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Marketinggesellschaft 
mbH
Bewertung

Welche Werte denn bitteschön?

1,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2021 im Bereich Design / Gestaltung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gar nichts. Man kann in dieser Agentur echt froh sein, dass die Belegschaft auf unterster Ebene zuverlässig ist und sich den Unsinn dort einfach gefallen lässt. Aus diesem Verhalten kann man aber auch niemandem einen Strick drehen, wenn die Schuld für die Umstände intern an ganz anderer Stelle verursacht und einfach nicht angegangen, vielleicht sogar bewusst kopfduckend ignoriert werden.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Dass sich meiner Meinung nach nicht mit der konstruktiven Kritik der Mitarbeiter und Ex-Angestellten auseinander gesetzt wird. Der Verantwortung entzieht man sich wohl gerne, solange das Geld stimmt.

Verbesserungsvorschläge

Die eigene Ethik und Moralvorstellung sollte man bei dem gewählten Marken Claim dringend mal überdenken. Heuchelei macht einen mindestens doppelt so unsympathisch und halb so vertrauenswürdig.
Lernt eure Mitarbeiter wertzuschätzen auf denen euer Unternehmen fußt. Der Boden ist sehr wackelig unter diesem Kartenhaus.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre unter den projekt-umsetzenden Abteilungen Gestaltung, Text und Projektmanagement ist normalerweise super. Lob und Zuspruch von der Führungsebene ist vorerst stark davon abhängig, ob man zu den Lieblingen gehört oder eben nicht. In diesem Unternehmen wird gern und intensiv mit zweierlei Maß gemessen und diese klaffen weit auseinander. Wie fair man behandelt wird, ist entsprechend erst einmal davon abhängig. Ich muss zugeben, dass man mich leider eindeutig nicht zu den Glücklichen zählen durfte. Meine Kritik wird daher deutlich subjektiv ausfallen, aber wofür liest man sich Kununu-Bewertungen schon durch, wenn nicht dafür.

Kommunikation

Im Weekly wird der Status aller Aufgaben besprochen. Hier wird stumpf abgenickt, ob alles läuft. Pure Zeitverschwendung, wenn sich alle ungefiltert alles anhören müssen, statt die Besprechung sinnvoll in Gruppen aufzuteilen. Hinweise der Führungsebene sind gern pedantisch fokussiert auf Nichtigkeiten, die einem nichts bringen. Im Wochenverlauf kommen dazu täglich nebenher große/kleine Aufgaben rein, bei denen spontan "kannst du mal eben" gefragt wird, worauf man sofort reagieren muss. Die Übersicht fehlt dadurch vollständig und der Druck ist immens. So schnell wie Projekte kommen, werden diese teilweise nicht mal ordentlich dokumentiert oder gemanagt. Bei internen Projekten passiert das häufig und muss im Nachgang angefragt werden. Niemand weiß oftmals, wer wie viele Aufgaben auf dem Tisch oder gar nichts zu tun hat. So türmt sich bei den einen die Arbeit auf bis zum Burnout, während andere Däumchen drehen. Gerade die eifrigen die alles unter Hochdruck dennoch irgendwie sauber abgearbeitet bekommen, sind in der Regel genau die, die immer mehr Aufgaben soeben mal noch dazwischen quetschen sollen. Fair ist das nicht.

Kollegenzusammenhalt

Die Kollegen sind das Einzige, was die Arbeiten hier etwas erträglich macht. Der Umgang ist familiär und man hat ein offenes Ohr füreinander. Man fühlt sich schnell wohl. Schade, dass Events wie Weihnachtsfeiern in meiner Zeit kaum stattfinden konnten. Von den Kollegen wurde dafür eigeninitiativ eine digitale Mittagspause organisiert, um auch im Home Office ein bisschen soziale Kontakte pflegen zu können. Die familiäre Team-Bindung hat bei der stressigen Atmosphäre aber auch ihre Schattenseiten. Gerade durch den starken Zusammenhalt fühlt man sich weitestgehend für seine Kollegen verantwortlich und möchte diese nicht hängen lassen/belasten. Besonders wenn alle, wie so oft, wieder mal aus allen Rohren pfeifen. Dadurch bürdet man sich selbst noch mehr auf, während man versucht Kollegen diese Bürde zu ersparen. Könnte auch daran liegen, dass der Laden bei dem auf Expansion getrimmten Arbeitspensum stetig unterbesetzt ist. Solange es irgendwie läuft, wird nichts unternommen. Die Fluktuationsrate ist 2021 rasant angestiegen. Mit mir haben zeitgleich 4 andere Kollegen gekündigt. Die Betonung liegt auf gekündigt, obwohl die Agentur wirtschaftlich stabil steht - Kurzarbeit gab es nie.

