Enttäuschende Erfahrungen bei Mynaric. Ich verlasse das Unternehmen nach etwas mehr als einem Jahr Betriebszugehörigkeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Branche/Technologie
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seit dem Führungswechsel im Management, welcher sich schon seit geraumer Zeit anbahnte, haben zahlreiche Schlüsselmitarbeiter das Unternehmen verlassen, von der C-Ebene bis hin zu kritischen Teamleitern und äußerst wichtigen Fachkräften. Dieser 'Brain-Drain' führt dazu, dass wesentliches Fachwissen zur Konkurrenz abwandert. Inzwischen scheinen bestimmte Umstände in der Branche und bei Wettbewerbern bekannt geworden zu sein, da Recruiter aggressiv versuchen, Mitarbeiter von Mynaric abzuwerben – und viele nehmen diese Angebote auch an. Home-Office ist eher verpönt, es wird auf Präsenz gesetzt, weil Präsenz mehr Kontrolle und Druck ermöglicht.
Verbesserungsvorschläge
Es ist wichtig, den Mitarbeitern mehr Verantwortung zu übertragen und insbesondere für Managementpositionen kompetente Leute einzustellen.
Arbeitsatmosphäre
In der Belegschaft gibt es zwar vertrauenswürdige Kollegen, doch leider existieren mindestens ebenso viele, die sich durch Denunziantentum hervortun. Viele Mitarbeiter neigen dazu, ihre Kollegen für eigene Vorteile zu hintergehen, wobei die Wahrheit in diesen Fällen ein äußerst dehnbarer Begriff zu sein scheint. Letztendlich spiegelt der Umgang unter den Kollegen leider das Verhalten wider, das vom Management vorgelebt wird. Verhältnismäßig zu viele verwerfliche Beispiele überschatten leider auch die vielen positiven Interaktionen.
Kommunikation
Die Top-Down-Kommunikation im Unternehmen mangelt an Transparenz. Der Umgang des Managements mit den Mitarbeitern erscheint zeitweise herablassend. Laut Managementvorgaben soll im Unternehmen nicht auf Deutsch kommuniziert werden, obwohl der Hauptsitz in München liegt, wo die Mehrheit der Mitarbeiter beschäftigt ist. Die amerikanischen Manager im Unternehmen sprechen kein Deutsch und die meisten bemühen sich auch nicht, die Sprache zu erlernen, geschweige den sich den Realitäten des deutschen Arbeitsmarktes anzupassen.
Kollegenzusammenhalt
Der Betriebsrat handelt erratisch und eher im Eigeninteresse als dass er konsistent Arbeitnehmerinteressen vertreten würde.
Work-Life-Balance
Die Unternehmenskultur ist stark auf Leistung, Ergebnisse und Präsenz ausgerichtet. Dies ist kein Umfeld für Personen, die Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance legen oder eine reguläre Beschäftigung suchen.
Vorgesetztenverhalten
Die Herangehensweise ist sehr unterschiedlich, neigt aber tendenziell zu einem machiavellistischen Ansatz, der sich nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel" richtet. Divide et impera lautet die Devise. Die HR-Abteilung von Mynaric konzentriert sich weniger auf People Management und agiert stattdessen eher als ausführender Arm des Managements. Mitarbeiter mit guten Ideen und eigenen Meinungen werden rausgemobbt. Mittleres Management hat es in diesem Unternehmen besonders schwer, da es den gesamten Druck von oben ohne jegliche Rückendeckung aushalten muss, während es gleichzeitig versucht, die Frustration der untergeordneten Ebenen irgendwie zu bewältigen.
Interessante Aufgaben
Kann durchaus interessante Aufgabenstellungen geben je nach Abteilung.
Gleichberechtigung
Etwa zwei Drittel der Belegschaft bei Mynaric setzen sich aus ausl. Mitarbeitern zusammen. Für diese Personen stehen vorrangig ihre Aufenthaltsgenehmigung und ein angemessenes Gehalt im Vordergrund, das ein Leben im vergleichsweise teuren München ermöglichen soll (seit der Inflation noch schwieriger geworden). Tendenziell konzentrieren sich die Bedürfnisse bei Mynaric daher mehr auf existenzielle Grundbedürfnisse und Basisanforderungen gemäß der Maslowschen Bedürfnispyramide. Die ohnehin unvorteilhafte Situation vieler ausländischer Mitarbeiter wird schamlos ausgenutzt.
Umgang mit älteren Kollegen
Respektvoll.
Arbeitsbedingungen
IT und Arbeitsplatzausstattung sind voll in Ordnung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt ist nicht wirklich ein Thema. Ich habe zumindest keine genuine Initiative in diesem Bereich erlebt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehaltspolitik bei Mynaric ist sehr individuell und weist selbst bei vergleichbaren Positionen und Mitarbeiterprofilen eine große Varianz auf. Im Durchschnitt neigt das Unternehmen dazu, eher niedrige Gehälter anzubieten ('Low-Balling'). Dies scheint besonders im Zusammenhang mit ausländischen Kollegen praktiziert zu werden.
Image
Die Bewertungen auf dieser Plattform, obwohl sie nur einen Teil der Gesamterfahrungen darstellen, sprechen im Grunde für sich selbst. Mitarbeiter, denen ihr Ruf und eine seriöse Karriere wichtig sind, tendieren dazu, dem Unternehmen den Rücken zu kehren. Allein in diesem Jahr haben Dutzende von Schlüsselmitarbeitern Mynaric verlassen.
Karriere/Weiterbildung
In Bezug auf Entwicklungsperspektiven gibt es bei Mynaric keine formalisierten Karrierepfade. Die Aufstiegsmöglichkeiten scheinen sehr willkürlich zu sein und hängen stark davon ab, inwiefern man den richtigen Personen im Unternehmen nach der Flöte tanzt. Leistung steht hier nicht im Vordergrund, da kein meritokratisches System.