Wie ein Bühnenstück von Kafka - grotesk.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Na ja, es gibt gratis Wasser.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Firma an sich ist okay - die Belegschaft ist halt.......speziell.
Verbesserungsvorschläge
Nicht jeder, der seit Anbeginn aller Zeiten da ist, eignet sich zur Führungskraft.
Das sollte sich mal in Ruhe setzen.
Arbeitsatmosphäre
In meiner Ex-Abteilung gab es genau zwei Kategorien von Kollegen: Die, die "schon immer" dabei waren und die, die "von außen" kamen.
Es ist müßig zu sagen, daß die, die "von außen" kamen, nie länger als zwei Jahre geblieben sind, ehe sie sich etwas Besseres gesucht haben.
Lob findet grundsätzlich nicht statt.
Innovationen sind unerwünscht.
Das Hirn bitte morgens an der Garderobe abgeben und nachmittags wieder abholen.
Das könnte man als den Dreiklang meiner Ex-Abteilung bezeichnen.
Ich habe in noch keinem, wirklich keinem Unternehmen gearbeitet, in dem sich gleichzeitig so sehr über die viele Arbeit beschwert wie im gleichen Atemzug die überbordende Wichtigkeit der eigenen Arbeit betont wird.
Arbeitspsychologisch betrachtet ein Paradebeispiel für Passivität - lautstark wird die Schuld für Probleme grundsätzlich IMMER auf andere geschoben.
Wer da nicht eine gewisse Resolutheit und Resillienz sein eigen nennt, kommt da schon mal unter die Räder.
Immerhin gibts gratis Wasser.
Ich war noch nie so froh, dort zu kündigen und die Tür hinter mir zu zumachen.
Kommunikation
In cc setzen, weiterleiten, teilen. Das Credo der modernen Bürokommunikation.
Bitte alles schriftlich machen, aber bitte nicht immer gleich einen neuen Mailthread eröffnen. Das Ganze kumuliert dann in meterlangen Emailverläufen, in denen dann im Lauf von teilweise Wochen mehrmals das Thema wechselt.
Unternehmensweite Entscheidungen werden gerne in spontan angesetzten Meetings oder (sehr fancy) mit YouTube-Videos verbreitet.
Kollegenzusammenhalt
Vordergründig schon klebrig nett. Wehe, jemand verläßt den Raum. Dann werden die rhetorischen Dolche aus den Scheiden gezogen und das verbale Massaker entfaltet sich in einer fast schon durchchoreografierten Art und Weise.
Work-Life-Balance
Sitze Deine 38,5 tariflich garantierten Wochenstunden ab und geh danach heim. Mehr gibts da nicht zu sagen.
Vorgesetztenverhalten
Meine direkte Führungskraft zeigte ein Führungsverhalten, das in seiner Stringenz, Empathie und Ausgeklügeltheit in etwa dem Nährwert eines nassen Toastbrots oder dem Unterhaltungswert eines Topfs blubbernden Puddings gleichzusetzen ist - es war nämlich nicht vorhanden.
Anstatt zu führen wurde lieber alles (aber auch wirklich ALLES) an sich gezogen, damit man auch ja sicher sein kann, dass alles auch so gemacht wird, wie man sich das vorstellt.
Interessante Aufgaben
Nope. Fehlanzeige. Geistig äußerst sparsam fordernde Arbeit. Wer auf sich ständig gebetsmühlenartig wiederholende Vorgänge in ERP-Systemen steht - Bitteschön.
Ich hatte nach neun Monaten das Gefühl, dass mir das Hirn vertrocknet und langsam aus den Ohren rieselt.
Gleichberechtigung
Ob Mann oder Frau - egal.
Umgang mit älteren Kollegen
Normal.
Arbeitsbedingungen
Die Infrastruktur ist deutlich in die Jahre gekommen. Andere Unternehmen sind da besser aufgestellt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen macht sein Geschäft mit Wegwerfwindeln.....das ist so ziemlich der GAU in jedem Wertstoffstrommanagement.
Gehalt/Sozialleistungen
Für das wenige, was man zu tun hat, ist das Schmerzensgeld angemessen.
Anderswo kann man aber problemlos mehr bekommen.
Image
Kein Mensch kennt dieses Unternehmen außerhalb der näheren Region. Halt ein typischer private-Label-Produzent.
Früher mal ein Name, der wie eine Bank für einen sicheren Arbeitsplatz in der Industrie gestanden hat.
Heute halt nur ein Unternehmen wie viele andere auch.
Karriere/Weiterbildung
Beförderungen gehen nach Dienstjahren - nicht nach Eignung. Leider.