Das zweischneidige Schwert...
Gut am Arbeitgeber finde ich
- interessante, vielfältige Aufgaben
- gute Entlohnung aber nur im Vierschichtmodell
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- das Vierschichtmodell
- keine Möglichkeiten für externe Weiterbildung
- Werk Edelstal als ständiges Versuchskaninchen für Pilotprojekte
Verbesserungsvorschläge
- die Mitarbeiter mehr wertschätzen, sie fördern und weiterentwickeln; Spitzenleistungen mit Prämien in Form von Geld ausreichend anerkennen
- das Vierschichtmodell endlich abschaffen und eine andere Lösung finden
- Mitarbeiter ernst nehmen, ihnen zuhören, mit Respekt und Verständnis entgegenkommen
- Einsparungen in den falschen Bereichen stoppen
- wegkommen von der Hau-Ruck-Mentalität
Arbeitsatmosphäre
Ständig Stress und Druck von den Vorgesetzten. Es kommt auf die Stückzahl an. Sehr oft kommt es vor, dass jemand gereizt oder unzufrieden ist. Wie es einem selbst dabei geht, ob man sich selbst kaputt arbeitet oder nicht, ist insoweit irrelevant, solange man abliefert.
Kommunikation
Wichtige Informationen erhält man fast immer zu spät oder gar nicht. Will man wichtige Informationen erfahren, dann am besten beim Raucherplatz, denn dort herrscht der beste Informationsfluss.
Vorgesetze wissen oft Monate lang über bevorstehende Projekte Bescheid, versäumen aber die Kommunikation zu den Mitarbeitern, da sie ständig von einem Meeting zum nächsten sausen und selbst mehr als hundert Prozent ausgelastet sind. Am Tag einer Projektumsetzung muss alles schnell über die Bühne laufen, ganz gleich, ob und welche Mittel man zur Umsetzung zur Verfügung hat. Gibt es irgendwelche Probleme, dann kümmert man sich am besten selbst darum, denn wirklich Hilfe bekommt man nicht wirklich.
Der offene Dialog wird nur selten vorgelebt. Viele Kollegen trauen sich einfach nicht ihre Meinung kund zu tun, denn das könnte ja Konsequenzen nach sich ziehen.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist sehr schicht- und abteilungsabhängig. Die eine Abteilung arbeitet wirklich toll zusammen, wohingegen andere Abteilungen zwischen den Schichten regelrecht gegeneinander arbeiten.
Work-Life-Balance
Der Arbeitsgeber rühmt sich selbst, ein familienfreundlicher Arbeitsgeber zu sein, dem das Thema Work-Life-Balance sehr am Herzen liegt. Im Vierschichtmodell sieht das aber ganz anders aus. Freuen Sie sich selbst auf nur ein freies Wochenende im Monat und 7 Tage am Stück durcharbeiten. Falls Kollegen krank werden und damit eine Unterbesetzung in der Schicht entsteht, dann ist es natürlich selbstverständlich, dass Sie auch 8 bis 12 Tage am Stück durcharbeiten. Manchmal 8 Stunden, manchmal 10 Stunden, manchmal sogar 12 Stunden - je nachdem, wie viel Arbeit aufkommt oder ansteht, ganz gleich ob geplant oder ungeplant. Wen kümmert das schon, ob Sie sich kaputt arbeiten oder nicht.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte kommunizieren zu spät oder gar nicht. Der offene Dialog und das Ansprechen von Problemen geschieht viel zu selten oder gar nicht.
Konflikte werden manchmal unter vier Augen ausgetragen, manchmal aber auch vor der ganzen Abteilung, sodass man sich bloßgestellt fühlt.
Entscheidungen sind oft nicht nachvollziehbar und viel zu selten werden die Mitarbeiter nach ihrer Meinung befragt oder mit in den Entscheidungsprozess miteinbezogen.
Interessante Aufgaben
Sehr abteilungsabhängig: Das variiert von ein und dem selben Arbeitsschritt bis hin zu vielfältigen Aufgaben, je nachdem, ob und in welcher Abteilung man angestellt ist.
Die Ausgestaltung des eigenen Aufgabengebietes beschränkt sich auf die Vorgaben des Vorgesetzten. Man hat nicht wirklich selbst Einfluss darauf; auch die Arbeitsbelastung ist sehr oft nicht gerecht aufgeteilt.
Gleichberechtigung
Der Arbeitgeber bemüht sich, Frauen die gleiche Chance wie Männern zu geben.
Umgang mit älteren Kollegen
Mit älteren Kollegen wird gut und verständnisvoll umgegangen.
Arbeitsbedingungen
Im Sommer kommt Freude auf, wenn man in der Halle mit gefühlt 40 Grad Celsius arbeiten muss. Toll, oder?
Gehalt/Sozialleistungen
Die Entlohnung für Mitarbeiter, die nicht Teil des Management-Teams sind oder zu den Vorgesetzten zählen, ist nur gut, wenn man im Vierschichtmodell arbeitet.
Image
Viel Positives über den Ruf des Unternehmens vernimmt man als Person, die hinter den Kulissen steht, nicht wirklich.
Das Unternehmen denkt, es sei ein familienfreundlicher Arbeitsgeber mit dem Bestreben, einer von Österreichs Top-Arbeitgebern zu werden. Der Weg dahin gestaltet sich aber steiniger, als vielleicht zuerst gedacht. Stichwort: Vierschichtmodell
Karriere/Weiterbildung
Das Unternehmen und Ihre Vorgesetzten sind nicht daran interessiert, Mitarbeiter aus Edelstal, egal ob mit oder ohne Spitzenleistungen, weiterzubilden oder zu fördern, denn das kostet viel Geld und Geld will man lieber sparen, anstatt es in das Wachstum bzw. den Wissenserwerb der Mitarbeiter zu investieren.
Vom angepriesenen, jährlichen Stipendium sehen die Kollegen aus Edelstal eher wenig bis gar nichts - meistens schauen sie dabei durch die Finger; eher werden Mitarbeiter aus Wien gefördert.
In den Stellenausschreibungen wird das Sätzchen "vom Unternehmen gestütze Weiterbildungsmöglichkeiten" ganz unten klein abgedruckt, jedoch spürt man kaum etwas davon.
Denken Sie als einfacher Angestellter erst gar nicht an den Aufstieg in eine höhere Position. Stellen Sie sich lieber vor, Sie seien eine Raupe, die krampfhaft davon abgehalten wird, sich in einen Schmetterling zu verwandeln. Noch Fragen?