Im regionalen Vergleich ganz ok, wenn einem Wertschätzung und Transparenz nicht wichtig sind
Gut am Arbeitgeber finde ich
- pünktliche Gehaltszahlungen
- flexibler Urlaub
- gutes Umwelt- und Sozialbewusstsein
- untereinander meist angenehmer menschlicher Umgang
- seit vielen Jahren kein ernsthafter Arbeitsunfall
- Spätschichtzulage im Drei-Schicht-System
- Reisezeit wird vergütet, allerdings nur pauschale 8 Stunden
- steuerfreier Warengutschein; Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- ordentlicher Zuschuss zu Arbeitsschutzschuhen
- Erholungsbeihilfe
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Flurfunk oft aussagekräftiger als Betriebsversammlungen
- Lohn weiter unter Niveau des Mutterkonzerns
- Geschäftsführung sitzt in Hessen und ist nicht wirklich am Unternehmen interessiert
- Führungskräfte ab dem mittleren Management behandeln einen teilweise herablassend
- man ist als ostdeutsche(r) Firma/Mitarbeiter oft das fünfte Rad am Wagen (typische Aussagen: "Im Osten muss ich nicht mehr bezahlen." oder "Im Osten wird zu viel gejammert.")
- konstruktive Kritik wird abgeschmettert, lautstarkes Lamentieren meist erhört
Verbesserungsvorschläge
- mehr Transparenz
- marktgerechetere Löhne mit Tarif oder Entgeldrahmen
- mehr Wertschäztung der Mitarbeiter
- odentliche Überstundenregelung (schriftich festgehalten!)
- allgemein mehr schriftlich fixieren und nicht nur Aussagen in den Raum stellen
Arbeitsatmosphäre
an sich ok, Wertschätzung erhält man im Normalfall keine (z.B. KVP-Vorschläge liegen über Monate bis zum Audit und werden dann husch-husch bearbeitet)
Kommunikation
findet von oben nach unten kaum statt, alles sehr intransparent, keine klaren Aussagen
Kollegenzusammenhalt
an sich gut, "üblicher" Konflikt Produktion/Verwaltung
Work-Life-Balance
- Es gibt Aussagen wie: "Zwei Überstunden pro Tag sind im Gehalt inbegriffen."
- Urlaub kann flexibel und auch kurzfristig genommen werden
- bis vor kurzem sind Überstunden verfallen, jetzt exisitiert wohl eine halbgare, mündliche Regelung für vereinzelte Mitarbeiter, Überstunden werden für sie aber generell nicht bezahlt
- Phasen starker Überlastung wechseln sich mit Phasen normaler Auslastung ab, Ausgleichszeiten gibt es eher nicht
- flexible Arbeitszeiten ohne Kernarbeitszeit bzw. Zwei-/Drei-Schicht-System mit wenigen Minuten Gleitzeit
- Pausen im Drei-Schicht-System mussten früher komplett mittlerweile "nur noch" zu 50% am Ende der Schicht "abgesessen" werden
- in der Produktion wird Mehrarbeit meist gut vergütet
- bei Dienstreisen hat ein Tag pauschal 8 Stunden, Mehrarbeit wird nicht erfasst
Vorgesetztenverhalten
- je nach Abteilung, meist werden keine klaren Aussagen getroffen ("Man müsste mal..."), Abteilungsleiter stehen nicht hinter Mitarbeitern, zwischenmenschlich gutes Verhältnis
- keine klaren Festlegungen bezüglich Kompetenzen
- Ideen von Mitarbeitern werden z.T. verworfen und später nochmal als eigene Idee angebracht
- Entscheidungen werden oft nur getroffen, wenn unmittelbarer Zwang dazu besteht, mit entsprechenden Konsequenzen
Interessante Aufgaben
je nach Abteilung, i.d.R. abwechslungsreich, teilweise monton und wenig fordernd
Gleichberechtigung
Frauen verdienen meines Wissens nach weniger als Männer, ein Wiedereinstieg nach einem Kind ist kein Problem, körperlich eingeschränkte Mitarbeiter erhalten Tätigkeiten nach ihren Möglichkeiten, das Verkürzen von Arbeitszeiten ist nicht üblich
Umgang mit älteren Kollegen
ab einer gewissen Betriebszugehörigkeit hat man quasi Narrenfreiheit, kurz vor der Rente wird auch "Arbeit am Smartphone" bezahlt und die Erwartungshaltung gegen null reduziert
Arbeitsbedingungen
vernünftige, moderne Aussattung, mittlerweile auch moderne PCs, leider recht viel Druck von Kundenseite, der von oben weitergegeben wird
Umwelt-/Sozialbewusstsein
- Umweltschutz sehr gut
- sehr soziales Verhalten gegenüber älteren und kranken Mitarbeitern
- sehr guter Arbeitsschutz
- Kindergartenzuschuss
- 2 Karenztage ab 5 Jahren Betriebszugehörigkeit
- Gründung eines Betriebsrates wurde allerdings stark erschwert
Gehalt/Sozialleistungen
Man beschäftigt Menschen für so wenig Geld wie möglich. Gehälter deutlich unter Bundesdurchschnitt, aber auch mehr als Mindestlohn. Kein Tarif, kein Entgeldrahmen, sehr intransparent. Es besteht kein Interesse, Mitarbeiter durch gute Vergütung zu halten/motivieren.
Image
zu klein für ein öffentliches Image, im B2B-Bereich recht gut
Karriere/Weiterbildung
- darf nichts kosten, sollte in der Freizeit stattfinden und man darf kein Zertifikat erhalten, dass einem woanders etwas nützen würde
- teilweise wird man angehalten, langfristige Weiterbildungen abzubrechen, für die man enorme Mengen Freizeit investiert hat
- Arbeitgeber ist scheinbar kaum daran interessiert, Mitarbeiter wirklich zu fördern, man erhält nur zwingend notwendige Maßnahmen, um auf die geforderte Menge an Schulungsstunden zu kommen