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MDK 
Westfalen 
Lippe
Bewertung

Maximale Arbeitsverdichtung zum immer gleichen Gehalt

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei MDK Westfalen Lippe in Münster gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Arbeit an sich und das inzwischen bundesweit einheitliche Gutachten Formular auf dem PC. Wäre halt schön wenn auch alle einheitlich damit umzugehen wüssten, dazu müsste man aber regelmäßig Fortbildungen und Fallbesprechungen machen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Viel zu wenig Fortbildung, Besprechungen, Austauschmöglichkeiten, keine Wertschätzung, keine Möglichkeit sich über Vorgesetzte zu beschweren ohne selbst Repressalien befürchten zu müssen. Keine paritätische Besetzung der Führungsebene. Massive Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Die Obrigkeiten meinen immer es wäre alles supi - kommt halt drauf an wen man fragt.....

Verbesserungsvorschläge

Ich habe viele Jahre konstruktive Kritik mit Verbesserungsvorschlägen übermittelt, bis ich irgendwann resigniert habe. Eine neu eingeführte, weitere Möglichkeit der "Kontrolle von oben" brachte das Fass dann zum überlaufen und ich habe gekündigt.
Es sollte den Arbeitgeber nicht nur interessieren warum sich jemand bewirbt, sondern insbesondere auch warum jemand kündigt.

Arbeitsatmosphäre

Qualität der Mitarbeitenden und der Gutachten hat extrem nachgelassen. Seit Umstrukturierung in 2015 mit zentraler Planung, Verplanung durch ungeeignetes Tourenplanungsprogramm und immer schlechtere Arbeitsbedingungen. Einarbeitung jetzt zentral geregelt, alle gleich weichgespült. Kritik wird über Jahre ignoriert.

Kommunikation

Keine Transparenz. "Der Dienstweg" ist heilig und wichtig ist nur wen man als Adressat einer Mail wählt, nicht etwa deren Inhalt. Nächste Vorgesetzte geben Kritik und Anregungen einfach nicht "nach oben" weiter und selber darf man sich ja nicht an die nächst höhere Instanz wenden. Die Führungsetage hat niemanden, der sie beaufsichtigt. Als Vorgesetzte werden ausschließlich Ärzte eingesetzt -ohne jegliche Erfahrung in Mitarbeiterführung- im Gegensatz zu vielen Pflegefachkräften,die Erfahrungen als Leitung haben und/oder abgeschlosses Studium.

Kollegenzusammenhalt

Ellenbogen raus und durch. Nur wer schleimt kommt weiter. Es werden manche MA als "besonders qualifiziert" bezeichnet. Obwohl sie keinerlei weitere Ausbildung haben als andere. Wichtig ist, dass die gewünschten Phrasen angewendet werden. Leere, nichtssagende Worthülsen. Wer aneckt, wird ausgegrenzt. Es werden Augen gerollt und vielsagende Blicke ausgetauscht. Seit Jahren nachlassende Qualität der Gutachter, die guten haben alle gekündigt oder sind vorzeitig in Rente gegangen.

Work-Life-Balance

Begrenzte Möglichkeit der "freien Zeiteinteilung". Gleitzeit praktisch nicht vorhanden, da man immer voll verplant wird und ein Frei Wochen vorher anmelden muss. Spontan bei gutem Wetter früher gehen oder später anfangen und zB zum Arzt nicht möglich, auch wenn es nach außen gern so dargestellt wird ("familienfreundlich").
Positiv: freie Wochenenden und Feiertage. Das hat mich auch lange da gehalten, hab ich in meinem neuen Job aber auch.

Vorgesetztenverhalten

Ganz schlecht. Wie gesagt, der heilige Dienstweg. Vorgesetzte nur Ärzte die von Führung keine Ahnung haben und Konflikte lösen indem sie sie ignorieren oder klein reden.
Nach über 10 Jahren Betriebszugehörigkeit hat keiner gefragt warum ich gekündigt habe. Interessiert einfach nicht. Anteiliges Weihnachtsgeld gab es auch nicht, trotz 9 von 12 Monaten Arbeit, zuverlässig bis zum letzten Tag. Ja, es steht so im Tarifvertrag, aber es geht ums Prinzip. Man wird ja für die vergangene Arbeitsleistung honoriert. Die geleistete Arbeit ist also nicht der Rede wert. Das zum Thema Wertschätzung.

