Vorsicht vor Blendern. Genau hinsehen, die Lügen sind so einfach zu durchschauen. Erst Recht nach dem "Neustart".
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sie geben sich mittlerweile Mühe Empathie und Interesse zu imitieren. Tatsächlich gut erkannt wurden Kostenfallen und man hat neue Wege zur Umsatzgenerierung gefunden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Überhastetes Handeln, keine offiziellen Kommunikationswege, willkürlicher Umgang mit Angestellten, das allgemeine Gefühl, dass jeder austauschbar ist und deswegen kein Respekt verdient. Man gefällt sich gut als Techie-Firma - handelt aber anders.
Verbesserungsvorschläge
Hört tatsächlich mal auf die Mitarbeiter. Respektiert sie ein wenig. Denn wenn die Mitarbeiter die Firma mögen, gibt es auch mehr ehrlich positive Bewertungen statt welche die immer den selben Wortschatz haben.
Konzepte mal bis zum Schluss durchdenken.
Weniger Pressetexte, mehr klare Zahlen und Fakten.
Arbeitsatmosphäre
Zugegeben, das Management versucht interessiert und freundlich zu wirken. Es wird Smalltalk mit der Subtilität eines Vorschlaghammers betrieben. Hinter dem Rücken wird fast jeder als inkompetent dargestellt und die Schuld für eigene Fehler in die Schuhe geschoben.
Kommunikation
Kommunikation ist unstrukturiert. Nach Lust und Laune werden Informationen geliefert. Das "neue" Management sagt zwar, dass es besser kommunizieren will, als die Vorgänger, verliert sich aber jedes Mal in schwammigen Plattitüden. So ist die Rede von den gesetzten Zielen der Investoren, die erreicht wurden, diese werden aber nicht genannt.
Es ist auffällig, dass Meetings meistens strukturiert wirken, wenn die Angestellten sie vorbereiten. Wenn das Management sie leitet, sind sie wirr. Ausnahme: Wenn Slides vorliegen, die für die Investoren vorbereitet wurden und für die Mitarbeiter recycled werden. Verpetzen geht aber natürlich immer.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind ehrlich zueinander. Einige sind nur noch da, weil sie ihre direkten Kollegen mögen. Ansonsten ist allen klar, man lässt sich das alles nur gefallen, bis sich etwas besseres anbietet. Wieso die IT-Kollegen noch da sind, kann ich nicht nachvollziehen. Sie könnten überall was neues finden. Vielleicht nur, weil sie sich untereinander gern haben. Die Neuen in allen Teams erkennen schnell, dass eine merkwürdige Stimmung herrscht. Wie damals beim Mathelehrer, dem man nicht in die Augen sehen wollte, um nicht als nächstes an die Tafel zu müssen.
Work-Life-Balance
Ich bekam mit, wie sich darüber beschwert wurde, wenn Kollegen pünktlich gegangen sind. 2018 weniger als zuvor. Unbezahlte Überstunden sind aber weiterhin gern gesehen.
Vorgesetztenverhalten
Es werden oft willkürlich wirkende Entscheidungen getroffen. Wenn man nachfragt, zeigt sich fachliche Unkenntnis und immer wenn es keine Argumente gibt, zieht das Todschlagargument "die Investoren wollen das so".
Außerdem: Lieber sofort schnell schnell und dreifach als vorher nachdenken.
Die Teamleader versuchen, was sie können, sind mit dem Management aber überfordert.
Also, wenn es Teamleader gibt... Die IT hofft seit Dezember auf einen neuen Head of IT oder Head of Product. Sie wissen noch nicht, dass die Suche erstmal keine Priorität hat.
Interessante Aufgaben
Operations hat eher dröge Aufgaben, Business und Praktikanten in dem Bereich könnten Glück haben, wenn das Management sie gut findet. HR und Finance hat immer neue Herausforderungen, sind bei der Lösung eher auf sich gestellt. Designer müssen sehr schnell vieles jonglieren. IT hat aufgegeben, eigene technische Entscheidungen treffen zu dürfen. Insgesamt für Berufsanfänger 6-12 Monate gut, für Erfahrene nicht.
Gleichberechtigung
Klopapier und Seife auf dem Frauenklo ist nicht selbstverständlich. als Frau wird man anders als ein selbstbewusster Mann über 1,80m zwar nicht als Bedrohung wahrgenommen, aber vollkommen ernst genommen wird man auch nicht. Einige Kommentare müsste sich ein Mann sicher nicht bieten lassen.
Arbeitsbedingungen
Computer sind in Ordnung und für die jeweiligen Aufgaben geeignet. Seitdem die Untermieter zahlenmäßig wachsen, wird es wieder laut und es riecht am Nachmittag oft nach verbranntem Käse. Die Küche hat keine Lüftung und ist offen.
Kopfhörer sind eine gute Investition. Wie wäre es mit einer Abobestellung für Milch, Mate, Klopapier und Seife, wie wir es unseren Kunden bieten? Dann wären diese Produkte nicht alle 2 Wochen alle.
Obwohl die Firma Services an Büros verkauft, fehlt ihr selber ein(e) Office Manager(in). Das merkt man.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Bereich Operations ist nicht viel Luft nach unten. Bei Sales und Operations gibt es Werkstudenten, Praktikanten oder Berufseinsteiger, gerade um nicht viel zahlen zu müssen. Ich nehme an die IT wird ok bezahlt.
Image
Wenn sogar Recruiter sagen, sie können es nicht mit dem Gewissen vereinbaren, für diese Firma Bewerber zu suchen, sollte alles klar sein.
Dass hier so viele Bewertungen existieren ist schon alarmierend.
Karriere/Weiterbildung
Wenn sie jemanden unbedingt halten wollen, wird Weiterbildung versprochen. Aber nur dann.