Schlachtschiff ohne Kapitän und Seekarte...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Standort in Karben könnte eine echte Goldgrube sein, würde der amerikanische Mutterkonzern nur mal das Potential erkennen und die Leute vor Ort die entsprechenden Entscheidungen treffen lassen.
Die Produkte sind wirklich gut. Richtiges Männerspielzeug. Mit den richtigen strategischen Entscheidungen und ein wenig Geduld könnte man wirklich was reißen...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Management vor Ort kann/darf so gut wie nichts selbst entscheiden. Eine klare Marschrichtung, geschweige denn eine klare Aufbauorganisation, gibt es seit 2014 nicht. Alles was kommt, wenn denn überhaupt mal was kommt, wird ohne Hintergrundwissen und Wissen um die Konsequenzen vor Ort, nach "Schema F" aus USA diktiert.
Der Mutterkonzern hat auch nach Jahren noch nicht verstanden, dass ein deutsches Sondermaschinenbau-Unternehmen, welches maßgeblich auf Einzelstück-Fertigung ausgelegt ist, nicht in die gleichen Prozess-Strukturen gepresst werden kann, wie ein Standort in Asien, der einzig auf günstigste Massenproduktion ausgerichtet ist.
Verbesserungsvorschläge
Wie mein gewählter Titel schon sagt, halte ich den ESAB Standort in Karben für ein gewaltiges Schlachtschiff. Das Potential für eine erfolgreiche Schlacht am Weltmarkt ist definitiv da. Langjährige Mitarbeiter mit fundiertem Fachwissen sind auch "noch" da.
Leider fehlt "der eine Kapitän" auf der Brücke, der die Entscheidungsgewalt hat und sagt, wie es jetzt gemacht werden soll. Ein klarer und vor allem kluger strategischer Plan ist auch weit und breit nicht in Sicht. Das wäre dann die fehlende Seekarte aus meinem Titel.
Mein Tip an ESAB Karben: Machen! Einfach mal machen! Das Herz in die Hand nehmen. Nicht zagen und zaudern. Und der Konzernmutter mal gezeigt, dass auch anderes Geld verdient werden kann als mit Billig-Produkten aus Asien. Stimmt der GP, ist dem Amerikaner egal wo er her kommt...