Nächster Halt: Abstellgleis!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Vermutlich nur das Gefühl, wenn man dort selbst kündigt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben
Verbesserungsvorschläge
Wie wäre es über einen geordneten Rückzug aus dem Markt nachzudenken?
Arbeitsatmosphäre
Sowohl die strukturell als auch die bauliche Situation ist vollkommen ungenügend.
In Arbeitsmittel, Material und Mitarbeiter wird unzureichend investiert. Ich habe den Eindruck gewonnen es wird oft "auf Verschleiß" gefahren. Eine allgemeine Mutlosigkeit und mehr oder weniger offenes Desinteresse an der Arbeit und am Unternehmen sind durchweg zu spüren. Ein "unternehmerischer Geist" fehlt. Private Einzelinteressen stehen oft ganz unverblümt im Vordergrund - und dies gilt für ALLE Ebenen und Abteilungen.
Die Räumlichkeiten sind ein Spiegelbild dessen - technisch veraltet, hoher Investitionsstau, unzureichend gepflegt (Sauberkeit!). Auch dies gilt ausnahmslos für alle Abteilungen.
Im Sommer steigen die Temperaturen teilweise auf über 35°C. Im Winter herrschen in manchen Abteilungen Temperaturen deutlich unter 10°C.
Dem "schnellen Euro" wird mehr Bedeutung beigemessen, als mittel- und langfristiger Entwicklung.
Die Personalfluktuation ist für ein Unternehmen dieser Größe und Ausrichtung sehr hoch.
Kommunikation
Auch in diesem Bereich herrscht großer Nachholbedarf. Wo eine Unternehmenskultur fehlt, wird man auch lange nach einer Gesprächskultur suchen müssen…
Kommunikation, die nicht ausschließlich der übersteigerten Selbstdarstellung dient, wird in großen Teilen als "lästig" angesehen und findet daher kaum statt.
Kollegenzusammenhalt
Ein wahrer Zusammenhalt entsteht kaum. Stattdessen verfolgen viele Mitarbeiter lieber private Interessen und suchen oft den eigenen Vorteil.
Immer wieder habe ich beobachten wie die machiavellische Idee des "teile und herrsche" von Vorgesetzten angewandt worden ist. Zwietracht und Misstrauen unter Mitarbeitern nützen der Unternehmensleitung scheinbar mehr als kollegialer Zusammenhalt.
Work-Life-Balance
Überstunden sind üblich und werden gerne in Anspruch genommen. Es gibt Möglichkeiten diese mit Freizeit auszugleichen.
Hier ist aber die Eigenverantwortung eines jeden einzelnen Mitarbeiters gefragt. Man ist immer besser beraten selbst mit- und nachzurechnen und seinen Rechten Nachdruck zu verleihen.
Wochenendarbeit ist branchenüblich. Die Messe oder das Event gibt den Takt vor.
Vorgesetztenverhalten
Maximale Unverbindlichkeit scheint hier eine Leitmaxime zu sein. So versuchen sich die Vorgesetzten viele Optionen, Winkelzüge und Vorteile offenzuhalten.
Ihrer unternehmerischen Verantwortung werden sie nur teilweise gerecht. Es fehlt ihnen an Mut, neuen Ideen und daran mit Beständigkeit die Firma dauerhaft zu entwickeln. Die Unternehmensleitung hat auf mich oft den Eindruck gemacht, dass sie weder Willens noch in der Lage sei den Herausforderungen des Marktes angemessene Konzepte entgegenzustellen.
Mangelnde Auseinandersetzung mit Veränderungen und unzureichende Reflexion treffen hier auf ein stark übersteigertes Selbstbild. Daraus entsteht eine fast unerträgliche Mischung mit fatalen Folgen für die Unternehmenskultur und -atmosphäre. Im Arbeitsalltag ist daher der Chauvinismus ein ständiger Begleiter. Besonders gegenüber Frauen verschwimmt die Grenze zum Sexismus zu oft. Dies alles gilt nicht nur im Umgang mit Mitarbeitern, sondern betrifft auch häufig den Umgang mit Kunden und Lieferanten.
Personalführung im zeitgemäßen Sinn findet nicht statt.
Konflikte werden entweder sofort "platt gemacht" oder "tot geschwiegen". Ein offener Diskurs oder Aufarbeitungsprozess findet so gut wie nie statt (siehe Kommunikation).
Interessante Aufgaben
Es sind wenig interessante Aufgabenfelder vorhanden. Die entwicklungsfeindliche Grundstimmung trägt maßgeblich dazu bei, dass sich das auch in Zukunft kaum ändert. Wer gerne weniger eigenverantwortlich arbeitet wird sich hier wohlfühlen.
Gleichberechtigung
Der allgegenwärtige Chauvinismus lässt kaum Raum für Gleichberechtigung.
Auf Grund des hohen Selbstbilds das man hier pflegt werden besonders weibliche Mitarbeiterinnen verstärkt nach optischer "Eignung" eingestellt (siehe Karriere).
Tatsächliche fachliche Eignung spielt eine untergeordnete Rolle. Gefördert werden Opportunismus, Schaumschlägerei und "süß-sein".
Umgang mit älteren Kollegen
Die Altersstruktur ist zwar ausgewogner als vielleicht bei anderen Unternehmen der Branche, aber auf ältere Kollegen wird nicht merklich mehr Rücksicht genommen. Sie werden genau so „verschlissen“ wie die jüngeren. Werden sie nicht mehr gebraucht, werden sie entlassen um sie dann vielleicht später wieder einzustellen, bis zur nächsten Entlassung… usw...
Arbeitsbedingungen
siehe Arbeitsatmosphäre
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Internetseite äußert sich hierzu unter dem Punkt Unternehmen/Managementpolitik wie folgt. Es gäbe Zertifikate für Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit und Umweltschutz. Zukünftige Mitarbeiter und Kunden sollten hier aber ganz genau nachfragen und sich ggf. aktuelle Nachweise zeigen lassen. Es besteht der Verdacht, dass die meisten Zertifikate nicht (mehr) das Papier wert sind auf dem sie stehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird pünktlich bezahlt. Es gibt eine betriebliche Altersvorsorge.
Image
Das Märchen vom "Full-Service-Dienstleister" wird seit langem treu gepflegt.
Karriere/Weiterbildung
Große Karrieren sind in Unternehmen dieser Größe allgemein recht selten.
Weiterbildung wird hier mehrheitlich als "überflüssig" und kostenintensive "Verschwendung" betrachtet. Sie findet daher kaum statt.
Einarbeitungskonzepte für neue Mitarbeiter sind faktisch unbekannt.
In der Unternehmensgeschichte gibt es einige Fälle in denen man es durch Opportunismus, Heuchelei und Intrige - trotz geringer Ausgangsqualifikation - erstaunlich weit geschafft hat.
Gefälliges Verhalten wird belohnt, konstruktive Kritik ist nicht gerne gesehen.