Interessante Aufgaben

Die Arbeit an sich war super. Habe ich sehr geliebt, hab gedacht das mache ich bis zur Rente. Hätte ich auch wenn die Arbeitsbedingungen sich geändert hätten.

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung Mann/ Frau ok, aber Ärzte/ Pflege ganz miserabel. Ärzte werden hofiert. Pflege ist das Fußvolk.

Umgang mit älteren Kollegen

Befördert werden nicht etwa die erfahrenen, vielleicht auch mal kritischen Kolleg*innen sondern neue, die entsprechend geformt wurden. Ältere werden als "ewig gestrige" eher belächelt.

Arbeitsbedingungen

Immer mehr Aufgaben, Arbeitsmenge, Kontrolle bei gleichem Gehalt. Möglichkeiten der Anerkennung und Wertschätzung werden seitens des Arbeitgebers nicht ausgeschöpft. Home Office Möglichkeit ist top. Ansonsten arbeiten im Großraumbüro ohne festen Arbeitsplatz, was schlecht ist. Keine echte Beteiligung bei Prozessen innerhalb des Betriebs. Hoher Krankenstand, seit Jahren.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt trotz Arbeitsverdichtung und mehr Verantwortung immer noch nicht angepasst. Keine Dienstwagen. Extrem wenig Flexibilität. Keine Einsicht in die Planung.

Image

Seit fast nur noch PFLEGEfachkräfte die Begutachtung durchführen ist das Image besser geworden, zumindest in den Einrichtungen. Leider haben Gutachter durch die Arbeitsverdichtung keine Zeit mehr um den Pflegebedürftigen und den Angehörigen das Gutachten zu erklären. So kommt es immer wieder zu Missverständnissen und in den Medien wird eh immer das Bild vom "bösen mdk Gutachter", der ungerecht bewertet, gezeichnet. Weil viele einfach keine Ahnung haben was wir tun und wie es läuft.

Karriere/Weiterbildung

Viel zu wenig.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Olaf PlotkeUnternehmenskommunikation

Sehr geehrte Ex-Kollegin, sehr geehrter Ex-Kollege,
ich danke Ihnen für Ihre kritische Bewertung des Medizinischen Dienstes Westfalen-Lippe. Denn Kritik begreifen wir als Chance uns zu verbessern. Ich will nicht verhehlen, dass mich Ihre Zeilen aber trotzdem auch betroffen gemacht haben. Sie scheinen aus einer großen Verbitterung heraus geschrieben zu sein. Und da Sie offenbar viele Jahre bei uns waren, ist es natürlich auch für Sie selbst schade, wenn Sie so auf Ihre Zeit bei uns zurückblicken. Mir bleibt aber die Hoffnung, dass es sich hier eher um eine Momentaufnahme handelt und Sie vielleicht schon in ein paar Monaten anders auf Ihre Zeit beim Medizinischen Dienst Westfalen-Lippe schauen. Sie waren ja offenbar viele Jahre bei uns – da werden Sie sich ja doch auch größtenteils wohlgefühlt haben. Nun, am Ende hat das für Sie auf alle Fälle nicht gereicht und das bedauere ich sehr.
Ich möchte mich und uns hier nicht rechtfertigen, denn Ihr Eindruck ist natürlich Ihr Eindruck. Aber gestatten Sie mir den Hinweis, dass die Idee der „freien Zeiteinteilung“ der Arbeitszeit bei unseren pflegefachlichen Gutachterinnen und Gutachtern so nicht möglich ist, da die Versicherten auch ein Recht darauf haben, rechtzeitig über einen Begutachtungstermin informiert zu werden und auch darauf, dass dieser Termin dann wiederum eingehalten wird. Das erfordert eine Planung mit einem gewissen Vorlauf und dann eben einer Termintreu.
Und noch ein Einspruch ist mir wichtig: Unsere pflegefachlichen Gutachterinnen und Gutachter sind eine Säule des Medizinischen Dienstes. Die von Ihnen wahrgenommene Meinung entspricht sicher nicht dem bei uns gelebten Miteinander. Sollten Sie das anders erfahren haben, ist das sehr schade. Jedoch kann diese Erfahrung m. E. nicht verallgemeinert werden.
Abschließend bedanke ich mich noch einmal für Ihre offenen Zeilen und den damit verbundenen Wunsch, dass wir uns in diesen Punkten weiter verbessern.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die berufliche und private Zukunft.
Olaf Plotke

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