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niceshops 
GmbH
Bewertung

Top
Company
2024

Nice ist es - mit Luft nach oben.

3,7
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Niceshops GmbH in Feldbach gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Flexible Zeiteinteilung, eigenständiges Arbeiten, nette Kollegen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Mangelhaftes Management/Management-Skills, im Besonderen die Unerfahrenheit der Manager (häufig sehr junge Leute - nicht selten Mitte 20).
Mangelnde bis nicht vorhandene Fokussierung auf Ziele - man macht/versucht fast alles nur der Umsätze wegen um nach außen gut dazustehen - zu vieles mMn. Sie verheddern sich mangels Know-How im jeweiligen Bereich und glauben, die Digitalisierung/der Onlinehandel ist ein Heilsbringer ob der großen Reichweite des Internets, der strukturelle Probleme überdeckt.
Oftmals hatte ich den Eindruck, man probiert einfach alles aus, hopp oder drop und hofft, dass wieder ein neuer Shop entsprechend performt, wie das in der Tat auch der eine oder andere tat. (aber eben zahlreiche auch nicht taten)
Die mangende Selbstkritikfähigkeit vieler Verantwortungsträger/Manager - verbunden mit "sich-nichts-sagen-lassen-wollen". Manchmal gipfelte diese Besserwisserei fast schon in eine Form von Arroganz. Auch wenn Führungskräfte im Nachhinein betrachtet falsch lagen, wird das als "richtig" verkauft und gute Mine zum bösen Spiel gemacht. Man dreht und wendet alles, bis es für sich selbst passt. (Stichwort: Politische Korrektheit, Verschlossenheit)

Verbesserungsvorschläge

Durch das sehr differenziertes Feedback ist klar, wo es an Verbesserungen bedarf:
#) Externe Leute holen, die die Branche "Handel" bzw. das Marketing auch beherrschen - Produkte ins Internet einstellen und mit ein paar Adwords oder Facebook-Werbeinserate zu bewerben ist in manchen Handelsbereichen offenbar ausreichend, in manchen aber zu wenig. Misslungene Projekte in der Vergangenheit scheinen u.a. darauf hinzudeuten.
#) Die Qualifizierung der Mitarbeiter anheben, vor allem auch qualifizierte, leistungsorientierte Mitarbeiter einstellen, diesen eine Perspektive bieten (Karriere, pers. Entwicklung, Gehalt) - weg vom Gedanken des Runternivellierens hin zu einer echten Leistungsorientierung mit entsprechender finanz. Entschädigung der Personen.
#) Unternehmensprozesse straffen - durch das nicht selten unorganisierte Arbeiten und die widersprüchlichen Anweisungen entsteht viel Ineffizienz, Leerläufe sowie sinnlose Tätigkeiten werden durchgeführt.
#) Qualifizierte Manager in den einzelnen Teilbereichen (Lager/Logistik/Vertrieb/Marketing/Einkauf) anstellen, die von externen Unternehmen kommen (jahrelange Erfahrung besitzen!) und dieses objektivierbar nach Kennzahlen o.ä. lenken.

Arbeitsatmosphäre

Fairness war anfangs gut bis sehr gut, hat aber, wie auch das Vertrauen über die vielen Jahre gelitten, da Zusagen oftmals nicht eingehalten worden sind - irgendwelche Superlative kommuniziert worden sind, die einfach realitätsfremd gewesen sind. Das Unternehmen wuchs stark, die angenehme private/familiäre Arbeitsweise hat dadurch nachgelassen. (bei über 200 Leuten mittlerweile auch schwer umsetzbar)
Man ist im Unternehmen per du, hat sich gerne und lacht viel miteinander. Das ist lobenswert.
Anerkennung/Lob bzw. zusätzliche finanzielle Zuwendungen für die geleistete Arbeit gibt es praktisch keine, ebenso wenig persönliche Anerkennung für besondere Leistungen der Mitarbeiter.
Arbeit soll Spaß machen - das ist das Motto hier.
Die Arbeitsatmosphäre zwischen Kollegen ist absolut ok und angenehm, wenngleich es doch mit einigen sog. "Managern" Probleme gab, ob kontroverserer Ansichten bei Projekten, bei Maßnahmen sowie deren Umsetzung.

Kommunikation

Umsatzzahlen werden über Flatscreen-Bildschirme für jedermann sichtbar am Arbeitsplatz eingeblendet und dementsprechend kommuniziert. Zur Motivation der Mitarbeiter, wie es hieß. Sonstige Zahlen (z.B. Gewinne) werden nicht kommuniziert.
Superlative aller möglichen Art und Weisen (meist Umsätze und deren Zuwächse) werden gerne & häufig vom Management "ventiliert", die z.T. schon fernab einer nüchternen (realen) Betrachtung gewesen sind und sich leider nicht bestätigten.

