Seit Jahren geht's bergab ...
Gut am Arbeitgeber finde ich
(Allein die Tatsache, wie lange ich nachdenken muss, erschüttert mich ...). Das Produkt (die Shows) sind spannend. Da aber auch da weit möglichst eingespart wird, wundert mich oft, warum "Gäste" so viel Geld für immer weniger Leistung zahlen. Wichtig: Damit meine ich nicht die Leistung der Darsteller, sondern die immer billigeren Tourproduktionen sowie die immer kleiner werdenden Orchester; es kommt immer mehr aus der Konserve.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Ignoranz den vielen richtig guten Mitarbeitern gegenüber (damals wie heute), das Billig-Machen der guten, großen Shows, und die Tatsache, wie zahlende Gäste mehr und mehr für dumm verkauft werden.
Verbesserungsvorschläge
Wo soll man da anfangen? Bei steigenden Preisen werden die Qualität der Shows und die Gastgeberqualitäten der Foyers ständig dürftiger, Mitarbeiter werden verheizt, Ideen werden nicht gehört, Verbesserungsvorschläge sowieso ignoriert (wenn sich die Vorgesetzten die Ideen nicht selbst auf die Fahne schreiben), ...
Wenn der Laden verkauft würde, wenn ein anderer dem Laden wieder ne Seele verpassen würde: Das wär sooo schön.
Arbeitsatmosphäre
So'n Speicherstadtbüro ist was Schönes, aber die Atmosphäre innen ist geprägt von (unnötigem) Stress, Mobbing, unfähiger Unternehmensleitung und Abteilungsleitern, die der Chefriege die Tasche hinterhertragen, um nicht auch über die Klinge springen zu müssen.
Kommunikation
Kommunikation ist Austausch, hier wird nur weitergegeben. Es gibt gar keine Zeit für konstruktiven Austausch, es wird nur gemacht. Stapel abarbeiten. Es geht nur um Kommerz, nicht um große Erlebnisse. Die Zeiten sind vorbei.
Kollegenzusammenhalt
In Einzelfällen gegeben, und dann auch belastbar und toll. Aber wirklicher Zusammenhalt? Meinungen von der Basis WILL gar niemand hören. Was Gäste in den Theatern sagen? Was Mitarbeiter aus den Theatern sagen? EGAL. Wenn der Gast erst im Theater ist, dann hat er ja schon bezahlt und wird damit egal.
Work-Life-Balance
Bei der Chefetage sicher vorhanden; viel zu viel Kohle für viel zu wenig verantwortungsvolle Arbeit.
Vorgesetztenverhalten
Unterirdisch. Es wird nur nach unten getreten (Ausnahmen bestätigen hier nur selten die Regel).
Interessante Aufgaben
Wenn man zufällig ne spannende Aufgabe bekommt - why not. Aber spannend im Sinne von kreativ, Brainstorming usw. - gibt's nicht.
Gleichberechtigung
Theoretisch kann man da mehr Sterne geben, denn m/w/d werden da gleichermaßen
- Nicht gehört.
- Nicht für voll genommen.
- Ignoriert.
Umgang mit älteren Kollegen
Wenn "ältere" (wo fängt das an?) ausreichend Duckmäuser sind/Taschen hinterhertragen/ohne Rückgrat agieren, dann dürfen sie bleiben. Andernfalls werden reifere, erfahrene Mitarbeiter rausgewürgt und gegen neue und billige MA ausgetauscht.
Arbeitsbedingungen
Es soll ja Firmen geben, in denen neue Mitarbeiter auf neuen Systemen geschult werden, neue Soft-/Hardware bekommen usw. Bei der Stage gibt's als Maximum, was man für ein Minimum braucht. Alles Weitere muss man sich privat aneignen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
So weit denkt da keiner; das Friedenssymbol am Musical-Blvd. war da ne Ausnahme (die sicher vom Theater ausging).
Gehalt/Sozialleistungen
Oben hui, unten pfui.
Image
Außenwirkung komischerweise noch immer gut. Ex-KollegInnen alle am motzen. Nur die Chefetage und die Opportunisten haben Hornhaut auf dem Gewissen und lassen es sich verdammt gut bezahlen.
Karriere/Weiterbildung
Außer nem Erste-Hilfe-Kurs fällt mir da nix ein. Weiterbildung ist scheinbar Privatsache.