Super Kollegen, miese Struktur und Technologie
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen. Die Versorgung mit Kaffee und Tee. Die Arbeitsmittel (PCs, Tische, Stühle). Die Firmenevents.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlende Offenheit für neue Technologien. Keine Fortbildungsmaßnahmen. Schlechte Unternehmensführung.
Verbesserungsvorschläge
Wenn Leute eingestellt werden, die die Firma umkrempeln sollen oder wollen, dann sollte man die Vorschläge derer auch annehmen / umsetzen und diese Personen nicht wieder entlassen oder raus"ekeln".
Eine feste Sprintplanung, die nicht ständig revidiert wird, ist nötig. Es fehlen kurzfristig erreichbare Ziele, die das Erfolgsgefühl steigern.
Anreize für Mitarbeiter müssen eingeführt werden: Fortbildungen, Übernahme von Verantwortung oder Karrieremöglichkeiten.
Arbeitet an den negativen Punkten. Viele KollegInnen sind heißhungrig, erhalten aber kein Vertrauen oder passende Aufgaben.
Nehmt die Sorgen und Anregungen der ArbeitnehmerInnen an. Sie haben recht! Es ist zum wohle der Firma. Das heißt jedoch, dass man Kritik annehmen muss.
Hört auf über ehemalige oder abwesende Arbeitnehmer her zu ziehen. Die Kollegen untereinander erzählen sich beinahe alles!
Arbeitsatmosphäre
Es gibt Kaffe und Tee. Die Ausstattung ist gut. Lob kommt von den Teamleitern.
Kommunikation
Man bekommt viel hinten herum mit. Offiziell erfährt man fast gar nichts oder viel zu spät. Kollegen kündigen: Es wird ihnen auferlegt stillschweigen zu bewahren. Man erfährt es oft erst am Tag des Abschieds. Es ist auch schon vorgekommen, dass die Kollegen gleich gehen mussten und nur noch ihre Sachen abholen kamen.
Wenn man kündigt ist man oben eh durch: man sei illoyal, ist eh ersetzbar oder hat zu viel komisches Zeug gemacht. Erfährt man aber nicht direkt, sondern nur über diverse Kollegen.
Die Firma zieht um: man erfährt dass sie umzieht. Nicht einmal die Dienstältesten wurden nach ihrer Meinung gefragt. Und mit einigen von ihnen steht und fällt das Unternehmen.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind super und mit allen "ArbeiterInnen" kann man sich gut verstehen.
Work-Life-Balance
Es gilt die für Berlin übliche 40-Stunden-Woche. Die achtstündige Kernarbeitszeit wurde von den Mitarbeitern erfolgreich boykottiert.
Dank Vertrauensgleitzeit kann sich die Arbeitszeit individuell aufgeteilt werden.
Aufgrund des Umzugs expandierte die Anfahrtszeit für viele enorm. Dicken Punkteabzug gibt es deshalb für fehlende und abgelehnte Home-Office-Möglichkeiten für Mitarbeiter ohne Notwendigkeit zur Anwesenheit.
Vorgesetztenverhalten
Die Abteilungsleiter und Teamchefs sind super. Oft fehlt zwar die Erfahrung als Führungskraft, aber es wird sich Mühe gegeben. Es herrscht ein super Klima (siehe Kollegenzusammenhalt).
Weiter oben sieht es katastrophal aus. Entwicklungsentscheidungen ändern sich wöchentlich. Gerne auch komplett entgegen gesetzt. Gut, dass in der Entwicklung ein Versionierungssystem genutzt wird. Man sollte Änderungen nicht löschen. Sie werden in wenigen Wochen wieder gebraucht.
Wichtiges Bugfixing wird als unwichtige "Putzfrauenarbeit" betitelt. Die betroffenen Entwickler waren sichtlich "not amused" über diese Aussage.
Gespür im Umgang mit den Arbeitnehmern fehlt definitiv.
Interessante Aufgaben
Es gibt nicht viele neue Aufgaben. Innovation oder neue Technologien sucht man vergeblich.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist gefühlt gegeben. Frauen und Männer werden gleichermaßen geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Die Rechner sind in ausgezeichnetem Zustand. Die Internetanbindung ist mittlerweile besser.
Die Büros lassen viele Wünsche offen. Das neue Großraumbüro sieht sehr zusammengeschustert aus - was es auch ist. Die BSR-Anlage schräg gegenüber wirkt sich ab und an ebenfalls negativ auf den Raumduft aus.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es hing mal ein altes Ökostrom-Zertifikat. Mülltrennung gibt es nicht. Milch, Tee, Kaffee und Zucker sind die üblichen Supermarkt-Artikel.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt kam stets pünktlich.
Dieses liegt im unteren branchenüblichen Schnitt der Region Berlin. Für das Thema Security könnten die Gehälter höher sein.
Image
Die Meinung der Kollegen über die Firma ist durchweg nicht gut.
Es gibt wenige begeisterte Kollegen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen kann man sich hier abschminken.
Bücher werden zwar gestellt, aber Zeit zum Lesen derer wird nicht eingeräumt. Um jede Stunde Konferenzteilnahme muss man kämpfen. Da müssen sich Kollegen Karten dafür teilen. Absolutes No-go.
Fortbildungskurse kann man ansprechen, bekommt sie jedoch nicht. Es gab jedoch einen Fall, wo der Kollege den Kurs bekommen hätte; er hätte sich jedoch einige Jahre an die Firma vertraglich binden müssen. Ein Jahr wäre vielleicht noch okay, aber alles darüber nicht.
Zeit für Internetrecherche wird jedoch genüge eingeräumt.