Kollegenzusammenhalt

Durchwegs ist der Kollegenzusammenhalt lobenswert und sehr gut.

Work-Life-Balance

Work-Life-Balance ist sehr gut bis spitze. Flexible Arbeitszeiten (Gleitzeit), Arbeit konstant von Mo-Fr (keine Wochenenden, kaum Überstunden usw.).
Da viel Arbeit online/vor dem PC stattfindet, kann man im Grunde immer und flexibel arbeiten - auch HomeOffice ist möglich in manchen Bereichen.
Urlaube können praktisch immer genommen werden, wenn man möchte. Kurzfristiges weggehen während der Arbeit (wenn etwas dringendes zu erledigen ist) ist kein Problem in der Regel.

Vorgesetztenverhalten

Entscheidungen waren meist nachvollziehbar, manchmal unlogisch, selten undurchdacht und gelegentlich rein emotional getroffen.
Klare Ziele fehlen oft - man "begnügt sich mit Überschriften".
Dienstanweisungen werden höflich/amikal gemacht und man hat auch meist ausreichend Zeit, diese umzusetzen - es kommt in der Regel kein Zeitstress auf, wenngleich Überschriften als Anweisungen kommunizier wurden.
Führungskompetenz & -struktur fehlt leider zahlreichen Managern - bei einem Ø-Alter dieser Mitte 20 auch nicht überraschend.
Ein wesentliches Problem: man hat manchmal das Problem, es gibt so viele Chefs wie Mitarbeiter und die Vorgesetzten sind sich selbst nicht einig, was sie wollen und was der Mitarbeiter machen soll - man hat das Gefühl zwischen den Stühlen zu sitzen und versucht dann es irgendwie allen recht zu machen.
Mit Kritik können manche Vorgesetzte nicht umgehen - man muss diese schon sehr diplomatisch und politisch korrekt formulieren um nicht anzuecken, denn es paßt nicht in die vorherrschende emotionale "Spaßgesellschaft".
Stillstand oder Rückschritt wurde auch im Rahmen von Machtpolitik hingenommen und war wichtiger als klare Ziele & Erfolg.

Interessante Aufgaben

Zwar hat man in seinem Aufgabengebiet viele Freiheiten und kann über die Ausgestaltung dieser einigermaßen frei verfügen, jedoch sind die Aufgaben meist von geringer Anforderung an Know-How/Qualifikation. Wirkliche Herausforderungen gab es kaum und diese nahmen über die Zeit hinweg auch ab.

Gleichberechtigung

Die Gleichberechtigung ist ausgesprochen gut. Frauen und Männer sind voll gleichberechtigt, unabhängig auch des Alters.

Umgang mit älteren Kollegen

Da das Unternehmen etwa 15 Jahre alt ist und erst in den letzten paar Jahren stark wuchs, gibt es wenige "ältere" Kollegen, die >10 Jahre im Unternehmen sind. Auch waren die Kollegen alle sehr jung - ein Altersschnitt von geschätzt 20-25 ist manchen Abteilungen keine Seltenheit. Insofern ist diese Einschätzung schwer.

Arbeitsbedingungen

Seitdem der neue Standort bezogen wurde, haben sich diese deutlich verbessert. Mehr Raum zum Arbeiten, bessere Ausstattung, angenehmere Atmosphäre. Großraumbüro im Content-Bereich, viel Lagerplatz. Alles ok.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Unternehmen achtet auf Umweltaspekte - Fotovoltaikanlagen, E-Autoflotte, Plastikmüllreduktion, Abwärmenutzung und weiteres - speziell seit dem Neubau in Saaz. Es wird einiges versucht und getan.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Sozialleistungen sind für Mitarbeiter absolut ok und lobenswert/top: Kostenloses Mittagessen (auch Frühstück gab es seit kurzem), Firmenveranstaltungen (Feiern), Kinderbetreuungszuschuss usw. Da kann man kaum was verbessern oder etwas fordern, verglichen mit anderen Unternehmen dieser Branche (Handel).
Jedoch hat man keine Wahl zwischen weniger Sozialleistungen und mehr Gehalt. Manche wünschen sich mehr Gehalt und weniger Sozialleistungen, denn die nutzt nicht jeder.
Das Gehalt ist leider sehr niedrig - Handels-KV eben.
Es gibt keine Leistungsanreize beim Bezug. Man bekommt monatlich sein Fixum überwiesen, egal wie engagiert man ist. Leistungsanreize in Form von Geld fehlen vollständig. (keine Provisionen, keine Mitarbeiterbeteiligung am Gewinn/Umsatz oder sonstige finanzielle Remunerationen)
Vielleicht kann man ein paar Duzend Euros im Monat mehr heraus handeln bei der Einstellung (habe ich von Kollegen gehört), aber da bleibt netto kaum was übrig. Das drückt natürlich auch auf die Zufriedenheit mittel-/langfristig. Ausser die Kollektivvertraglich vereinbarten, finanziellen Vorrückungen alle paar Jahre ist beim Gehalt nicht mehr drinnen.

