IGO3D - mehr Schein als Sein. Der traurige Absturz einer vielversprechenden Firma:
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Man konnte Hunde mit ins Büro nehmen, die man später als Therapietier auch super nutzen konnte, wenn man mal wieder an der Kommunikation innerhalb Igo's verzweifelt ist.
- Die vielen lieben Kollegen
- Burger King gegenüber
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nehmt die Punkte, die ich gut finde und schaut was dort nicht steht.
Verbesserungsvorschläge
- Die Geschäftsführung sollte geschult oder ausgetauscht werden.
- Prozesse müssen entwickelt, kommuniziert und implementiert werden.
- Es muss eine einheitliche Form und Regeln der Kommunikation geben, die einen derartigen Flurfunk wie er momentan vorherrscht, verhindern.
- Entwicklung von neuen (echten) Incentives und Bonussystemen, um die Mitarbeiterzufriedenheit endlich mal zu erhöhen
- Personalentwicklung ernst nehmen. Das betriebliche Wissen verlässt mit jeder Fluktuation mehr und mehr das Unternehmen.
- Projekte sollten nicht mittendrin abgebrochen, sondern zuende gebracht
werden.
- Auseinandersetzung mit den Praktiken des Change Managements und diese innerhalb der Firma und bei der GF implementieren
- regelmäßige, schriftliche Feedbacks und Zielvereinbarungen
- ein offeneres, ehrlicheres Miteinander
- Direkt zu Beginn Gespräche zur Karriereentwicklung innerhalb der Firma, sodass niemand unnötig Zeit auf dem Abstellgleis Igo verschwendet.
- Ein aktiveres Leben der angespriesenen Firmenphilosophie und der angeprangerten Werte
- mehr Hunde
Arbeitsatmosphäre
Das Betriebsklima innerhalb der kleinen Teams ist größtenteils gut, aber auch da gibt es Ausnahmen. Entscheidendes Manko bei Igo3D sind die mangelhaften Kommunikationstechniken des Managements, die nicht vorhandenen Feedbackgespräche und generell der Flurfunk, bei dem die Lieblinge der GF bereits Infos erhalten und verbreiten, die teilweise die Kündigung einzelner Mitarbeiter betrifft.
Das Vertrauen in die GF und deren Glaubwürdigkeit ist daher seitens des Teams nicht mehr gegeben.
Kommunikation
Wie bereits beschrieben, erfolgt die Kommunikation bei Igo3D unstrukturiert und hinten rum. Neue Mitarbeiter sollten sich bewusst machen, dass diesem System die "Shut up and work" Haltung zugrunde liegt. Verbesserungsvorschläge, Wünsche nach ehrlicher und direkter Kommunikation, sowie sachliche Kritik an misslungener Kommunikation führen nur zu Wut und Ignoranz seitens des Managements.
Probleme müssen leider erst erkannt werden, bevor man sie ändern kann. Ich hoffe, IGO erhält zukünftig ein Management, welches dazu in der Lage ist.
Kollegenzusammenhalt
Aufgrund des nicht vorhandenen Vertrauens in die GF und deren mangelnde Glaubwürdigkeit sind die MA's in den letzten Jahren immer mehr zusammen gerückt. Tatsächlich befindet sich die GF mit den MA in einem eskalierten Konflikt, es wurden Koalitionen gebildet und es kommt zu geringfügigen Vernichtungsschlägen gegenüber einzelnen Mitarbeitern.
Durch diese permanente "Bedrohung" seitens des Managements, sind die Mitarbeiter sehr zusammengerückt und konnten auch außerbetrieblich oder nach ihrem Ausscheiden gute Freundschaften aufbauen.
Work-Life-Balance
Kommt ganz auf die Abteilung an. Einzelne "Lieblinge" dürfen auf Grundlage der Vertrauensarbeitszeit arbeiten, andere stecken in einem unflexiblen System mit festen Telefonzeiten fest.
Die angepriesene flexible Arbeitszeit betrifft somit nur einen Teil der Mitarbeiter und kann durchaus als Bluewashing-Kampagne gesehen werden für die Leute, die letztendlich in einem starren System arbeiten müssen. (Denn in der Jobausschreibung steht es so natürlich nicht ;) )
Vorgesetztenverhalten
Sowas habe ich noch nie gesehen und ich versuche mir immernoch zu erklären, wie die Investoren auf einen höheren Gewinn durch eine bessere GF verzichten können.
Menschen mit Potenzial erhalten keine Chancen zur beruflichen Entfaltung und hängen teilweise ewig in Abteilungen, die sie nur noch unterfordern. Auf Verbesserungsvorschläge, sachliche Kritik oder einfache Gesprächsanfragen wird mit Ignoranz und Wut reagiert.
Ich verstehe, dass man keinen "vorhersehbaren" Geschäftsführer haben sollte, der Grad zwischen "unvorhersehbar" und "hinterhältig/nicht glaubwürdig" ist jedoch ein sehr schmaler und bei IGO leider nicht gelungen.
