Deutsche Gründlichkeit, HQ-Orientierung & Bürokratie at its best
Gut am Arbeitgeber finde ich
Work-Life-Balance, Gehalt, Sozialleistungen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
null Handlungsspielraum, null Entscheidungskompetenz
Verbesserungsvorschläge
eine Entwicklungsperspektive für Mitarbeiter ausserhalb von München!!!
Arbeitsatmosphäre
ziemlich unterkühlt, habe glaub ich bei keinem Arbeitgeber weniger gelacht als hier; kann mich z.B. in den vergangnen Jahren an keinen einzigen After-work-drink erinnern. Viele der Kollegen stammen von anderen Firmen, die im Laufe der Zeit zugekauft wurden, und machen keinen Hehl daraus, wie widerwillig sie bei Siemens sind.
Kommunikation
kommuniziert wird viel, und das passiert bei so einem Großkonzern natürlich über Massen-Emails bzw. auch über Videobotschaften; letztere sind aber tw. so abstrus ("reden wir schon vom gleichen Unternehmen?") und mit Worthülsen gespickt, dass es fast schon wieder amüsant ist
Kollegenzusammenhalt
soll anscheinend in anderen Abteilungen besser sein, ich hab es eher erlebt als "bemüht / vordergründig hilfsbereit"
Work-Life-Balance
Da würde ich ausnahmsweise nix rummeckern: ob kurzfristig ZA/Urlaub, Home-Office, spaeter kommen oder früher gehen, ist zumindest bei meinem Chef kein Problem.
Vorgesetztenverhalten
alle Vorgesetzten die ich bis dato hatte waren vom Headquarter entsandte Parteisoldaten; fachlich nicht schlecht, aber deren hauptsächliches Ziel ware es, dem HQ die 100% Einhaltung aller Richtlinien nachzuweisen, um sich für den nächsten Karriereschritt zu empfehlen.
Interessante Aufgaben
Wenn man das Glueck hat, in Vetriebsprojekte involviert zu werden, mag`s interessant sein. In meiner Rolle einer "Support Function" ist es im Prinzip eine 100%ige-Abwicklungstätigkeit ohne Handlungsspielraum mit teilweise wahnsinnig viel Leerlauf. Den einzigen Spass, den ich hatte waren meine Versuche, die Richtlinien so weit als möglich zu biegen und zu umkurven. Die Frage "Und für das hab ich studiert???" erfährt hier eine völlig neue Dimension.
Gleichberechtigung
Siemens hat zumindest erkannt, dass ein ordentlicher war for talents herrscht, was auch heisst dass eine Diskrimination auf Basis von Geschlecht, Herkunft, Religion etc. ein Schuss ins eigene Knie bedeuten würde.
Umgang mit älteren Kollegen
Denen geht`s was ich mitbekommen habe nicht schlecht, gehaltlich sowieso nicht; auch mein schon 58-jähriger Kollege wurde z.B. noch in ein 6-monatiges Projekt nach Erlangen entsandt, weil er entsprechendes Interesse angemeldet hatte.
Arbeitsbedingungen
gemischt: Büros samt Communication Line, Cafeteria, Marktstand, Lounges sind zwar modern, aber doch unterkühlt mit langen Gängen und "closed doors". Die IT ist wirklich eine Katastrophe, die jahrelangen Einsparungen lassen grüßen; unglaublich, wieviele IT-Tickets (auch z.B. für das ganz normale Telefon / VoIP) dauerhaft nötig sind, um arbeiten zu können. Mein Laptop vom Tag1 war jener vom Ferialpraktikanten mit 1GB RAM - man kann sich vorstellen wie schnell der war ab 3 geöffneten Anwendungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
ok
Gehalt/Sozialleistungen
ich bin zufrieden für meinen 38,5h-Dienstvertrag mit vielen Freiheiten
Image
Siemens möchte sich aktuell als IT-Firma / Treiber der Digitalisierung präsentieren und macht das vermutlich nicht schlecht.
Karriere/Weiterbildung
zahlreiche (auch interessante) Web-Based-Trainings stehen jederzeit & kostenlos zur Verfügung; Der interne Seminarkatalog ist umfangreich, letztendlich hängt es wie so oft von der Führungskraft ab, wie er/sie zum Thema Weiterbildung steht