Leider nicht jedem Mitarbeiter ein wertschätzender Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Geeignet für ein berufliches Intermezzo: Gutes und pünktlich bezahltes Gehalt, spannende pädagogische Erfahrungen, Vernetzung mit Kooperationspartnern, interessante Fortbildungen tlw. mit Kollegen aus anderen Standorten, um sich auszutauschen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Willkürliches Agieren statt professioneller Führungsstil. Unsicherheiten des Teams (Stichwort: Gerüchteküche) und laufende Fluktuationen wird billigend in Kauf genommen. Kritik bezieht sich auf Burgenland. An anderen Standorten gibt es teils bessere Arbeitsbedingungen z. B. hinsichtlich Kommunikation.
Verbesserungsvorschläge
langfristige Mitarbeiterbindung im Sinne des Kindeswohls: sie brauchen verlässliche Beziehungen zu Bezugspersonen! Leitung in Form von reflektierten Führungsstilen sowie klar kommunizierten Entscheidungen. Stärkere Wertschätzung von Ehrenamtlichen: ihre Zeit & ihr Engagement ist genauso wertvoll wie Geldspenden, insbesondere für die Integration der Kinder! Überbetriebliche Audits und Veranstaltungen über Fehlerkultur: Ergebnisse in der Praxis umsetzen (statt theoretischer Absichtserklärungen)
Arbeitsatmosphäre
Angenehme Freizeitgestaltung der Kinder, jedoch teils mühsamer Alltag wegen unterschiedlicher Prioritäten. Engagement für pädagogische no/low-budget-Ideen wird gerne gesehen.
Kommunikation
Es mangelt vor allem an Transparenz, Vertrauen und Vertraulichkeit, wodurch die Gerüchteküche floriert. Dokumentation wird überbewertet. Praktikanten können nicht an Teammeetings teilnehmen, wodurch ihnen wichtige Informationen entgehen. Die Kommunikation nach außen ist gegenüber ehrenamtlichen Helfern bei Exkursionen etc. zumeist OK bzw. gegenüber sämtlichen Geldgebern und Behörden, auf die man angewiesen ist, vorbildlich.
Kollegenzusammenhalt
Lockere Atmosphäre. Vor gegenseitiger Unterstützung zählt v.a. der gute Draht zum Chef. Es herrschen Cliquen vor; viel Kritik erfolgt hinter dem Rücken der Betroffenen. Keine gemeinsame pädagogische Linie, mäßiges Interesse an Supervision. Bei Problemen werden dadurch nur teilweise Lösungen gesucht / gefunden.
Work-Life-Balance
Flexible Dienstpläne, von denen nur wenige profitieren. Es ist oft notwendig, kurzfristig für Kollegen einzuspringen. Unbezahlte telefonische Erreichbarkeit in der Freizeit erwünscht. Sabbatical nach einigen Jahren laut KV.
Vorgesetztenverhalten
Die Stärke liegt vor allem in der Einschulung bei pädagogischen Tipps. Hinsichtlich Personal"führung" zeigt sich oft ein laissez-faire-Stil: solange der Alltag irgendwie "funktioniert", ist alles OK. Teambuilding wird an die monatliche Supervision komplett delegiert. Die Führungskraft bemüht sich für die Kinder und es gibt viele Versprechungen hinsichtlich Ressourcen. Bei kritischem Feedback kommt wahlweise gekonnte Ignoranz oder kompromissloses Abwigeln ohne jeglichen Verhandlungsspielraum. Entscheidungen sind teilweise emotional und inhaltlich widersprüchlich. Einvernehmliche Auflösungen werden als Konsequenz / Standardlösung "angeboten".
Interessante Aufgaben
Die vielfältigen Tätigkeitsbereiche in einer so großen Organisation sind ein großes Plus: sowohl an unterschiedlichen Standorten als auch die Tätigkeiten am selben Standort bieten die Möglichkeiten, viele Fähigkeiten einzubringen und sich "neuen Herausforderungen" zu stellen. Insbesondere hauswirtschaftliche Fähigkeiten in der Reinigung & im Reparieren werden gerne gesehen. Zugleich wird damit eine örtliche Flexibilität innerhalb des Bundeslandes erwartet und auch vertraglich festgehalten.
Gleichberechtigung
Kaum, eher bei Gehalt u.a. laut KV. Stattdessen: Freunderlwirtschaft
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden vorzugsweise junge Kollegen am Ende oder bereits am Anfang ihrer Ausbildung mit guten Kontakten eingestellt. Berufliche Erfahrung älterer Kollegen hat keinen Wert.
Arbeitsbedingungen
Die Grundzüge sind im Kinderdorf-KV geregelt (abrufbar auf der S0S-Seite). Gestaltungsmöglichkeiten nur mit vorhandenen bzw. selbst organisierten Ressourcen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf Mülltrennung und sparsamen Gebrauch wird Wert gelegt, auf nachhaltige Nutzung wie stabile Qualität oder recycelte Produkte nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Dank Zulagen für Nachtdienst, Sonn- und Feiertagadienst sowie Turnus-Zulage OK. Einstufung laut Kinderdorf-KV. Plus Mitarbeitervorsorge bei der Allianz.
Image
Durch intensive Kommunikation nach außen v.a. gegenüber Spendern und Sponsoren bemüht sich SOS Kinderdorf um ein gutes Image. Dadurch gibt es auch viele Bewerbungen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Weiterbildungen z. B. an der Herrmann Gmeiner-Akademie in Innsbruck. Laut Vertrag sind üblicherweise 3 Tage pro Jahr möglich. Jedoch haben sie einen pro forma-Charakter und es wird auf die Umsetzung des neu erlernten Wissens seitens des Managements kein Wert gelegt. Fazit: nettes incentive. Karriere funktioniert jedoch nicht über Qualifikation, sondern über Freunderlwirtschaft.