Nichts für junge Leute die studiert haben!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den zusammenhalt der Kollegen in der eigenen Abteilung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich habe mich nach meinem Studium locken lassen für das FMP (Fashion management Programm).
Zuerst hört sich alles super an, die Damen der HR gehen fiktive Karrierepläne mit einem durch und geben auch schon mögliche Timelines vor und zeigen positive Beispiele von Mitarbeitern. So weit so gut. Die erste Phase ist der Verkauf – das ist okay, aber nicht so lange. Ich weiß nicht wie oft ich mich während des Trainee-Programms gefragt habe warum ich studiert habe und wie ich von Wien-Klagenfurt-Innsbruck gelangt bin. Ständiges Umziehen wird vom Mitarbeiter verlangt, es wird in den Bewerbungsgesprächen auch ständig nach dem Beziehungsstatus gefragt (ein Single ist leichter zu verschieben quer durch Österreich), was absolut unprofessionell und eigentlich nicht erlaubt ist. Der Verkauf, auch das Tal der Tränen genannt, ist wirklich eine sehr stumpfe, mühsame Arbeit, aber bei den regelmäßigen „Karriere“-Gesprächen wird man ständig hingehalten, so dass aus den abgemachten 2 Monaten Klagenfurt ganz schnell mal fünf daraus werden können. Wenn man dann nachfragt oder den berechtigten Wunsch äußert einfach aus privaten Gründen nicht mehr umziehen zu wollen, dann werden die Damen aus der Personalabteilung sehr schnell sehr unverständnisvoll und es kommen Sprüche á la „Wenn Sie Karriere bei uns machen wollen, dann würde ich mir diesen Wunsch sehr genau überlegen“. Irgendwann bekommt man dann seine eigene Abteilung (was einem als extrem große und wichtige Aufgabe verkauft wird), das heißt man darf Dienstpläne schreiben, Klamotten schlichten, verkaufen, Klamotten schlichten, verkaufen und Klamotten schlichten – ständig mit der Aussicht, dass man eh ganz bald in die Zentrale wechseln darf. Ich kenne Abteilungsleiter die seit fast zwei Jahren auf eine Stelle in der Zentrale warten und noch immer jeden Tag im Verkauf stehen und sich hinhalten lassen.
Das Klima im Unternehmen ist sehr kalt und distanziert, was für viele ein Grund ist zu gehen. Es gibt keine Vornamen, nur Nachnamen, Mitarbeiter werden teils unter großen Druck der HR und des Country Managers gestellt. Wenn dieser 1-2x im Monat auftaucht zittert das ganze Haus vor Angst (Kein Spaß). Auf Kleinigkeiten, die das Unternehmen ohne großen Aufwand menschlicher und sympathischer wirken lassen würden, wie eine simple Geburtstagskarte oder ein mini-Weihnachtsgeschenk für jeden Mitarbeiter, so wie es bei Konkurrenzunternehmen die größer sind gang und gäbe ist, wartet man lange und vergebens. Es wurden hier schon viele Bewertungen abgegeben und ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Speziell Menschen die ein Studium abgeschlossen haben sollte hier nicht lange verweilen, sonst wird der Sprung aus dem Verkauf schwer in eine andere Branche.
Verbesserungsvorschläge
Klima im Unternehmen. Einfach mal menschlich sein.
Die IT stammt aus den späten 1980er Jahren. Ein Unternehmen, welches so auf Image setzt sollte nicht mit grauen Windows 95 PC´s arbeiten und Programmen die wie der Matrix-Zahlencode aussehen.
Arbeitsatmosphäre
Kühl, strenge Abläufe, eingerostete abläufe die man nicht in Frage stellen darf. IT total veraltet
Kommunikation
Es gibt kein Feedback nach oben. HR wirkt total distanziert, oft werden Verprechungen nicht eingehalten
Kollegenzusammenhalt
In den Abteilungen meistens gut, zwischen Abteilungsleitern oft starker Konkurrenzkampf
Vorgesetztenverhalten
Strikt, sehr sehr Deutsch und nicht gerade warm und verständnisvoll
Interessante Aufgaben
Wenn man studiert hat sind monatelanges Falten von Klamotten und Tische verschieben nicht gerade spannend
Gleichberechtigung
In einem deutschen Unternehmen werden deutsche Kollegen natürlich bevorzugt, was aber normal ist.
Arbeitsbedingungen
Verkauf eben. Samstag arbeiten, unter der Woche kann 21.00 Uhr vorkommen
Gehalt/Sozialleistungen
Für Leute die direkt von der Uni kommen scheint das Gehalt okay, wenn man jedoch den Aufwand mitberechnet ist es nicht viel (ALL in Vertrag, kein zeitausgleich etc...)
Image
Mehr schein als sein, das Unternehmen hat die beste Zeit hinter sich und den Onlinehandel total verschlafen
Karriere/Weiterbildung
Man wird oft Monate bis zu 3 Jahren in der Stelle eines Verkaufs-Abteilungsleiters vertröstet mit Áussicht auf eine andere Stelle...