Ein Arbeitgeber im Kampf um positives Außenbild
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Verantwortungsbereichs ist überdurchschnittlich hoch. Jeder, der sich über Inseldenken oder Fehlverhalten des obersten Managements beklagt, kann selbst einen großen Beitrag dazu leisten, die Situation zu verbessern. Ja der Fisch stinkt vom Kopf. Und ja, die Absenz der Geschäftleitung begünstigt das "Wir"-Gefühl nicht. Wenn sich jede Führungskraft der ersten und zweiten Ebene ihrer Möglichkeiten und jeder Mitarbeiter seiner Möglichkeiten bedient, dann kann sehr vieles kompensiert und verbessert werden. Und zu guter Letzt sollte sich jeder bei Croma bewusst sein, dass er selbst die Wahl getroffen hat, hier zu arbeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bei einigen Schlüsselpositionen wurde sicher nicht die beste Personalauswahl getroffen. Dadurch gerät die Fahrt auf dem Weg zu einem Global Leader ins Stocken. Mehr Zeit und mehr Professionalität beim Recruitment sind gut investierte Ressourcen. Vor allem Fehler in der Besetzung von Führungspositionen kommen dem Unternehmen teuer zu stehen. Hier bei Gehalt oder Führungserfahrung zu sparen oder einfach auf die längstdienenden, lautesten oder ehrgeizigsten Experten im Unternehmen zurückzugreifen ist selten eine gute Strategie.
Verbesserungsvorschläge
Der Firmengründer betreibt sehr positiv und bewundernswert, trotz schon vor längerer Zeit überschrittenen Pensionsantrittsalters, management by wandering around. D.h. er ist in der Firma für die Belegschaft sichtbar und wechselt mit jedem auch das eine oder andere Wort. Operativ wird das Unternehmen von seinen beiden Söhnen geleitet. Die Volksnähe des Vaters haben sie nicht übernommen. Das neue Gebäude zeigt auch physisch die elfenbeinturmartige Abgrenzung der Geschäftsleitung zu den eigenen Mitarbeitern. Ganz oben die Firmenleitung und darunter in besagten, arbeitsverhindernden und ständig ablenkenden Großräumen die Mitarbeiter. Allerdings ist es das gute Recht der Eigentümerfamilie, ihren eigenen Führungsstil und die Arbeitsumgebung ihrer Mitarbeiter zu definieren. Es könnten seitens junger Geschäftleitung aber ganz einfache Schritte gesetzt werden, um einen positiven Top-Down-Effekt hinsichtlich Gemeinschaftsgefühl zu erreichen. Mehr Sichtbarkeit, mehr Nähe. Sprecht eure Mitarbeiter an, einmal pro Monat nur. Interessiert euch für sie. Es muss nicht jedes Mal davon die Rede sein, dass wir hier sind, um Gewinne zu erwirtschaften. Das weiß jeder Mitarbeiter. Kurze Wertschätzung durch ein paar Worte ist viel sinnstiftender.
Kommunikation
Das Unternehmen befindet sich in Privatbesitz. Aber es handelt sich allein um mehr als 250 Mitarbeiter in Österreich. Da ist die Kommunikation durchaus eine Herausforderung. Die für die tägliche Arbeit wichtige Information ist entweder durch den Mitarbeiter selbst einzuholen oder wird - wenn er Glück hat - über die direkte Führungskraft weitergegeben.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros. Die ständige Kommunikationsmöglichkeit und das komplette Fehlen von Wänden und Türen wird zum Effizienzkiller.
Gehalt/Sozialleistungen
Gemessen an Durchschnittsgehältern im Handel und Gewerbe sicher im guten Mittelfeld. Im Pharma-Branchenvergleich aber verbesserungswürdig.
Image
Das Unternehmen ist besser als sein Ruf.
Karriere/Weiterbildung
Für Interessierte gibt es immer die Möglichkeit nach Fortbildung. Die Fortbildung muss verständlicherweise dem Unternehmen auch einen Vorteil einbringen.