Image

Es wird gerne Imagepflege & Inszenierung betrieben - medial, aber auch firmenintern. Gut dastehen ist unheimlich wichtig - das haben auch manche Mitarbeiter/Manager verinnerlicht. Manchmal hatte ich den Eindruck, es ist eine hoch-emotionalisierte Truppe.
Vieles lief sehr unorganisiert ab - organisatorisches Chaos pur war keine Seltenheit. Zuständigkeiten unklar, vielfach egal. "Tu wie du glaubst" das Handlungsmotto.
Strukturiertes, penibles/genaues Arbeiten kennen nur wenige Kollegen - viele haben ob ihres jungen Alters auch offenbar noch nie etwas anderes erlebt/gelernt - es wird auch nicht gefordert. Manchmal kam der Eindruck auf, es ist wie ein großer "Kindergarten" mit der Geschäftsführung als "Ober-Tante/Ober-Onkel".
Offenheit wird nach aussen kommuniziert, wenngleich vieles sehr verschlossen zu sein schien. Die Offenheit beschränkt sich aber nur auf Beiträge, die auf "Linie" liegen. Bei Kritik wird schnell gemauert - Verschlossenheit kommt auf. Manche Führungskräfte vertragen keine Kritik.
Konzepte/Ideen abseits der Unternehmenslinie wurden regelmäßig boykottiert - man muss auf "Linie" sein. Machtpolitik ist auch hier vorhanden, jedoch diffiziler als in anderen Unternehmen.

Karriere/Weiterbildung

Die Frage, die sich zuerst stellt: wohin will man aufsteigen? Da es kaum eine Hierarchie gibt, gibt es dementsprechend auch keine/kaum Aufstiegschancen, mangels fehlender Positionen dieser, daher gibt es in zahlreichen Bereichen (Lager/Logistik, Shopmanagement) keine Aussicht auf Aufstieg/Karriere - viele Jobs sind Dead-End-Jobs.
Die Anforderungen sind tlw. extrem niedrig, da auch das Niveau niedrig ist - der Mitarbeiter ist nach 1 Tag eingeschult und praktisch voll einsatzbereit. Nennenswertes Know-How (qualifizierte Ausbildung) ist nicht erforderlich - mit der AHS-Matura ist man schon "bestens qualifiziert".
Eine echte Berufsausbildung bzw. Qualifikation ist nur in Spezialabteilungen (Buchhaltung, IT) erforderlich, sonst werden praktisch nur niedrig-qualifizierte Jobs geboten - offenbar entsprechend der Bezahlung eben. Selbst Manager haben keine solide Ausbildung.
(Externe) Weiterbildungen werden tlw. finanziell unterstützt (Zuzahlungen), interne sind inhaltlich schwach.
Karrierevorstellungen und -entwicklung des einzelnen ist von untergeordneter Rolle.

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Arbeitgeber-Kommentar

Mag. Christoph SchreinerGeschäftsführung

Lieber Kollege/Liebe Kollegin,

vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Gedanken im Rahmen dieser Bewertung zu teilen. Wir haben uns mit deinem Feedback intensiv auseinandergesetzt.

Als Teil der Geschäftsführung antworte ich dir stellvertretend für das gesamte Team.

Wir wollen ein Unternehmen sein, in welchem der Mensch im Mittelpunkt steht. Nachhaltigkeit, ein zentraler Punkt unserer Unternehmensphilosophie, bezieht sich dabei nicht nur auf den Umweltaspekt, sondern auch auf den Umgang mit Bewerbern, Kollegen, Partnern, Lieferanten und natürlich auch auf den wirtschaftlichen Unternehmenserfolg - ohne finanziellen Erfolg sind wir als Unternehmen und damit als Arbeitgeber nicht überlebensfähig.

