"Alles, was Sie über Gaia gehört haben, ist wahr"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe sehr viel gelernt. Dessen bin ich mir aber erst bewusst, seit ich nicht mehr dort arbeite.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass die Mitarbeiter gezielt kleingehalten werden, die intransparente Führung, das geheuchelte "Family"-Gequatsche, die überproportional wachsende Riege an Topverdienern im Management (die meinem Eindruck nach operativ null Mehrwert beiträgt), die Unverbindlichkeit gegenüber Absprachen, die Willkür in der Planung, den verächtlichen Umgang mit Gekündigten... die Liste ist lang.
Verbesserungsvorschläge
Der erste notwendige Schritt war eine Umfrage zur allgemeinen Befindlichkeit.. aber kommt es denn auch einmal zu einer Umsetzung? Oder Veröffentlichung? Was darin steht, könnt ihr seit Jahren hier lesen oder eure Mitarbeiter fragen, aber das wäre ja unbequem
Arbeitsatmosphäre
"Nicht gepöbelt ist gelobt genug". Wer nicht ständig spurt und auf Zuruf Bestleistungen erzielt, kann sich glücklich schätzen, wenn er nicht auffällt. Einmal mit einem Fehltritt aufgefallen, kann man eigentlich seine Sachen packen (oder sich erst eine deutliche verbale Abfuhr abholen und dann seine Sachen packen). Überraschende Kündigungen am letzten Tag der Probezeit habe ich mehrmals erlebt.
Kommunikation
Unklare Zielvorgaben, ständig wechselnde Prioritäten in der Pipeline - aber Hauptsache alles ist perfekt, wenn es plötzlich darauf ankommt, sonst gibt's natürlich Ärger. Betriebsbedingte Kündigungen werden totgeschwiegen. Wer nachfragt, fällt direkt unangenehm auf.
Mitarbeiter werden bewusst im Dunkeln gelassen, ein paar Tage später liest man Infos dann bei LinkedIn und fragt sich, wieso das Management seinen eigenen Leuten diese öffentlichen Infos vorenthält
Kollegenzusammenhalt
An sich super, denn es eint die Angst vor "denen da oben". Früher oder später fällt in jedem Gespräch die Frage nach dem Status der Bewerbungen... Man vertraut sich also - die Frage ist eher, ob die Motivation so gesund ist.
Work-Life-Balance
Remote work und Vertrauensarbeitszeit, man soll doch bitte "surfen gehen", wenn nichts zu tun ist. Haha, guter Witz.
Vorgesetztenverhalten
Keine schriftlichen Zielvorgaben (aus guten Gründen), mündliche Verbindlichkeiten werden nicht erinnert, beliebig verändert, ... Jährlichen Gesprächen muss hinterhergerannt werden, diese verlaufen dann ergebnislos. Ist man nach außen der große Player und Marktführer, ist man nach innen dann plötzlich wieder der solidarische Verein, der ja nur die Welt retten will und dafür am besten kein Geld will.
Interessante Aufgaben
Kein Einfluss auf eigene Themensetzung, Ideen werden im Keim erstickt. Sollte es doch mal zu einer Umsetzung kommen, dann wird der Initiator verschleiert und als revolutionäre Idee von oben verkauft
Gleichberechtigung
Man sehe sich das Management an und stelle fest, dass der Glassdeckeneffekt ein reales Problem ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch sehr langjährige Mitarbeiter werden auf offener Bühne mit verächtlichen Kommentaren bedacht, weil sie irgendwann die Kurve gekriegt und den Laden verlassen haben.
Arbeitsbedingungen
Das Hauptarbeitsgerät (der Laptop) ist sicher ein gutes Werkzeug, um einen kippelnden Tisch zu stützen oder eine Tür offen zu halten
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wenn es ums Gehalt geht, ist man sich plötzlich sehr bewusst, dass die Einnahmen aus dem Solidartopf der Versicherungsbeiträge stammen. Ansonsten klassische Boomer-Einstellung ohne erkennbare Motivation der Weltverbesserung.
Gehalt/Sozialleistungen
Man lacht intern gerne über das "unternehmenseigene Kanu", was jahrelang die Liste der Benefits angeführt hat - dicht gefolgt vom Obstkorb. Keinerlei transparente Gehaltsgestaltung, ungleiche Anzahl Urlaubstage, man könnte es fast Willkür nennen
Image
Gaia ist bekannt - in der gesamten Branche. Es ist eigentlich egal, mit wem man spricht, die Frage ist immer, ob Gaia denn wirklich so sei, wie man hört... Und ja - ich rate jedem davon ab, sich dort zu bewerben. Und ich kenne niemanden, der das nicht genauso tut.
Karriere/Weiterbildung
Nein - einfach nein. Gute Arbeit wird mit Mehrarbeit belohnt und vielleicht irgendwann mit einem Titel. Entsprechendes Gehalt? Wo denken Sie hin...