Solider Mittelstand, mit allem was man damit assoziiert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann mit allem, was einem auf dem Herzen liegt, zum Chef. Bei Differenzen mit Auftraggebern hält der Chef nahezu uneingeschränkt zu den eigenen Leuten. Keine Schau- Zurechtweisungen oder gar Schein- Entlassungen, wie ich das bei meinem Vor- Arbeitgeber selbst erleben musste.
Interne Arbeiten können nahezu zu jeder Tages- und Nachtzeit erledigt werden, wenn Behördengänge oder ein WM- Spiel mitten am Tag anstehen. Wie üblich, sollte man das natürlich nicht überstrapazieren.
Faire Überstundenregelung, die das für die Betriebsgröße bestenfalls durchschnittliche Gehalt aufwiegt. Keine Klauseln wie "Mehrarbeit ist mit dem Gehalt abgegolten". Außerdem bis zu drei Monatsgehälter bei gutem Firmenergebnis, was das Gehalt dann schon nah an den Tarif bringt.
Erstklassiger Zusammenhalt der Kollegen.
Betriebssport und opulente Weihnachtsfeier auf Firmenkosten. Ebenso das Sommerfest auch für die Familien der Mitarbeiter.
Interne Aufgaben sind oft hochinteressant- Man erhält ausreichend Zeit zur Einarbeitung. Die Aufgaben des Kunden sind immer vielseitig, Negatives dazu allerdings siehe unten.
Mitbestimmung durch einen Betriebsrat.
Wie in solchen Betrieben üblich, muss man sich selbst um Weiterbildungen etc. kümmern, man bekommt aber i.d.R., was man möchte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitunter ausufernder Reiseaufwand, mitunter mehrjährige Einsätze im Haus des Kunden bis hin zum weitestgehenden Verlust der eigenen Corporate Identity. Erhebliche Anteile der Reisezeit werden nicht vergütet.
Viele Auftraggeber vergeben Arbeiten, die sie ihren eigenen Mitarbeitern nicht zumuten möchten oder man wird beim Auftraggeber solchen Projektleitern zugeordnet, die bei der Mitarbeiterschaft des Auftraggebers als hochgradig unbeliebt gelten. (Dull & (im übertragenen Sinne) Dirty, wenigstens nicht Dangerous :-) )
Manche Chefs führen sich absolut selbstherrlich auf. z.B. durch Blockierung mehrerer Büros. Sie verwechseln Leutseligkeit mit Herablassung.
Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Chefetage finden den Weg in die Mitarbeiterschaft. Mitunter (selten) wird das sogar mutwillig betrieben, z.B. durch "heiße" E-Mails, die stundenlang ausgedruckt am Drucker liegen. Das hat sich aber in den letzten Jahren gebessert.
Manchmal wird mit Querulanten zu milde verfahren, manche Kollegen setzen viel daran, kurz vor ihrem Abgang nochmal ordentlich das Betriebsklima zu versauen.
Mitunter Schwäbische Kleinlichkeit. Geiz und Sparsamkeit werden nicht immer sauber getrennt. Nur ein Beispiel: Für 10 km vom Flughafen zum Kunden gibt es kein Taxi, sondern es wird ÖPNV- Nutzung mit 4-maligen Umsteigen erwartet. Ohne Gepäck könnte man in der gleichen Zeit zu Fuß gehen. Sowas kommt leider immer und immer wieder vor.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Aufträge ins Haus holen.