Wo die Führung scheitert, retten es die Kollegen
What I like about the employer
Es gibt einige Kolleg*innen, die trotz der vielen hier genannten Kritik das Arbeiten nicht nur aushaltbar, sondern sogar wünschenswert machen.
What I dislike about the employer
Vieles, siehe andere Punkte.
Suggestions for improvement
Es könnte erheblich mehr getan werden, um Spaß an der Arbeit zu fördern:
Interessante Büroräume, verschiedene Kaltgetränke (wie Soft-Drinks und ggf. alkoholische Getränke nach Feierabend) umsonst, häufigere Veranstaltungen zur Förderung des Zusammenhalts (bspw. Freitagnachmittags-Barbecues), Förderung einer Kultur, die nicht nur ein (leider auch häufig suboptimales) Arbeitsergebnis, sondern auch Spaß an der Arbeit fördert. Gehälter sollten je nach Position, Bereich und Arbeitsaufgaben nach oben angepasst werden, richtige Gehaltsverhandlungen sollten eingeführt werden. Vorschläge von Mitarbeiten sollten ernster genommen werden und schneller umgesetzt werden, Prozesse sollten den Mitarbeitenden helfen, nicht im Weg stehen. Es sollte am Image gearbeitet werden. Strategien sollten sich von bare-minimum wegbewegen und stattdessen versuchen, zu implementieren, was Anwendende und Kund*innen wollen. Außerdem sollte sich einer Kultur angenähert werden, die näher am Zahn der Zeit ist und nicht mehrere Jahrzehnte hinterherhinkt.
Working atmosphere
Außer Arbeit gibt es nicht viel Atmosphäre. Alle drei Jahre gibt es eine Firmenfeier, ansonsten kaum Veranstaltungen, die Zusammenhalt stärken könnten. Die Büroräume sind häufig kahl, als Benefits gibt es "kostenloses Wasser" und einen Korb mit (häufig nicht so frischem) Obst und auch nach innen ist Imagepflege und Trockenheit wichtiger als Spaß an der Arbeit.
Communication
Kritik an Prozessen wird häufig als persönlicher Angriff gewertet. Die Führung versteckt sich häufig hinter Floskeln und Euphemismen.
Kommunikation mit offiziellen Stellen innerhalb des Unternehmens ist häufig unpersönlich.
Collegiality
Kommt drauf an. Es gibt Kolleg*innen, mit denen man durch dick und dünn gehen kann. Bei anderen reicht ein falsches Wort und es wird persönlich.
Work-Life Balance
Arbeitszeiten sind mäßig flexibel gestaltbar. Die Beanspruchung von Home Office erfordert die Aufgabe eines eigenen Büros, sodass man, wenn man ins Büro kommt, nur in schlecht ausgestatteten Großraum-Büros arbeiten kann.
Leadership behavior
Es bessert sich langsam, jedoch bestehen viele der alten Probleme immer noch: Schwammige / euphemistische Kommunikation, große Fehler in der Strategie, Schuldverschiebung auf Ausführenden statt auf die Entscheidenden
Interesting tasks
Die Arbeit ist teilweise selbst gestaltbar, sodass man sie in eine interessante Richtung lenken kann. Oft wird einem aber der Arbeitsalltag erschwert und Verbesserungsvorschläge nach oben werden häufig direkt abgelehnt oder erst nach Jahren umgesetzt.
Equality
Hier und da fallen noch sexistische Behauptungen, ein merklich existierender Wage Gap wird mit "weniger Leistung von Frauen" gerechtfertigt. Der Großteil der Firmenkultur besteht auf ein binäres Geschlechterkonzept. Kolleg*innen sind aber häufig offener, als es die Führung und offizielle Kommunikation glauben lässt.
Interaction with older colleagues
Altersdiskriminierung findet nicht statt
Working conditions
Prozesse sind häufig unnötig kompliziert und rauben viel Zeit. Bürokratie steht über Arbeitsergebnis und Menschliches. Wie bereits erwähnt sind die Büroräume sehr kahl. Arbeitsplätze sind häufig schlecht eingerichtet, höhenverstellbare Tische sind ein seltenes Privileg.
Environmental and social responsibility
Es gibt Sozialtage einmal im Jahr, an denen man während der Arbeitszeit eines von wenigen von der Führung ausgesuchten Projekte unterstützen kann.
Salary/Social benefits
Das Gehalt ist unter dem Marktdurchschnitt, Gehaltsverhandlungen finden effektiv nicht statt, es werden nur Prozenterhöhungen von oben angegeben. Sozialleistungen gehen kaum über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.
Image
Das Image scheitert an zwei Fronten: Zum einen wird nach außen nicht eine Kultur, sondern nur ein Arbeitsergebnis kommuniziert. Das mag für manche der korrekte Weg sein, das Problem hier ist aber, dass das Arbeitsergebnis auch oft nicht all zu gut ist. Produkte erfüllen zwar gesetzliche Vorgaben, kommen aber mit schlechter UX, langsamer Perfomance und umständlicher Bedienung. Nach außen hat man entweder noch nicht von der Firma gehört oder nur schlechte Erfahrungen gemacht, nach innen wissen Kolleg*innen um die mangelnde Qualität vieler Produkte.
Career/Professional development
Karriere-Optionen gibt es wenig, höhere Stellen werden meist von außen besetzt. Es gibt Weiterbildungsbudget, jedoch wird einem wenig Freiraum gegeben, dieses auch effektiv zu nutzen.