Work-Life-Balance

Man kann in diesem Unternehmen auf Gleitzeit arbeiten. Was so viel bedeutet wie, jeder kann sich aussuchen, ob er schon um 7 oder erst um 9 Uhr zur Arbeit kommt. Eigentlich muss aber gewährleistet sein, dass von 8 bis 17 Uhr immer jemand aus allen Abteilungen erreichbar ist, weil sich die Kunden darauf verlassen können müssen. Wer wann seine Zeiten plant wird allerdings nicht kommuniziert oder beispielsweise in einem Kalender oder Teams Status festgehalten, wodurch zwangsläufig so gut wie jeder ca. gemittelt an seinem Arbeitsplatz erscheint. Überstunden werden nicht vergütet, der damit verbundene Einsatz wird aber natürlich begrüßt. Schließlich gibt es viele viele Aufgaben zu erledigen und diese sollte man lieber erst einmal gewissenhaft abschließen, bevor man sich in den Feierabend aufmacht. Ob dieser verspätet kommt ist doch egal, wer braucht schon ein Privatleben, wenn man Werte kommunizieren darf.

Vorgesetztenverhalten

Zuletzt war die Führungsebene nie spürbar anwesend. War die Führungsebene doch mal anwesend, hat sich das als böses Omen etabliert. Anfangs wurden vierteljährlich Feedback Gespräche geführt, dann plötzlich nicht mehr. Gefiltert wurde fortan über einen Mitarbeiter, der mutmaßlich aber nicht umfassend realitäts-abbildend an die Führungsebene kommuniziert. Ich hatte oft das Gefühl diesseitig in eine Schublade gesteckt zu werden. Ich und meine Leistungen wurden im besten Fall ignoriert. Auf meine Expertise wurde konsequent gepfiffen. Von Kollegen und auch von Kunden gab es nie Beanstandungen, eher sogar Lob für die schnell und gut ausgearbeiteten Lösungen und die einhergehende Verlässlichkeit. War die Führungsebene zu Zwischenstand-Besprechungen anwesend, wurde mir vermehrt im gleichen Gespräch noch betont, wie unprofessionell ich bin und wurde dabei angesehen/mit mir wurde geredet, als wäre ich ein Kleinkind. Kommentare landeten auch mal deutlich unter der Gürtellinie. Mobbing ist hier auch kein Fremdwort. Betrieben wurde es hinterrücks, aber genau so, dass es viele ungewollt mitbekommen müssen. Von oben bekommt man jede Menge Druck, den man einfach irgendwie zu stemmen hat.

Interessante Aufgaben

Interessant ist ein dehnbarer Begriff. Es ist durchaus interessant, wenn sich Kriterien für einen erfolgreichen Projektabschluss bei größeren Projekten gern von der einen zur anderen Besprechung um 180 Grad drehen, im nächsten Gespräch wieder um 68 Grad in eine andere Richtung ausschlagen und dann letztendlich doch wie von Beginn an erfüllt werden sollen. Effektives, zeit- und ressourcenschonendes Arbeiten sieht anders aus. Die Intervalle, in denen belanglose Ideen für interne Projekte zwischen Tür und Angel rein geknallt werden, könnte man auch als interessant bezeichnen. "Können wir nicht mal eben" und "kriegen wir dieses und jenes nicht noch mit unter" sind Sätze die man hier lieben lernen wird… zwangsläufig. Interessant ist auch, wenn die eigenen gestalterischen Leistungen für die Umsetzung von Grußkarten und Gutscheinen für private Gelegenheiten zweckentfremdet werden. Am besten zur Weihnachtszeit, wenn die Arbeitsauslastung ohnehin schon so hoch wie nur möglich ist. Dafür sind die eigenen Leistungen interessanter Weise wieder gut genug.

