Steuerberatung bei KPMG
Gut am Arbeitgeber finde ich
Internationalität, einfacher Berufseinstieg, toller Datenbankzugriff, Teamarbeit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wort-Life-Balance, Arbeitsatmosphäre, Entlohnung
Ich habe mich sehr schnell bei KPMG unwohl gefühlt, habe aber ziemlich lange gebraucht um zu merken, dass vielen im Team ebenso unzufrieden waren und die massiven Probleme, die ich im Arbeitsalltag hatte, ausschließlich unternehmensbedingt waren. Letztlich war es erstaunlich festzustellen, dass alle anderen auf dem selben Karrierelevel die exakt gleich Probleme hatten, was mich dann auch zur Kündigung veranlasst hat.
Kurzum finde ich die Arbeitgeberqualitäten von KPMG miserabel, was mir erst im Vergleich zu meinem neuen Arbeitgeber richtig bewusst wurde.
Verbesserungsvorschläge
keine unwichtigen Anrufe und E-Mails ab 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen, bessere Mitarbeiterführung (Arbeitsaufgaben besser verteilen, geäußerte Probleme ernst nehmen...)
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre leidet sehr unter der dauernden Überlastung der Mitarbeiter*innen und die Verrechenbarkeit, welche durch die gestellten Aufgaben kaum zu erreichen ist, tut ihr übriges.
Kommunikation
Viele Informationen wurden bewusst zurückgehalten.
Work-Life-Balance
Die "flexiblen Arbeitszeiten" stellten sich in Realität als Gleitzeit mit 10 Stunden Kernzeit und vielen Überstunden dar. Es war zwar nie ein Problem wegen privater Verpflichtungen frei zu nehmen, allerdings waren Sonn- und Feiertage, sowie Urlaube nicht zwingend arbeitsfrei. Was auch nicht verwundert, da eine schlechte Work-Life-Balance als Maßstab guter Arbeit gesehen wurde.
Zudem wurde auch kein Versuch ausgelassen um die erfasste Arbeitszeit zu verringern und Arbeitsaufgaben in die Freizeit zu verschieben.
Vorgesetztenverhalten
Nie Verfügbar, keine Rückmeldung (Feedback gab es sowieso nicht), teils nahezu intrigant ...
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich gab es schon interessante Aufgaben, die aber gelegentlich neben vielen Verwaltungsaufgaben untergegangen sind. Durch die mitunter hohe Spezialisierung ist man auch mit vielen repetitiven Aufgaben konfrontiert.
Gleichberechtigung
Habe bei KPMG viel politisch inkorrektes gehört ("schwul" wurde zB als negativ konnotiertes Adjektiv verwendet). Frauen scheinen aber die selben Aufstiegschancen zu haben.
Arbeitsbedingungen
Die technisches Ausstattung und der Datenbankzugriff sind toll.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist vor allem Anfangs nicht berauschend. Die Benefits fand ich persönlich nutzlos.
Image
Den Big4 eilt zwar ein guter Ruf voraus, persönlich habe ich aber auch bezüglich des eigenen Teams viel negatives gehört (E-Mails werden nicht oder spät beantwortet, unverständliche Informationen...).
Karriere/Weiterbildung
Von der "steilen Lernkurve" habe ich leider nicht viel gemerkt und die internen Fortbildungen entfand ich persönlich nur als bedingt nützlich.
Durch die Teils hohe Spezialisierung ist man bei der Steuerberaterprüfung benachteiligt und kann nur schwer zu einem Job abseits der Big4 wechseln.