RVL Bewertung (neutral) - bitte kein Feedback seitens Hofer als Kommentar (das hatte ich genug ;-))
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es wird an einem Image-Wechsel und der Arbeitgebermarke gearbeitet. In ein paar Jahren ist HOFER da wo andere Konzerne jetzt bereits sind.
Verbesserungsvorschläge
Arbeitsbedingungen werden dauerhaft sicher besser - wenn diese Art der Rezension dazu beiträgt umso besser. Workload gehört deutlich minimiert (ich bin mir nichtmals sicher ob das Arbeitspensum rechtlich ganz einwandfrei ist), Gehaltssprünge gehören abgeschafft. Auf Dauer sind Arbeitnehmer sicher zufriedener ohne stetige Bereitschaft mit All-In Vertrag und einem niedrigeren Grundlohn und social benefits. Zumal ohnehin niemand 65h die Woche durchgehend produktiv sein kann (und die RVLs oft eh nur vor Ort sind weil sie es halt gerade müssen).
Andere Unternehmen machen es vor - weniger Stunden, vll auch weniger Gehalt, dafür mehr Zufriedenheit. Hofer bekommt das schon irgendwann mal hin.
Arbeitsatmosphäre
Im Traineeprogramm von Hofer sind 65 Stunden pro Woche Standard, ohne Anfahrtszeiten. In Filialen Bananenkisten schlichten um 6:00 in der Früh, das gehört dazu. Wer dafür studiert hat, absolut ok. Ansonsten - nicht empfehlenswert.
Kommunikation
Wird versucht groß zu schreiben, findet de facto auch mal dürftig statt. Ewiges Sie-Wort mit Angestellten ist heutzutage antiquiert.
Kollegenzusammenhalt
War i.O., es will dennoch jeder alleine weiterkommen. Ansagen wie 'in Wahrheit gute Mine zum bösen Spiel' wurden gehört bei 4-Augen-Gesprächen. Ansonsten nach außen hin, ok. Es existieren wohl auch private Freundschaften.
Work-Life-Balance
Keine - Gehalt ist mittlerweile auch eher schlechter gestellt als vor Jahren. Konkurrenz zahlt gleich.
Vorgesetztenverhalten
Feedback wird groß geschrieben - LVK sind prinzipiell nette Leute (privat). Ist man zu nett, ist man zu friedliebend, ist man zu streng - zu ernst um Personal zu führen. Manche Kollegen haben anscheinend Angst oder zu viel Respekt vor den Vorgesetzten. Verstehe ich nicht, aber als RVL sucht man ja frische Studienabgänger die evtl. auch froh sind, so 'viel' zu verdienen und deshalb evtl. so viel Respekt haben. Ansonsten ist die neue, alte (war Karenz) Geschäftsführung unsympathisch... ist allerdings rein subjektiv! Die Karenzvertretung war mir deutlich sympathischer bzw. sogar außerordentlich nett.
Interessante Aufgaben
Wiederholende Tätigkeiten eines RVL (Regionalverkaufsleiter) im Einzelhandel. Wenig Spielraum um eigene Prozesse vorzuschlagen, was teilweise auch nicht erwünscht ist (auch wenn man es in Gesprächen anders kommuniziert).
Gleichberechtigung
Mehr Frauen als Männer - auf allen Ebenen. Das ist ok so. Wobei man einen ausgewogenen Geschlechteranteil als Ziel haben sollte.
Schwarze oder Personen mit Asylhintergrund konnte ich auf dieser Ebene nicht ausfindig machen. Ein internationales Umfeld sieht anders aus.
Umgang mit älteren Kollegen
i.O., Umgang von älteren Kollegen mit jüngeren ist ein anderes Thema.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
4000km pro Monat mit dem Auto können es schon mal sein. Teils gezwungenes samstägliches Essen in der Landeshauptstadt obwohl man 45min entfernt in einer Filiale ist öfters der Fall (da das anscheinend samstags erwünscht ist oder immer so gemacht wird). Nachhaltigkeit sieht heutzutage einfach anders aus. Konzepte für Filialen selbst sind dafür echt ok.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist ok. Die Allerwenigsten kommen in die Endstufe des Gehalts (da sehr teuer).
Essensvergütungen oder andere Benefits sind nicht vorhanden. Auto und iPhone (das Grundmodell) sind als Arbeitsmittel mittlerweile Standard (siehe Konkurrenz oder generell Vertriebswesen).
Image
Es wirkt als würde teils falsches Employer Branding betrieben. Wundert andererseits nicht, wenn das aus einer Zentrale von Leuten passiert die eventuell noch nie vor Ort waren. Hofer selbst ist ok, ich gehe dort auch einkaufen. Als Arbeitgeber sollte es wohl überlegt sein... muss halt jeder selbst wissen. Für Akademiker die aufgrund Ihrer Studienauswahl auch anderswo leicht Arbeit finden - eher nichts.
Karriere/Weiterbildung
Anscheinend ist man in den letzten Jahren zur Erkenntnis gelangt, dass man nicht jeden aufsteigen lassen kann. Deswegen wird mittlerweile vorsichtig nachbesetzt - Durchschnittsarbeitsdauer eines RVL vor Ort werden ca. 3 Jahre sein. Weiterbildung in Form von Akademie ok. Prinzipiell aber nur ein Posten für 3 Jahre und dann wird sich umorientiert (da der Mitarbeiter ansonsten zu teuer wird).