Gleichberechtigung

Die Geschlechterverteilung im Unternehmen ist sehr einseitig mit deutlich weiblichen Personalanteil. Der Verdacht liegt für mich nahe, dass deswegen so viele Frauen im Team angestellt sind, weil diese sich oft schneller mit vergleichsweise geringeren Gehältern zufrieden geben und weniger für sich einfordern als ihre männlichen Kollegen. Wo wir gerade schon bei diesen klassischen Labels sind: definiert man sich nicht männlich/weiblich, braucht man sich im Bewerbungsprozess leider auch keine guten Chancen ausrechnen. Das Unternehmen ist konservativ und altbacken in der Hinsicht, was wirklich Schade und rückschrittlich ist. Bei einem ehemaligen Kollegen wurde mir zudem aktiv der Eindruck vermittelt, dass mein Geschlecht in Kombination mit meinem Alter/Aussehen eben doch beeinflusst, wie mit mir umgegangen wird. Niemand lässt sich gerne ungefragt erklären, wie man den eigenen Job, für den man nicht ohne Grund angestellt wurde, richtig oder am besten ausführt. Mansplaining musste aktiv und mit Nachdruck unterbunden werden. In einem Schlichtungsprozess war es sogar für den Moderatoren selbst ein Lernprozess, ab wann das Gespräch beendet werden kann, weil das “Problem” auch gelöst wurde.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt bei der hohen Fluktuation nur ein, zwei Personen, die man als alte Hasen in diesem Unternehmen bezeichnen könnte. Der Laden fußt so stark auf deren Arbeit und konstante Auslastung, dass man im Prinzip dicht machen könnte, sollte eine der beiden Personen wegfallen. Der älteste Neue der während meiner Zeit hinzu kam war etwa 45. Sonst gab es nur junges Gemüse oder Mütter, die als Halbtagskraft ganz schön viel für ihre 20 Stunden in der Woche zu tun hatten. Behandelt werden aber alle ungeachtet des Alters gleich schlecht, es sei denn, man gehört ausnahmsweise zu besagten Lieblingen. Berufseinsteiger werden besonders gern herangezogen und als billige Arbeitskräfte ausgenutzt, wobei man ja leider gestehen muss, dass dies ein allgemeines Problem mittelständischer Unternehmen ist und nicht nur hier stattfindet. Von jemanden der sich allerdings "wir kommunizieren Werte" und "wir sind ja so sozial orientiert" vorne auf die Fahne schreibt, sollte man mehr erwarten dürfen.

Arbeitsbedingungen

Die renovierten Innenräume sind schön geworden - rein optisch kommt man ganz gern ins Büro. Die Arbeitsplätze sind ergonomisch aufgewertet worden und auch der IT-Service hat sich gebessert. Sollte man technische Probleme haben ist ein kompetentes externes Unternehmen mittlerweile zur Stelle. Grundsätzliches Equipment wie Zeichen-Tablets für die Grafik mussten auf aktive Nachfrage erst bestellt werden. Bis diese dann am Schreibtisch standen, ja bis dahin ist ein halbes Jahr verstrichen. Solange habe ich mein privates Tablet zur Arbeit mitnehmen müssen, um vernünftig meinen gestalterischen Aufgaben nachgehen zu können. Beginn 2020, als die Corona Krise los ging, hat man schnell geschaltet und die Option Home Office angeboten und nach und nach immer weiter ausgeweitet. Ein Anwesenheitsplan wurde erstellt und mit jedem wurden individuelle Gespräche zum besseren Abgleich der Mitarbeiter-Bedürfnisse geführt. Im Nachhinein mal eine lobenswerte Sache. Wobei man schon zugeben muss, dass auch permanent darauf geschielt wurde, diesen Umstand zeitnah wieder rückgängig machen zu können, wenn man denn darf.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Sozialbewusstsein dieses Unternehmens beschränkt sich meiner Meinung nach meist darauf, was nach außen/bei den Kunden Eindruck schinden könnte. Klassisches Greenwashing. Ökostrom wird brav bezogen, man benutzt Recyclingpapier mit Zertifikat, um es den Kunden genauso zur Nutzung vorschlagen zu können, die Innenräume und das Mobiliar - auch wenn sie als Plus fürs Team moderner und ergonomischer geworden sind - wurden renoviert, sodass man diese Änderungen auf Social Media präsentieren kann, um sich als modernen Arbeitgeber zu präsentieren. Außen "hui" wie sagt man so schön. Wenn dafür Geld da ist, könnte man es auch mal über die Gehälter verteilen. Egal. Viele Kollegen sind bei gutem Wetter mit dem Fahrrad unterwegs zur Arbeit und auch an Events wie dem "Stadt-Radeln" hat man, durch eine Kollegin initiiert, teilgenommen. Allerdings wird eine Fahrrad- oder Bus-Flat vom Unternehmen leider nicht angeboten, was das Bild des sozialen Arbeitgebers eigentlich abrunden würde, wäre das nicht wieder mit unnötigen Investitionen verbunden.

