Fang bei EDEKA an, haben sie gesagt. Ist ein guter Arbeitgeber, haben sie gesagt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Bezahlung. Brauchte ich an einem bestimmten Tag aufgrund eines Termins frei oder eine andere Schicht wurde das in den meisten Fällen berücksichtigt. Kollegialer Zusammenhalt war fast immer vorhanden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
In den meisten Fällen werden nur die Fehler der Mitarbeiter gesehen, aber nicht wie oft sie diese auch verhindern. Lob kommt somit viel zu kurz. Man bekommt oft Ärger für Dinge die man (so) nicht getan hat, hierbei auch oft aufgrund mangelnder Kommunikation.
Viele Mitarbeiter werden als Handelshilfe eingestellt. Das bedeutet für den Laden, dass sie sie überall einsetzen können wo sie möchten. Sie können einen Tag an der Kasse sein, den nächsten im Backshop. Merken sie nach einer Weile, dass der Bereich nichts für sie ist und sie möchten zurück in den alten ist das plötzlich nicht mehr möglich. All das erfolgt ohne Anpassung des Gehalts oder einer Änderung im Arbeitsvertrag. Im Arbeitszeugnis wird dies später vermerkt, welches nach Vergleich mit anderen aber auch nichts weiter als copy und paste und somit sehr 08/15 ist.
Arbeitsatmosphäre
In den meisten Fällen gut, aber gerät man einmal in das Radar einer Führungskraft kann das schnell kippen. Man atmet einmal falsch und sitzt direkt danach im Büro.
Kommunikation
In allen Abteilungen kaum vorhanden. Dadurch werden sehr oft Probleme geschaffen, wo keine sein müssten.
Kollegenzusammenhalt
In den meisten Fällen sehr gut. Aber man kann sich natürlich nicht mit jedem gut verstehen.
Work-Life-Balance
Den Schichtplan bekommt man eine Woche im Voraus und das auch immer erst Donnerstag/Freitag, manchmal auch erst Samstag und wird dann zeitweise noch dreimal in der Woche geändert. Es ist fast unmöglich irgendwas zu planen.
Vorgesetztenverhalten
Fällt ein Arbeitnehmer dem Arbeitgeber negativ auf, geht dieser erstmal zu fünf anderen Personen mit seinem Problem und lässt dann auch jemand anderes für ihn sprechen. Dies passiert dann meist Wochen nachdem das eigentliche Problem entstanden ist.
Hat der Arbeitnehmer Probleme und wendet sich damit an den Arbeitgeber bekommt dieser gesagt, dass sich darum gekümmert wird und letztendlich passiert gar nichts.
Außerdem die ständigen Reden, wenn irgendwas ist, soll man mit ihnen reden, wenn man Hilfe bei etwas braucht kann man fragen und tut man dies, so bekommt man negative Kommentare und/oder wird nicht ernst genommen.
Interessante Aufgaben
Es ist auf jeden Fall immer was zu tun, auch wenn ich nie ganz verstanden habe, warum es Aufgabe der Kassierer ist die Tiefkühltruhen zu putzen, obwohl Tiefkühl eine eigene Abteilung mit zuständigen Mitarbeitern ist.
Gleichberechtigung
Persönliche hatte ich diesbezüglich nie wirklich Probleme gehabt. Wünschte, ich könnte das auch von meinen Kollegen behaupten.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch hier ist mir nichts negatives aufgefallen. Mitarbeiter aus allen Arbeitsklassen sind im Laden beschäftigt und werden auch weiterhin eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Gerade an den Kassen herrscht das totale Chaos. Die Mitarbeiter an den SCO-Kassen sind grade an vollen Tagen maßlos überfordert, da sie mehrere Dinge gleichzeitig tun müssen (vier Kassen betreuen, Anrufe entgegen nehmen, die Information/Kasse 1 betreuen, gelegentlich nach einem Preis schauen gehen, wofür man durch den halben Laden laufen muss, Einkaufskörbe einsammeln und zurück an die Eingänge stellen, usw.)
Außerdem das ständige Fehlen oder unvollständige Vorhandensein von Arbeitsmaterialien. Oft fehlt Arbeitskleidung, wenn es mal wieder Probleme bei der Reinigung gibt uvm.
Gehalt/Sozialleistungen
Das einzig positive daran ist die pünktliche Bezahlung. Ansonsten werden ein Großteil der Mitarbeiter mit dem Mindestlohn abgespeist und sollte man sich doch mal eine Gehaltserhöhung aushandeln rennt man da noch Ewigkeiten hinterher um diese auch wirklich zu bekommen.
Image
Edeka Hundrieser gibt sich selbst natürlich das beste Image, aber die traurige Wahrheit ist, dass jeder dritte Mitarbeiter am liebsten kündigen möchte und die Kündigung eines Kollegen eher mit einem verständnisvollen Nicken und einem „herzlichen Glückwunsch“, statt einem „aber warum das denn?“ abgetan wird.
Karriere/Weiterbildung
Karriere-Perspektiven sind auf jeden Fall vorhanden und auch der Aufstieg ist möglich. Problematisch wird die Sache, wenn man nach dem Aufstieg merkt, dass die Position doch nichts für einen ist, man dann aber gezwungen wird in dem Bereich weiterzuarbeiten ohne dabei mehr Gehalt oder eine Änderung des Arbeitsvertrages zu erhalten.