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Herrenknecht 
AG
Bewertung

Tolles Produkt und eigentlich super Zukunftsaussichten, leider wurde (zu) lange geschlafen

2,8
Nicht empfohlen
FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Herrenknecht AG gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Produkte, Technologie & Internationalität
- Beeindruckende Leistung (und dadurch tolle Story) der Gründergeneration
- Flexibilität (teilweise aber auch eher Hemdsärmligkeit)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Gehalt und Sozialleistungen
- Bisher nicht gelungener Generationenübergang und das Unvermögen, Loszulassen
- Patriachische Kultur, Vetternwirtschaft und Zergliederung in einzelne Geschäftsbereiche
- Mutlosigkeit bei fachlichen Entscheidungen und eine sehr konservatives, bewahrendes Mindset.

Verbesserungsvorschläge

- Tarif einführen und dadurch an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen
- Mitarbeiter & Management professionalisieren & Trennung der Geschäftsbereiche auflösen (das fängt im Vorstand an)
- Mehr Leute von extern holen (frischer Wind tut gut) & Leistungsträger entlasten
- Fertigung fit für 2030 machen (Standardisierung & Automatisierung)
- Generationenwechsel in der obersten Führungsetage sofort vollziehen und "Ehemalige" auch wirklich in den Ruhestand verabschieden
- Mutig in Zukunftssegmente und neue Technologien investieren. Wer wagt, gewinnt. Habt Mut zu (schnellen) Veränderungen.

Arbeitsatmosphäre

Eingentlich ganz gut, insbesondere bei den jüngeren, progressiveren Führungskräften. Bei den harten Hunden aus den Anfangsjahren herrschen mittelalterliche Verhältnisse.

Kommunikation

Hat sich in den letzten Monaten deutlich verbessert. Weiter so. Je weniger die Gründer sich einmischen, desto besser.

Kollegenzusammenhalt

Ganz gut, man ist ein bisschen wie das gallische Dorf gegen die Konkurrenz (und leider auch gegen das obere Management). Leider sieht sich die Firma an sich noch nicht als ein Team.

Work-Life-Balance

Schlecht. Wer viel leistet bekommt noch mehr Arbeit aufgebrummt. Überstunden abbauen Fehlanzeige. Wertschätzung hierfür fehlt auch. Das 30 Stunden Gleitzeitkonto, welches am Jahresende noch verfällt, ist heutzutage ein schlechter Witz. Viele, die das System der letzten Jahre verstanden haben, machen gerade so Dienst nach Vorschrift und haben dadurch eine ganz gute Work-Life-Balance. Das kann aber nicht im Interesse der Firma sein.

Vorgesetztenverhalten

Teils ganz gut, auch durch die vermehrten Fortbildungen. Hier sollte noch mehr investiert werden, auch damit aus den Hobby-Führungskräften Profis werden. Die Boni sollte sich nicht nur an den Kosteneinsparungen/Gewinn, sondern eher an der Mitarbeiterzufriedenheit und Rentalibilität des Unternehmens bemessen.

Interessante Aufgaben

Top. Langweilig wird es bei Herrenknecht aktuell nicht. Das ist wohl DER Grund warum es immernoch so viele Leute bei HK hält. Die Firma ist in vielen wichtigen und zukunftsfähigen Märkten, wie Recycling, Mining, erneuerbare Energien und natürlich Tunnelbau in allen Durchmessern ganz gut aufgestellt. Diese an sich gute Marktposition müsste nun, dank der außerordentlich positiven Marktlage, massiv ausgebaut werden. Ob das Managment hierzu der Mut und die Inspiration hat, ist inbesondere angesichts des fortgeschrittenen Alters des Vorstandsvorsitzenden leider fraglich.

Gleichberechtigung

Eher schlecht. Die Frauenquote ist knapp zweistellig. Es gibt nur ganz wenige (bzg eigtl nur eine) Frauen in höheren Positionen, und es wird nichts unternommen um das zu ändern. Im Werk ist die Lage sehr ähnlich, man sieht fast keine Frauen. HK entgeht hier ein gewaltiges Reservoir an Fachkräften. Vielfalt ist bei HK sowieso schwer zu fassen. Am Ende entscheidet immernoch der "Alte" nach seinem Gusto, und die meisten haben Angst davor.

Umgang mit älteren Kollegen

Von Alters wegen wird bei HK niemand benachteiligt. Eher sind die Älteren die Wissensträger (und dadurch in Führungspositionen) und die Jüngeren gelten als unerfahren.

Arbeitsbedingungen

Die Ausstattung ist ok, aber nicht mehr. Homeoffice-Ausstattung gibt es nicht, die Handys sind eine mittlere Katastrophe und höhenverstellbare Schreibtische gibt es nur gegen ärztliches Attest. Die Kantine bei HK macht gerade so satt, aber Spaß macht sie nicht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Herrenknecht unterhält sozial einige wichtige soziale Projekte, so z.B. das Sponsoring von Sportlern oder die Bezahlung einer Pfarrerstelle. Hier könnte und sollte für ein Unternehmen dieser Größe gerade in der Region noch deutlich mehr gemacht werden. Das Umweltbewusstsein ist so gut wie nicht vorhanden (außer ein paar ersten positiven Ansätzen wie ein Shuttle vom Bahnhof zu HK). Anstatt massiv in Solar und Windkraft zu investieren, least sich der Vorstandsvorsitzende lieber neue Privatflieger. Firmenwägen müssen Verbrenner sein (Leute, wir haben 2023!), und auch fachlich spielen Umweltaspekte z.B. beim Design der TBMs nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch eine Rolle.

Gehalt/Sozialleistungen

Das ist wohl der schlechteste Punkt bei HK. Auch wenn im Vorstellungsgespräch gerne auch die Tarifnähe und auf das "Familienunternehmen" hingewiesen wird, sind die Gehälter deutlich unterdurchschnittlich und weit (mittlerweile 20 - 40 %) unter Tarif (und das bei einer 40h Woche). Das ganze ist dann noch garniert mit den völlig aus der Zeit gefallenen Pauschaltarifen und einer fast schon lächerlich geringen Altervorsorge. Leider ist das auch einem sehr schwachen Betriebsrat geschuldet.

Image

Fachlich/International dank der beeindruckenden Maschinen teilweise für Außenstehende noch gut, bei einigen Fachleuten aber auch schon nicht mehr so toll aufgrund der starken Konkurrenz aus Fernost. Als Arbeitgeber sollte sich HK wirklich schämen, das Image in der Region ist miserabel.

Karriere/Weiterbildung

Hier inverstiert Herrenknecht einiges und grundsätzlich hat man (wieder), auch wenn es kein wirklich professionelles Weiterbildungsmanagement gibt, hier viele Möglichkeiten. Die Frage ist eher, was danach kommt.

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