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Sozialwerk 
St. 
Georg 
e.V.
Bewertung

"Der Name „Sozialwerk“ bezieht sich nicht auf den Umgang mit Mitarbeitern" (find ich sehr trefflich, 22.Mai 2018 Mitarb)

2,7
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Sozialwerk St. Georg e.V. in Gelsenkirchen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es gibt ein klares Konzept zur individuellen Förderung der Klienten (es fehlt jedoch oft das Personal, um dies auch "leben" zu können)
TVöD als tarifliche Vertragsgrundlage.
Es gibt noch verhältnismäßig viele Mitarbeiter, die trotz aller Belastungen sich für das Wohl der Klienten ein Bein ausreißen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

mangelnde Transparenz, mangelnde Kommunikation zu den Mitarbeitern und Nachbarn, Es wird über die Basis hinweg entschieden
viel zu geringe Wertschätzung der Mitarbeiter an der Basis,
Für die Arbeit an der Basis fehlt oftmals das Geld, die IT oder die Gebäuder von Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit sind aber Neu und frisch renoviert.
Den Umgang mit dem ein oder anderen Betriebsratsmitglied
Wirklich gute Nachwuchskräfte die auch super ins Team passten wurden u.a. durch Verwaltung vergrault.

Verbesserungsvorschläge

direkte Kommunikationsmöglichkeiten schaffen, Mitgestalltungs- und Beteiligungsräume für die Basis schaffen (Gremien? mehr Workshops), dringend mehr Fach(!)-/Personal einstellen und flexible ([über-]regionale) Einsatzkräfte ("Springer"/"Bereitschaften") schaffen, transparentere Umsetzung des Tarifvertrages (keiner kapiert die Lohnabrechnung und erarbeitet sich dazu den TVöD ein!)
öffentliche und medienwirksame "Nachbarschafts-, Freundes- und Verwandtenfeste" (dezentraler / einzelner) Einrichgungen

Arbeitsatmosphäre

Sehr angespannt, möchte ich sagen. Das führe ich auf viele, plötzlich und negativ wirkende, einschneidende Veränderungen (teils gesetzlich, teils organisatorisch von "oben" vorgegeben) in den letzten Jahren zurück und auch die bevorstehende Umsetzung des neuen Bundesteilhabegesezes 2020 sorgt für Ungewissheit und Anspannung.
Auf grund von Personalmangels und fehlernder Ersatzkräfte ("Springer" / "Bereitschaften") kamen in letzer Zeit immer mal wieder Leiharbeitskräfte zur Entlastung in unsere Einrichtung. Hat man diese gerade soweit kennengelernt und angelernt, dass sie tatsächlich entlastend sind und nicht sogar für noch mehr Arbeit (Einweisen, Anlernen) sorgen, sind die Personen auch schon wieder weg und nicht mehr im Unternehmen eingesetzt.

Kommunikation

Die Kommunikation im Unternehmen bemängle ich seit meiner Einstellung. Der mangelhafte Informationsfluss ist organisationsbedingt, aber einfache Mittel zur Kompensation werden zu wenig eingeführt oder umgesetzt. Besonders der Informationsfluss zwischen Führung&Verwaltung und den Mitarbeitern in den einzelnen Einrichtungen leidet unter (scheinbar gewollter) indirekter Kommunikation.

Kollegenzusammenhalt

Wie in jedem anderen Betrieb vermutlich auch: es gibt gute und weniger gute Kollegenbeziehungen. Bei schwierien Situationen (z.B. Personalmangel, arbeitsintensive Klienten oder Entscheidungen der oberen Führungsetage) rücken alle wieder etwas näher zusammen.

Work-Life-Balance

Urlaubsplanung muss jeweils im Novermber des Vorjahres stehen. Sofern personell vertretbar, war es in meinem Bereich jedoch glücklicher Weise immer möglich, auch kurzfristig eingeplante Urlaubstage oder Dienste zu verschieben bzw tauschen.
Sehr kritisch ist der Umgang mit der Dienstplanung. Da chronisch Personal fehlt, wird in meinem Beriech kaum ein Dienstplan so durchgeführt, wie zwischen Personal, Vorgesetzten und Betriebsrat vereinbart. Ich weiß von vielen Teams, die ständig die festgelegten Dienstpläne umstricken ("noch" freiwillig dazu bereit sind), damit Ausfälle (z.B. bei Krankheiten, Fortbildungen, Urlauben) kompensiert werden können und opfern dafür häufig ihre Freizeitplanungen. Was für einen guten Zusammenhalt im Team spricht, wird jedoch vom Arbeitgeber mitlerweile als selbstverständlich angesehen, nicht mehr wertgeschätzt und bei mangelnder Bereitschaft sogar kritisiert. Dabei sind festgelegte Dienstpläne gesetzlich verbindlich und der Arbeitgeber steht in der Verantwortung, durch flexible Dienste ("Springer"/"Zusatz-Bereitschaft") oder Leiharbeitskräfte, den Betrieb aufrecht zu halten. Es kommt auch schon mal vor, dass man nach seiner Schicht nicht abgelöst wird.

