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IMPP
Bewertung

Behörde im Umbruch

2,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2020 im Bereich Personal / Aus- und Weiterbildung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Ich habe in der kurzen Zeit sehr viele, sehr kompetente Menschen kennengelernt. Das machte wirklich Lust darauf, die Zukunft in Angriff zu nehmen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Aus meiner Sicht ist das Institut noch in einer "zeremoniellen" Unternehmenskultur gefangen, die zum Teil den repräsentativen und behördlichen Aufgaben geschuldet. Es wäre alles da, um zumindest in eine zeitgemäßere Dienstleistungskultur zu wechseln.

Verbesserungsvorschläge

Im Unternehmen ist ausreichend Expertise vorhanden, um den eigenen Maßstäben gerecht werden zu können. Ansatzpunkt wären wahrscheinlich die Unternehmensleitlinien und insbesondere für Führung. Daraus abgeleitet entsprechende Programme in der Personalentwicklung. Und noch davor der Aufbau einer Personalentwicklung.

Arbeitsatmosphäre

Meine Arbeitstätigkeit fiel komplett in den Lockdown. So beschränkte sich die gemeinsame Arbeit auf tägliche Videokonferenzen. Leider hatte man dabei nicht den Eindruck in einem modernen Unternehmen zusammen an gemeinsamen Zielen zu arbeiten. Stattdessen wurden Arbeitsaufträge wie Hausaufgaben in der Schule verteilt und diese nach Erledigung auf entsprechend "abgeprüft", Lob und Tadel inklusive. Kein Platz für Humor.

Kommunikation

Innerhalb des Teams sehr gut. Von oben nach unten nur in eine Richtung. Weder die Vorgesetzten, noch die Personalabteilung, noch der Personalrat reagieren auf die Bitte nach Unterstützung. Die selbst gesetzten Maßstäbe im Kommunikationsverhalten werden meisterlich verfehlt.

Kollegenzusammenhalt

Oberflächlich hoher Anspruch an den Teamgeist. Die Grenze der gegenseitigen Unterstützung ist schnell erreicht, wenn die eigene Position bedroht erscheint.

Work-Life-Balance

Die Vorgesetzten waren nicht in der Lage, den Zeitaufwand für bestimmte Aufgaben einzuschätzen. Wenn es gleichzeitig darum geht, sich ein "Sternchen" zu sichern, kommt es zwangsläufig dazu, dass auch die Freizeit genutzt wird, um für das Institut aktiv zu werden. Selbst ich habe noch während meines Urlaubs Fachbücher gelesen, ohne zu wissen, dass da schon die Kündigung zu Hause auf dem Tisch lag.

Vorgesetztenverhalten

Kündigung ohne Vorwarnung, Vorgespräch, Nachgespräch oder Begründung. Mein direkter Vorgesetzter schaffte es trotz nachdrücklicher Bitten jegliches Fachgespräch mit mir zu vermeiden und flüchtete sich in hierarchische Kommunikationsmuster aus der Mottenkiste. Fachlicher Dialog - null. Partizipative Führung - null. Der Führungsstil wird von der Institutsleitung, wenn nicht unterstützt, so zumindest geduldet. Es gibt keine Unternehmensleitlinien und entsprechend auch keine Führungsleitlinien. Zur Zeit meiner Einstellung fehlten auch Leitlinien zur Einarbeitung von Mitarbeitern.

Interessante Aufgaben

Meine Aufgabe an sich war optimal und der eigentliche Grund für meine Bewerbung. Passte wie der Deckel auf den Topf. Ich habe dafür sogar die schlechteste Bezahlung meiner Berufskarriere in Kauf genommen. Wahrscheinlich wurde mein Engagement für die Sache wohl eher als Bedrohung empfunden und ich wurde kurz und schmerzhaft (r)ausgebremst.

Gleichberechtigung

Mein Team war wirklich schon ziemlich gut gemischt. Multiprofessionell, verschiedene Alters- und Erfahrungsstufen. Eigentlich perfekte Voraussetzung für gelingende Projekte. Was gefehlt hat, war eher das Verständnis, dass und wie man Teams erfolgreich macht. Die Zutaten waren da.

Umgang mit älteren Kollegen

Ich wurde trotz fortgeschrittenen Alters eingestellt. Auch im Team spielte des Alter keine Rolle. Erst einmal gut. Auf der anderen Seite ist das auch Teil einer gewissen Unterschiedslosigkeit bzw. Gleichgültigkeit. Die Erfahrungen und Kompetenzen Älterer werden nicht abgefragt oder nutzbar gemacht. Das gilt aber generell für Kompetenzen. Diese werden eher als Bedrohung der Führungsposition denn als Gewinn für die Teamaufgaben wahrgenommen.

Arbeitsbedingungen

Sehr gute Verkehrsanbindung und schöne Lage. Die Büros sind gut ausgestattet. Teilweise arbeiten 4 Personen in einem Raum. Das Institut wächst schnell und kommt räumlich an seine Grenzen. Ich hatte nach einem Monat immer noch keinen eigenen Arbeitsplatz. War aber nicht so schlimm, da wir ja eh Home-Office hatten. Die technische Ausstattung dafür war sehr gut. Auch was die Software und Arbeitshilfen anbelangt. Leider wusste kaum jemand die Möglichkeiten zu nutzen. Mein Vorgesetzter hat mir unter anderem verboten, ein Standardprogramm aus dem Office-Paket zu nutzen, weil sich angeblich keiner damit auskannte. Bei den Spezialprogrammen, z.B. im Projektmanagement ganz ähnlich. Die Ausstattung ist da, es wird einem aber eher verübelt, wenn man sie nutzen möchte. So als hätte man sich einen Akkuschrauber angeschafft, und es ergeht die Order, ihn tunlichst nicht anders zu nutzen als als Handschraubendreher. Daraus resultieren am Ende Arbeitsabläufe wie in den 1990-ern.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Kann ich wenig dazu sagen, da ich vor allem Home-Office gearbeitet habe.

Gehalt/Sozialleistungen

Öffentlicher Dienst. Ich habe einen Monat versucht, eine meinen Kompetenzen gemäße Einstufung zu erreichen. Keine Chance.

Image

In meinem persönlichen Umfeld machte das erst einmal mächtig Eindruck. Das Image im fachlichen Umfeld habe ich eher als sehr gespalten wahrgenommen.

Karriere/Weiterbildung

Karrierechancen hätten sich für mich aus der Position so oder so nicht ergeben. Ganz sicher hätte ich von der ein oder anderen Weiterbildung profitieren können. War aber noch zu früh, um das Thema anzupacken.

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