Wir sind aus tiefstem Herzen davon überzeugt, dass der Erfolg des Unternehmens nur gemeinsam mit den Menschen im Unternehmen erreichbar ist und nicht an einigen wenigen Einzelnen hängen darf. Darum sind wir auf der Suche nach Kollegen, welche, unabhängig von ihrer Ausbildung charakterlich gut zu uns und somit zu unserer Unternehmensphilosophie passen.
Wir suchen Kollegen, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen, fair und wertschätzend mit ihrem Umfeld umgehen, den Willen haben Entscheidungen zu treffen und aus Fehlern zu lernen.
Wir glauben daran, dass Entscheidungen von jenen Kollegen getroffen werden sollten, die die fachliche Kompetenz dazu haben - unabhängig ihrer organisatorischen Rolle/Position.
Was wir nicht suchen, sind Kollegen die auf Arbeitsanweisungen warten und auf die fremdbestimmte Lösung von vorhandenen Problemen warten.
Die Aufgabe des Führungsteams ist es dabei, als Vorbild voranzugehen und das dafür notwendige Umfeld zu schaffen.

Wir ziehen es vor, bestehende und motivierte Kollegen in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung zu unterstützen statt externe Manager oder Experten einzukaufen. Ich habe weiter oben geschrieben, dass wir kein Unternehmen sein wollen, welches von der Expertise und dem Know How von einige wenigen Experten/Managern abhängig ist sondern von der gesammelten Kompetenz im Team - Deswegen wollen wir das Unternehmen von innen heraus entwickeln und jedem Kollegen, unabhängig von Ausbildung oder vorherigen Jobs, die Möglichkeit geben, sich in die gewünschte Richtung zu entwickeln - So baut man unserer Meinung nach nachhaltige Unternehmen und Teams, welche von Zusammenhalt, Motivation, gegenseitigem Respekt und Zielstrebigkeit geprägt sind.

Du schreibst von sogenannten Dead-End Jobs. In einem Unternehmen mit einer so flachen Hierarchie wie in unserem, wo man sich innerhalb seiner Kompetenzen und Interessen so derart frei sein Tätigkeitsfeld suchen und gestalten kann, ist die Wahrnehmung einer “Dead End” Position vielleicht der klassischen Einstellung zum Wort “Karriere” geschuldet bzw. haben wir darin versagt, unsere Organisationsstruktur, Erwartungen und Möglichkeiten von Beginn weg angemessen zu kommunizieren.
Uns ist bewusst, dass unsere Organisationsform nicht für jeden geeignet ist, es ist aber unsere Aufgabe, diesen Umstand während eines Bewerbungsgesprächs ausreichend klarzumachen - das klappt sicher nicht immer wie gewünscht.
Wir möchten auf jeden Fall vermeiden, dass Kollegen das Gefühl haben, zwischen den Stühlen zu hängen.

Zum Thema leistungsorientierte Bezahlung: Wir arbeiten seit Jahren daran, ein sowohl innerhalb der Abteilungen als auch abteilungsübergreifend faires Gehalt anzubieten. Dazu gehört auch, dass die Geschäftsführung und Teamleiter auf einen nicht unbedeutenden Teil ihres andernorts erreichbaren Gehalts verzichten um lieber im gesamten Team/Unternehmen das Gehalts-Niveau zu heben.

Aus unserer Erfahrung heraus glauben wir aus mehreren Gründen nicht an einen individuell variablen, leistungsbezogenen Gehaltsanteil. Einer davon ist, dass so ein Gehaltsanteil die übergeordneten Unternehmensziele korrumpiert.
Wir sind uns jedoch bewusst, dass besondere Leistung natürlich auch besonders kompensiert werden sollte. Deswegen sind wir auch hier bereits in der Erarbeitung eines Lösungsansatzes, welcher in unsere Unternehmensphilosophie passt.

Einige der kritisierten Punkte (ausbaubare Kommunikation, Klarheit über die Ziele, etc) können wir nachvollziehen und waren wertvoller Input für uns um offensichtlich notwendige Verbesserungen anzustoßen. Andere Punkte jedoch basieren auf bewusst getroffenen Entscheidungen (flache Hierarchie, notwendige Ausbildung, wenige externe “Experten” - sondern intern verteilte Kompetenz Work-Life Balance, respektvoller Umgang, etc) welche unser Unternehmen nunmal zu dem machen, was es heute ist.

Bestimmte Punkte, wie z.B. “Inszenierung”, “Umsatzwachstum fernab der Realität”, “Boykott von Ideen fernab der Unternehmenslinie” und noch einige mehr sind für uns weder beobachtbar noch in irgendeiner Weise nachvollziehbar.

Liebe Grüße,
Christoph

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