Kopflos durch die Krise
Gut am Arbeitgeber finde ich
In der Anarchie des Projektgeschäfts kann sich jede*r die Zeit so einteilen, wie es gerade ganz persönlich passt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Intransparenz, Nicht-Erreichbarkeit und das mangelnde Interesse der Geschäftsführung an den Angestellten.
Arbeitsatmosphäre
Die Geschäftsführung ist sehr sprunghaft und unzuverlässig, es fällt schwer, nachzuvollziehen, wo die Reise hingeht. Das schürt Unsicherheit und Unzufriedenheit. Es gab Neueinstellungen, die ganz klar auf Vitamin B zurückzuführen und der Atmosphäre eher abträglich sind.
Kommunikation
Die Kommunikation im Team läuft gut, die Kommunikation von und zur Geschäftsführung oder Projektleitung funktioniert kaum bis gar nicht, weil die jeweiligen Personen entweder nicht da oder zu tief im Projekt eingebunden sind. Nachrichten bleiben liegen oder werden ignoriert, schwer zu sagen.
Kollegenzusammenhalt
Das Team hält zusammen, es gibt gemeinsame Events und das auch außerhalb der Arbeit. Allerdings gibt es auch kleine Cliquen.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist super umzusetzen, wenn man es drauf anlegt, da niemand nachhält wer wann an was arbeitet. Allerdings wird auch im Urlaub erwartet, dass man erreichbar und einsatzbereit ist.
Vorgesetztenverhalten
Unterirdisch. Wie oben erwähnt, ist die Geschäftsführung abwesend oder beschäftigt, Entscheidungen werden intransparent und schwer nachvollziehbar getroffen und durchgedrückt.
Interessante Aufgaben
Kommt immer auf's Projekt an.
Gleichberechtigung
Es werden einem aufgrund des Geschlechts keine Steine in den Weg gelegt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere sowie langdienende Kolleg*innen werden zum Großteil kaum geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Das Büro ist theoretisch ganz cool, allerdings fehlt es an ausreichend Technik an den vorhandenen Arbeitsplätzen, sodass man sich erstmal alles zusammensuchen muss, bevor es losgeht. Zusätzlich gibt es nicht genügend Rückzugsorte, um in Ruhe arbeiten zu können. Der Co-Working-Space ist zwar sehr weitläufig, dafür auch auch sehr hellhörig. Die beiden Etagen liegen direkt unter dem Dach und werden im Sommer aufgrund fehlender Klimaanlage extrem warm.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Mitarbeiter*innen kümmern sich teilweise im privaten um Umwelt und soziales, von der Firma geht (bis auf den bezogenen grünen Strom) keine Anstrengung aus. Das beginnt bei der Mülltrennung und endet bei der Anschaffung unnötiger Technik.
Gehalt/Sozialleistungen
Das ehemals transparente Gehaltsmodell wurde überarbeitet, allerdings auch nur, weil sich ein Mitarbeiter nicht gut genug vergütet gesehen hat und nun blickt niemand mehr durch, was eigentlich wem gezahlt wird und möglich ist.
Die Gehälter werden nicht fair verteilt, sondern mit Druckmitteln Einzelner aus dem Team durchgesetzt. Neue Kolleg*innen werden eingestellt und versucht mit höherem Gehalt zu halten, während langfristige Mitarbeiter*innen zuschauen müssen.
Sozialleistungen gibt es in geringem Umfang, allerdings muss man auch ein Stück weit selbst Bescheid wissen, was überhaupt möglich/üblich ist. Die Kommunikation mit der BAV-Versicherungsagentur ist grausam.
Image
Das innovative "New Work" Image ist nicht mehr innovativ oder positiv vom Angebot anderer Agenturen/Dienstleister zu unterscheiden. Die im Team vorhandenen Skills werden zu Marketingzwecken aufgepumpt und ausgeschmückt. Das Unternehmen schreibt sich zwar agil auf die Fahne, ist aber weit davon entfernt, wirklich agil zu arbeiten.
Auch das Bild nach außen, dass alle im Team eine Familie sind, hat unter Corona und mangelnder Förderung massiv gelitten.
Karriere/Weiterbildung
Kaum Entwicklungsmöglichkeiten, um Weiterbildung kümmert man sich selbst, je nachdem wie Zeit da ist. Dabei ist es schwierig, Weiterentwicklung und Fortbildung aktiv in den Arbeitsalltag zu integrieren, da im Zweifel die Kund*innenprojekte vorgehen. Weiterbildung wird weder von der GF noch den Projektleiter*innen aktiv gefördert und im Team daher auch nicht mehr genutzt.
Auch der weitere Karriereweg wird eher geschottert als gepflastert, denn Arbeitszeugnisse lassen lange auf sich warten.