Hände weg!
Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsvorschläge sind eine Anmaßung! Als gewöhnlicher Mitarbeiter kann man der allwissenden Prominenz keine Vorschläge machen! Allmählich sollte sich die Führungsetage Gedanken darüber manchen, dass sich die Mitarbeiter nicht endlos ausnützen lassen! Sonst heißt es: Gute Nacht, Wagons Lits!
Arbeitsatmosphäre
Das Betriebsklima ist bedrückend. Alle laufen grantig und mit finsterer Miene herum. Selten hört man jemand lachen oder scherzen. Es ist nur noch Frust!
Kommunikation
Jeder Mitarbeiter kann zu jedem Vorgesetzten im Büro gehen und Wünsche äußern, Verbesserungsvorschläge machen, sich über Kollegen oder sonstiges beschweren. Es wird sich aber NICHTS ändern. Schade um die Zeit.
Kollegenzusammenhalt
Gibt es quasi gar nicht mehr. Jeder schaut nur auf sich selbst, einer beschwert sich über den anderen. Kollegialität und Teamwork sind Fremdworte.
Work-Life-Balance
Wer keine Familie und keine Freunde hat, am Wochenende keine Parties braucht und in seinem Leben auch sonst nichts vorhat, der ist hier genau richtig!
Vorgesetztenverhalten
Alle Büromitarbeiter sind Vorgesetzte, es gibt schon viel zu viele, die sich wichtig machen und keine Leistung bringen. Das Geld bringen die fahrenden Mitarbeiter, aber die werden mit Füßen getreten.
Am Zug gibt es kein effektives Arbeiten, weil man nicht einmal die notwendigsten Informationen wie Verspätung, Umleitung, Wagenausreihung,.. bekommt. Die firmeneigene Hotline ist nicht erreichbar. Man wird völlig im Stich gelassen!
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind vielfältig. Beim fahrenden Personal gibt es 2 Arten von Mitarbeitern:
Die HOUSEKEEPER sind für die Vorbereitung der Liege- und Schlafwagen zuständig, für die Reinigung am Zug, für Frühstückservice, Essen- und Getränkeverkauf, Bettenumbau und für die Sicherung der Autos und Motorräder bei der Autoverladung etc. Sie haben in der Nacht Ruhepausen (z. B. von 23 - 6 Uhr), allerdings ist für die Pause oft kein Ruheabteil vorhanden.
Die ZUGFÜHRER machen Fahrkartenkontrolle, Fahrkartenverkauf, Zug abfertigen, Bremsprobe und Bremsberechnung, Zug rangieren und kuppeln, Hochspannung (15.000 Volt) einschalten, Frühstückservice, Formulare ausfüllen, in Notfällen Polizei oder Rettung verständigen, Autoverladung koordinieren, Mängel am Zug weiterleiten, Abrechnungspapiere für das gesamte Zugteam kontrollieren und eintragen, Anschlußzüge für Reisende ausfindig machen, mit der Zentrale im Schienenverkehr kommunizieren, Verspätungen melden, Durchsagen am Zug machen, Beschwerden der Fahrgäste anhören, usw.
Gleichberechtigung
Bei der Arbeitseinteilung werden alle gleich behandelt, egal ob groß oder klein, jung oder alt, Mann oder Frau.
Umgang mit älteren Kollegen
siehe oben "Gleichberechtigung"
Arbeitsbedingungen
10 kg Arbeitsmaterial durch die halbe EU mitschleppen, unbezahlte stundenlange Pausen nachts am Bahnhof, winziges Dienstabteil, keine Ruhemöglichkeit (außer man rechnet das Sitzen auf einem Klappsessel als Entspannung an), ständig hoher Lärmpegel, psychische Belastung durch die Nachtarbeit
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt besteht aus einem relativ niedrigen Grundlohn und etlichen Zuschlägen. Unser Betriebsrat verhindert bis jetzt erfolgreich, dass wir das bessere System bekommen mit mehr Grundlohn und weniger Zulagen. Mehr Grundlohn würde sich auf die Pension, das Urlaubs- und Weihnachtsgeld, das Krankenstandgeld auswirken.
Image
es sinkt und sinkt
Karriere/Weiterbildung
Ein Housekeeper kann sich zum Zugführer hocharbeiten, ein Zugführer zum Büromitarbeiter - obwohl da lieber neue genommen werden, die von der Praxis keine Ahnung haben - und man kann "Trainer" werden, das heißt, die Arbeit der Kollegen kontrollieren und neue Mitarbeiter einschulen.