Kosten bei einem Business Coach gesucht, der mir hervorragend geholfen hat, einzuordnen, was hier passiert ist.

Am Ende haben mir einige auch alteingessene Kollegen gesagt, dass sie es schade fanden, mich trotz aller Bemühungen, dem Ganzen doch noch eine gute Wendung zu geben, gehen zu lassen. Das war mein Ziel. Erhobenen Hauptes zu gehen.

Unter dem Strich war es für mich menschlich eine große Enttäuschung, weil ich einen guten Job aufgegeben und mich bewusst für die DNHK entschieden habe. Statt einer hochperformanten deutsch-niederländischen Unternehmensberatung, wie es in der Stellenanzeige hieß, fand ich dort leider einen eingefahrenen Laden irgendwo im Niemandsland zwischen NPO und Unternehmensleben vor, in dem keinerlei Bereitschaft bestand, Neues anzunehmen und Menschen, die Erfahrungen außerhalb des üblichen deutsch-niederländischen Karrierpfades gesammelt haben, einzubinden. Ich habe die Kammerorganisation als verstaubt, hierarchisch und intransparent erlebt, obwohl ich bei meinem Start sehr große Erwartungen hatte und mich sehr gefreut habe, dort zu arbeiten. Schade. Ein bisschen mehr realistische Selbsteinordnung im Bewerbungsprozess hätte mich davor vielleicht bewahrt. Aber ja, jeder Arbeitgeber versucht sich selbst gut darzustellen.

Auch dass ich hartnäckig versucht habe, trotz unschöner Erfahrungen meinen Job professionell zu machen, nicht resiginiert habe und noch Überstunden gemacht und mich weiter engagiert mit Rat und Tat eingbracht habe, obwohl mein Ende kommuniziert war, wurde nicht gewertschätzt. Es hat nicht sollen sein und irgendwann muss man dann auch akzeptieren, dass es nicht passt.

Was ich bedenklich finde ist, dass Menschen, mit denen ich damals schlechte Erfahrungen gemacht habe, heute immer noch in führender Position die Geschicke mitbestimmen.

Meine Nachfolger haben es übrigens im Schnitt nicht länger ausgehalten als ich. Ich habe mir also einen heißen Stuhl ausgesucht.

Ich finde, der Auftrag, die niederländisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen zu fördern und die Art des Miteinanders in der Organisation haben zu der Zeit als ich da war, nicht zusammengepasst. Es herrschten Einzelkämpfertum und Silodenke, gepaart mit Intransparenz. Es wurde an der Organisation gearbeitet, aber m.E. an den falschen Stellen.

Verbesserungsvorschläge

Eine grundlegende Strukturreform hin zu einer fokussierten Organisation mit mehr Autonomie, die sich am tieferen Sinn einer niederländisch-deutschen Wirtschaftsorganisation und weniger an den vielfältigen Interessen des Stakeholdergeflechts orientiert.


Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Kollegenzusammenhalt

Work-Life-Balance

Vorgesetztenverhalten

Interessante Aufgaben

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Arbeitsbedingungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

Image

Karriere/Weiterbildung

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Arbeitgeber-Kommentar

Deutsch-Niederländische HandelskammerTalent Sourcer

Hallo! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, der DNHK eine so ausführliche Review dazulassen. Es ist natürlich sehr schade, dass Sie auf Ihre Zeit bei der DNHK nicht positiv zurückschauen können.
Wenn Sie noch weiteres Feedback haben, können Sie gerne via career@dnhk.com mit uns in Kontakt treten - wir würden uns freuen. Für Ihre weitere Zukunft wünschen wir Ihnen schonmal alles Gute & viel Erfolg!

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