Interessante Aufgaben
Innerhalb der Abteilungen kann man durchaus interessante Aufgaben finden. Generell gibt es auch einfach vieles, was noch nicht angegangen wurde (wie z.B. das Entwickeln, Kommunizieren und Implementieren von Prozessen). Ob man als fähiger Mitarbeiter aber tatsächlich die Chance erhält Igo zu optimieren, ist fraglich.
Gleichberechtigung
Frauen und Männer haben eine ähnliche Stellung bei IGO. Generell gibt es aber ein hohes Maß an "Buddy-Mentalität". Die GF hat durchaus ihre Lieblinge, die aber nicht unbedingt zu den Leistungsstars gehören. Viele langjährige Mitarbeiter fühlten sich dadurch nicht mehr gewertschätzt und haben das Unternehmen verlassen, weil ihnen z.B. ohne Angabe von Gründen der Bonus gestrichen wurde oder sie erfahren mussten, wie die GF hinter ihrem Rücken über sie spricht (1a Flurfunk und Kollegenzusammenhalt bei sowas ;) )
Umgang mit älteren Kollegen
Igo hat ein junges Team und nur vereinzelt ältere Mitarbeiter. In diesem Bereich kam es, meiner Auffassung nach, jedoch zu keiner Diskriminierung.
Arbeitsbedingungen
In meiner Zeit bei Igo saß ich in einem riesigen Blechkonstrukt ohne Klimaanlage. Es wurden jedoch Ventilatoren bereitgestellt, damit man nicht überhitzt. Ebenfalls wurde Wasser und Kaffee zur Verfügung gestellt, was ich jedoch als Standardkriterium (Hygienefaktor) eines guten Unternehmens werte.
Teilweise brachen die genutzten Apps zusammen und die eigentliche Aufgabe Igo's konnte nicht mehr vollzogen werden. Als Onlineshop echt ungünstig.
Das neue Büro ist moderner, aber auch um einiges lauter; was auf Dauer einfach nicht gesund ist und zusammen mit anderen Punkten stark an die typischen Nachteile eines Großraumbüros erinnert.
Das Angebot zur Arbeit im Home Office sollte auch nach Corona bestehen bleiben.
Viele Lagermitarbeiter hatten mittlerweile schon Corona und auch die Bürokräfte bleiben nicht unbetroffen. Es kommt leider regelmäßig zu persönlichen Meetings mit größeren Personengruppen. Das Risikoverhalten der Unternehmensführung funktioniert also auf Kosten der Gesundheit der Mitarbeiter.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Blue- und Greenwashing.
Gehalt/Sozialleistungen
Wie bereits in den anderen Kritiken beschrieben, ist das Gehaltsniveau bei Igo sehr niedrig. Zu regelmäßigen, schrittweisen Gehaltserhöhungen der Mitarbeiter kommt es nur bei den Lieblingen.
Teilweise wurde der Bonus einzelner Abteilungen gestrichen, der die Stellen noch ansatzweise attraktiv machte, leider erkennt die GF nicht mehr, dass sie den Mitarbeitern jeden Anreiz nimmt, weiter für das Unternehmen zu arbeiten, da die angespriesenen Sozialleistungen aufgrund von Corona auch entfallen. Was bietet Igo also seinen Mitarbeitern derzeit außer dem niedrigen Gehalt und der mangelhaften Kommunikation?
Die Möglichkeit eines Sprachkurses klingt erstmal ganz wunderbar. Diese finden derzeit jeodch nicht statt, auch nicht online. Wenn sie stattfinden gibt es keine individuellen Einstiegsmöglichkeiten und da Igo häufig neue Mitarbeiter einstellen muss, haben die meist wenig von den Sprachkursen, da diese bereits laufen.
Image
Schon in meiner damaligen Einarbeitungsphase musste ich feststellen, dass es bei Igo mehr um Schein als Sein geht. Das oben erwähnte Blue- und Greenwashing wurde auf Mitarbeiterebene natürlich längst erkannt und das Employer Branding an dieser Stelle absolut misslungen - es sei denn es geht um die 2-3 Lieblinge, die finden ihre Vormachtstellung natürlich super und sorgen weiter dafür, dass sich immer weniger Mitarbeiter mit dem Unternehmen und seinem Handeln in der Praxis identifizieren können.
Diesen Punkt empfinde ich als äußerst bedauernswert, da ich gerade von einem 8-jährigen Start-Up in so einer interessanten Branche, eine viel innovativere Rangehensweise erwartet hätte.
Karriere/Weiterbildung
Wie in den vorherigen Kritiken beschrieben: Für Ja-Sager und Lieblinge gibt es Potenzial, die anderen Mitarbeiter werden leider unabhängig von ihrer zumeist hohen Qualifikation, auf das Abstellgleis gestellt und erhalten keine neue Aufgaben, die sie fördern würden.