"Kommunikationsexperte", der Berufs- und Privatleben nicht unterscheiden kann
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen sind super nett. Man teilt ein gemeinsames Schicksal. Teilweise kann man sich ein kleines Netzwerk aufbauen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Verschmelzung von Berufs- und Privatleben. Penetration statt Kommunikation. Feedbackmanagement wird gelehrt, aber nicht gelebt.
Kommunikation
Kommunikation heißt hier Penetration. Als selbsternannter Kommunikationsexperte erwartet man Kommunikation auf höchster Ebene. Dies war nicht der Fall. Es fanden tägliche Meetings statt, doch diese münzten nicht selten und private Geschichten über, die auf der Arbeit nichts zu suchen haben.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen waren einfach nur klasse. Man tauschte sich aus, half dem anderen und auch auf einer privaten Ebene hatte man sehr viel Spaß.
Work-Life-Balance
Urlaub zu bekommen war in meinem Fall kein Problem. Jedoch wollte man immer wissen warum man überhaupt Urlaube haben wollte. 24 Urlaubstage sind jetzt auch nicht gerade viel. Feiertage die nur in NRW sind müssen gearbeitet werden. Die Arbeitszeiten sind sehr steif geregelt. 09.00 bis 18.00 Uhr (freitags bis 17.30 Uhr) und wenn man eine Mittagspause macht, kann man schon mal schief angeguckt werden.
Vorgesetztenverhalten
Es wurde immer darauf gepocht, man müsse mehr reden. Die eigentliche Kommunikation sollte aber darin bestehen, Kunden zu penetrieren. Entscheidungen waren oft nicht nachvollziehbar. Feedbackmanagement wurde gelehrt, aber nicht selber umgesetzt. Verschmelzung von Berufs- und Privatleben gehörten zur Tagesordnung.
Interessante Aufgaben
Es geht eigentlich nur darum, Trainings und Coachings vor- und nachzubearbeiten. Bei Trainings war man als Assistentin dabei, was aber viel mehr der Aufgabe eines Mädchen für alles entsprach. Videos abspielen, Flipcharts abhängen und Protokoll führen.
Arbeitsbedingungen
Das Büro ist eine ehemalige Wohnung. Genau dieses Feeling hatte man auch. Ein Teil der Arbeitsplätze steht im Wintergarten. Die Heizung funktionierte dort im Winter eher schlecht als recht. Computer sind langsam und man sieht das überall an Kosten gespart wird.
Gehalt/Sozialleistungen
Mindestlohn ist hier an der Tagesordnung. Mehr ist nicht drin. Keine Sozialleistungen. Entsprechend ist es für jeden Absolvent ein viel zu niedriges Gehalt und man muss um überleben zu können, nebenbei noch arbeiten.
Image
Das Image was das Unternehmen von sich selber hat, stimmt absolut nicht mehr der Realität überein. Ehemalige Mitarbeiter waren teilweise sehr unzufrieden, was dem Verhalten dort geschuldet war.
Karriere/Weiterbildung
Wer hier das Volontariat als eine Ausbildung oder Weiterbildung sieht, täuscht sich. Volontäre sind günstige Arbeitskräfte. Karriere-Perspektiven hat man keine, Weiterbildungen wurden nicht angeboten. Persönlich entwickelt man sich eher zurück, als nach vorne.