Sinkendes Schiff
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wer gerne in einem nach Gutsherrenart geführten Unternehmen arbeiten möchte, das zudem seine besten Zeiten hinter sich hat, wer sich als ausgebildeter Informatiker gerne auf das Niveau von Autodidakten begeben möchte, wer dringend einen Karriereknick braucht, der ist hier genau richtig. Ohne auf weitere Details einzugehen kann nur dringend von einem Engagement in diesem Unternehmen abgeraten werden, und zwar Berufseinsteigern sowie insbesondere Fortgeschrittenen jedweder Disziplin. Zeitverschwendung. Eine ärgerliche Episode in ihrem Lebenslauf. Definitiv. Wer jetzt noch zweifelt, der bedenke, dass eine wirtschaftliche Absicherung mittels dieses Arbeitgebers keine Zukunft hat. Wessen Herz für Softwareentwicklung schlägt, sollte sich nach einer Firma umsehen, die in diesem Bereich auch kompetent ist.Wer sich für den Bereich Call-Center Software interessiert, sollte sich bei Unternehmen umsehen, die die Marktentwicklung technologisch nicht total verschlafen haben.
Arbeitsatmosphäre
Desinteresse wechselt sich willkürlich mit autoritärem Anspruchsdenken ab. Aus fachlicher und sozialer Inkompetenz erwächst eine Atmosphäre des Mißtrauens und der Willkür. Verantwortungsloses Verhalten in Bezug auf die Ressource Mitarbeiter.
Kommunikation
Auch hier prägen Desinteresse und wenig planvolles Vorgehen das Bild: Termine werden regelmäßig verworfen, zeitintensive Meetings bleiben ergebnisoffen, wichtige strategische Entscheidungen bleiben Absichtserklärungen. Völlige Intransparenz in Bezug auf unternehmerische Vorgänge. Die Unzugänglichkeit von Informationen grenzt an Selbst-Sabotage. Schlimme Gesprächskultur, nämlich keine - so wie auf dem Bau.
Kollegenzusammenhalt
Kaum wirkliche Zusammenarbeit, eher lauter Einzelkämpfer. Kein aktiver Wissenstransfer, keine Teamkultur. Keine Aufgabenteilung, jeder macht in seinem Bereich alles. Insgesamt aber definitiv auch ein Führungsproblem.
Work-Life-Balance
Keine Aussagen oder Konzepte zu diesem Thema, wahrscheinlich kein Bewusstsein dafür, dass es so etwas überhaupt gibt.
Vorgesetztenverhalten
Arrogant bis autoritär, unzuverlässig, diffuse und unrealistische Zielvorstellungen. Nicht nachvollziehbare Entscheidungen, die ohne Berücksichtigung der Mitarbeiter getroffen werden, Konflikte werden auch schon mal brüllend ausgetragen. Null soziale Kompetenz.
Interessante Aufgaben
Willkürliche Zuteilung von Aufgabengebieten ohne Berücksichtigung von persönlichen Interessen und Erfahrungen. Aus Kostengründen völlig überzogene Vorstellungen in Bezug auf Verantwortlichkeiten.
Umgang mit älteren Kollegen
Da Wertschätzung generell ein Problem darstellt, bezieht sich dieses auch auf jeden Mitarbeiter.
Arbeitsbedingungen
Moderne Arbeitsmittel werden zwar beschafft, aber wegen Fehlplanungen nicht eingesetzt. Häufig rücksichtsloses Verhalten der Vorgesetzten in Bezug auf das Ruhebedürfnis von Denkarbeitern, sprich: es ist laut.
Image
Anspruch und Wirklichkeit klaffen hier meilenweit auseinander, sowohl in der externen, als auch in der internen Wahrnehmung. Während man extern damit beschäftigt ist, sich aufgrund der verschlafenen Marktentwicklung den Ruf zu ruinieren, kursieren intern Running-Gags über die Inkompetenz der Geschäftsleitung. Dem Bedürfnis eines Mitarbeiters nach Identifikation mit seinem Unternehmen wird hier gründlich entgegengewirkt.
Karriere/Weiterbildung
Keine Möglichkeiten der Entwicklung, ebenso keine Berücksichtigung persönlicher Neigungen. Karriere ist woanders. Von Selbstverwirklichung, oder wenigstens Zufriedenheit über die eigene Leistung, ganz zu schweigen. Fehlendes Bewusstsein für die Verantwortung diesbezüglich gegenüber den Mitarbeitern.