Ein Mix aus kollektiver Überforderung und Frustration, mit schlechter Bezahlung als bitteren Beigeschmack.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt von einer hohen Fluktuationsrate, angestautem Frust und massiver Überforderung.
Kommunikation
Stark verbesserungsbedürftig. Der Austausch mit Vorgesetzten erfolgt selten persönlich und falls doch, geht es fast ausschließlich um Verfehlungen des jeweiligen Mitarbeiters.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist in erster Linie davon abhängig, welchem Team man zugeordnet wird und wie lange man dem Unternehmen bereits angehört. Gruppenbildung steht an der Tagesordnung; wer es selbstständig nicht schafft, Anschluss zu finden, bleibt Einzelkämpfer. Für jedermann gut hörbare Lästerattacken gegen abwesende MitarbeiterInnen kamen ebenfalls vor.
Work-Life-Balance
Absolute Katastrophe. Vermeintliche Benefits wie Gleitzeit sind in der Praxis bedeutungslos, da +50-Stunden-Wochen zur Normalität gehören. Der Grat zwischen einer "Herausforderung" und Ausbeutung ist jedenfalls sehr schmal.
Vorgesetztenverhalten
Man hat nicht den Eindruck, dass den Vorgesetzten etwas am Wohl der MitarbeiterInnen liegt. Es erscheint einfacher, eine Nummer im System zu ersetzen, als das gesamte System zu hinterfragen. Für fachbezogene Fragen stehen sie hingegen jederzeit zur Verfügung.
Interessante Aufgaben
Das Aufgabengebiet ist umfangreich, jedoch uninteressant. Ein Großteil der Aufgaben besteht aus Eingabearbeiten, für die wenig bis kein Hintergrundwissen benötigt wird. Direkt von Vorteil, da A) keine Zeit für Recherche vorhanden ist und B) aufgrund des hohen Personalumschlags ohnehin viel Wissen verloren gegangen ist. Learning by Doing in Reinform.
Umgang mit älteren Kollegen
Der überwiegende Teil der Belegschaft setzt sich aus SchulabgängerInnen und Personen zusammen, die erst wenige Jahre Berufserfahrung vorweisen können. Mit den wenigen älteren KollegInnen herrscht ein freundlicher Umgang.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind modern und offen, was zwangsläufig auch zu einer gewissen Lärmbelastung führt. Interne Prozesse sind teilweise schleierhaft, es mangelt an klarer Struktur, Organisation.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Sozialleistungen können die Abstriche, die man beim Gehalt eingehen muss, nicht kompensieren. Die Entlohnung steht in keiner Relation zu der psychischen Belastung, dem Dauerstress und der geforderten Arbeitsleistung.
Image
Nach außen hin höchst seriös und professionell. Wer den internen Ablauf kennenlernen durfte, weiß jedoch, dass der Schein mehr als trügt.