Vorgesetztenverhalten

Gemischt, in vielen Variationen vorhanden. Bin aber bisher noch keiner/m Choleriker/in begegnet.
Es mangelt an Kommunikation zwischen Führung/Verwaltung und Mitarbeitern an der Basis bzw. in den Einrichtugnen. Durch anonyme Mitarbeiterumfragen werden zwar Problempunkte aufgezeit, jedoch nicht wirklich Angegangen. Plötzliche Führungsentscheidungen bleiben lange unverständlich und unerläutert und stoßen teilweise auf Widerstand, weil sie sich negativ auswirken. (oder kommen Informationen einfach nicht unten an??)
Es gibt keine geregelte Möglichkeit zur Mitsprache / Mitgestaltung von Mitarbeitern an Basis und in den Einrichtungen in Entscheidungs- oder Strategiefragen.
In den unteren Führungsebenen ist die scheinbar einzigen Strategie die Alltagsbewältigung (Grund vermutlich u.a. Personalmangel und Überbelastung)

Interessante Aufgaben

Auf Grund der niedrigen Personaldecke und des "Dokumentationswahns" muss man sich auf das wichtige und notwenige konzentrieren. Viele zusätzliche Aufgaben und Tätigkeiten (die in der Regel besonders den Klienten zugute kamen) sind nicht mehr leistbar. Daher fällt es mir schwer, mich mit meinen Interessen einzubringen.

Gleichberechtigung

Ich möchte behaupten, hier wird recht viel Wert auf Gleichberechtigung gelegt. Nahezu allen Arbeitsverträgen (Ausnahmen vielleicht in obersten Führungs- und Verwaltungspositionen) liegt der TVöD zugrunde. Der Sparzwang wirkt sich jedoch auch hier aus: ältere Arbeitsverträge sind bessergestellt als als die jüngeren der letzten Jahre.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen/innen werden nicht besonders befördert, jedoch wird absolut Rücksicht auf mögliche Einschränkungen genommen.
Kollegen/innen mit dem Wunsch der Altersteilzeit beklagten mir gegenüber auch schon, dass der Arbeitgeber sie bei Planung und Umsetzun dieser nicht wirklich unterstützt.

Arbeitsbedingungen

Ich würde mich gerne viel mehr mit in Entscheidungen einbringen und unsere Klienten viel mehr unterstützen. Leider funktioniert das einfach nicht, da schon das alltägliche und wirklich notwenige das wenige Personal an seine Grenzen stoßen lässt und es Strukturen für Mitgestaltung einfach nicht gibt.
Einigen Häusern sieht man an, dass sie deutlich heruntergewirtschaftet werden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Vom Hauptgeschäft, die Arbeit mit den Klienten, abgesehen, bekomme ich davon nichts mit. Kein Umweltbewusstsein, keine Nachbarschaftsarbeit, mangelnder Einbezug des sozialen Umfeld der Klienten, ... Es wirkt mitlerweile auch im Hauptgeschäft ein deutlicher "Sparzwang", den leider auch die Klienten zu spüren bekommen, da scheint für diese Thematik kein Platz zu sein.

Gehalt/Sozialleistungen

Mit dem TVöD als Vertragsgrundlage ist man in diesem Arbeitssektor vermutlich noch ganz gut versorgt. Aber natürlich ist der Sozialsektor schon immer unterbezahlt.
Aber der TVöD führt auch zu komplizierten Lohnabrechnungen, deren Berechnungen teilweise nur mit tiefem Tarifsverständnis nachvollzogen werden kann und vom Arbeitgeber nicht transparent in der Abrechnung dargestellt wird. Daher sind einige Abrechnungsposten für die Mitarbeiter nicht kontrollierbar.

Image

Nach außen verkauft sich St. Gerog noch ganz gut. Einige öffentlich gewordenen "Altlasten" haben zwar Spuren hinerlassen, aber das Image in der Öffentlichkeit ist im Kern ganz gut. Dies ist aber auch regional sehr unterschiedlich und auf einzelne Einrichtungen (tlw. mit externer Vorgeschichte) und Kooperationen zurück zu führen.

Karriere/Weiterbildung

Naja ... Die Weiterbildungsmöglichkeiten und -Förderung war füher wohl deutlich besser. "Sparzwang"?

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