Gehalt/Sozialleistungen

Grausig. Die Gehälter fallen durchweg niedrig bis lächerlich gering aus. Vergleicht man aussagekräftige Durchschnittsgehälter unter Berücksichtigung von Faktoren wie der eigenen Arbeitserfahrung, der Position im Betrieb, der resultierenden Verantwortung im Team, der Betriebsgröße und dem Standort selbst, kann man sich ein gutes Bild verschaffen, wie gering die Gehälter sind. Bewirbt man sich auf eine Stelle, wird man erst einmal mit einem Trainee-Angebot gedrückt in der Hoffnung, dass man für weniger Geld die gleiche Arbeit erledigt wie jeder andere auch, ohne richtige Benefits. Es werden keine Unternehmensangebote für den ÖNV in Anspruch genommen, die den Arbeitnehmern ermöglichen könnten, ihren Arbeitsplatz mit geringerem Aufwand zu erreichen. Es gibt weder Fahrrad- noch Bus-Flat, dafür wie grün dieses Unternehmen doch ist. Ein interner Yoga-Kurs wird angeboten, der seit den Umbauarbeiten Ende 2019 nicht mehr stattfinden konnte, den man als Benefit bis heute aber trotzdem gern in seine Stellenanzeigen schreibt. Wenn man hat, dann hat man eben. Der Betrieb vergibt zumindest statt schnell ungerecht verteilter Prämien ein dreizehntes Gehalt für jeden Mitarbeiter.

Image

Ich glaub schlechter geht es fast gar nicht und die Kununu-Gesamtbewertung zum Zeitpunkt dieses Beitrags (2.5 Sterne) sollte bereits Bände sprechen. Ich kenne keinen zufriedenen oder wenigstens nostalgischen Ex-Mitarbeiter dieser Agentur, es sei denn es geht vielleicht mal um die Team-Kollegen, bei denen man jeder Zeit hofft, dass sie eventuell auch noch den Absprung aus eigener Hand schaffen. Man ist mehr als froh von dort weg zu sein und man blickt ungern zurück auf den Scherbenhaufen, durch den man bis dato gewatet ist. Man wünscht diese Behandlung dort keinem, aber viele geben sich damit zufrieden, rein aus der Angst heraus nichts besseres zu finden, obwohl diese Agentur von den Leistungen und der Gutmütigkeit seiner Mitarbeiter zehrt. Schließlich ist es genau das, was das Geld in die Kassen spült. Vom Drachenhort bekommt aber kaum einer was ab. Es ist so traurig! Dabei gibt es sie - die guten Arbeitsplätze mit besserer Bezahlung und respektvollen Umgang. Man muss sich wirklich nur trauen.

Karriere/Weiterbildung

Im Zuge des Trainee-Angebots werden Weiterbildungsmöglichkeiten, sowie ein gewisser "Welpenschutz" als Berufsanfänger versprochen. Manchen wird dieser nach kurzer Zeit wieder abgesprochen, wenn man dem Leistungsanspruch nicht genügt, den man unter lächerlichen Bedingungen zu erfüllen hat. Gespürt hat man jedenfalls von beidem nichts. Es gab nicht mal eine zugehörige Person, die für die ausbildenden Maßnahmen verantwortlich gewesen wäre oder die Einarbeitung des Trainees überhaupt übernehmen könnte. Niemand hat Zeit einem etwas beizubringen. Gut wenn man bereits alleine solide schwimmen kann ohne abzusaufen. Ich wurde zudem kaum im eigentlichen Bereich eingesetzt, für den ich mich ursprünglich beworben habe. Die Aufgaben haben auch mal Spaß gemacht, vieles war aber ziemlich repetitiv, altbacken und muss schnell schnell gemacht werden. Dabei bleibt kreatives Denken, geschweige denn Recherche nach aufregenden und ansprechenden Trends, auf der Strecke. Entschuldigt wird der Umstand damit, dass die Branche nunmal nicht so schnell hinterherkommt. Ja, so läufts aber nicht. Da kann jeder letztlich für sich entscheiden, ob das die Werte sind, für die man 9 to 5 tätig sein will.

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Arbeitgeber-Kommentar

Vielen Dank für die ausführliche Bewertung. Wir sehen, dass viel Zeit und Mühe investiert worden ist, das wissen wir zu schätzen. Wir haben in den vergangenen Jahren einige Dinge geändert und verbessert, auch wir lernen dazu und haben mit Sicherheit nicht alles richtig gemacht. Da wir die hier gebotene Darstellung, auch in Rücksprache mit unseren Mitarbeitern, nicht nachvollziehen können, würden wir gerne wissen, was passiert ist, dass auch noch Jahre nach Anstellung so viel Engagement reingegeben wird, um uns zu schaden. Über ein persönliches Gespräch würden wir uns sehr freuen.

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